Hochtour Gletschhorn Südgrat

Ursprünglich geplant waren vier Tage und das Zinalrothorn. Ein wunderschöner, dominanter Gipfel in den Walliser Alpen. Jedoch musste die Gruppe um Tobias, bestehend aus Anne und Simon, sich leider ein anderes Ziel für das Wochenende 22. – 23. August aussuchen. Geschuldet war diese Entscheidung den zunehmend schlechter werdenden Wettervorhersagen für die Walliser Alpen. Einige Telefonate und SMS später kristallisierte sich ein neues, dem Zinalrothorn ähnliches, Ziel heraus. Es sollte das Gletschhorn klassisch über den Südgrat begangen werden.
Da sich der Wetterbericht immer weiter verschlechterte zogen wir die Begehung kurzerhand auf Freitag vor. Somit stand uns am Freitag ein langer Tag bevor. Früh morgens um drei Uhr trafen wir uns in Illertissen um weiter nach Lindau zu fahren. Anne in Lindau aufgegabelt und mit Vollgas in Richtung Schweiz. Die letzten 200 Hm vom unteren zum oberen Parkplatz Tätsch über die ehemalige Militärstraße schlagen mit 7 CHF zu Buche. Am Kassenautomat konnten zwei weitere Bergsteiger mangels Münzgeld diesen Betrag nicht aufbringen, jedoch fragten sie uns, ob wir ihr Gepäck mit hochnehmen konnten. Gerne halfen wir als Gepäcktransport unter Bergsteigern aus. Angemerkt sei, dass diese Straße wahrlich nichts für tiefere oder tiefer gelegte Autos ist. Einschneidende Wasserablaufrinnen sind selbst für normal hohe Fahrwerke knapp.

Kurz vor sieben Uhr standen wir nun startbereit auf dem oberen Parkplatz kurz nach Tiefenbach. Über einen schönen und nicht zu steilen Weg ging es problemlos dem Tagesziel entgegen. Einige Brücken und Kehren später erblickten wir den Tiefengletscher, oder zumindest das was von ihm aktuell noch übrig ist. Mehrere Markierungen auf großen Steinen zeigen den rapiden Rückgang dieses Eisriesen. Somit kamen wir ohne die Steigeisen anlegen zu müssen bis auf ca. 2.800 m. Im oberen Teil zeigte sich der Tiefengletscher aper. Um dem nun immer brösliger und sandiger werdenden Pfad ausweichen zu können entschlossen wir uns mit Steigeisen auf dem Gletscher weiter zu gehen. Dabei säumten viele sogenannte Gletschertische unseren weiteren Aufstieg. Nachdem wir die letzten Höhenmeter durch blockiges Gelände überwunden hatten, befanden wir uns nach etwas mehr als 2,5 h am Einstieg des Südgrates. Die ersten Seillängen kletterten wir noch mit den Hochtourenschuhen, bevor der Schwierigkeitsgrat schließlich anzog. Deshalb zogen wir unsere Kletterschuhe an und konnten nun voll und ganz den herrlichen Granit genießen. Durch die hochsommerlichen Temperaturen von über 30 °C im Tal war es auch auf über 3.000 m nicht so richtig kalt. In Kombination mit wenig bis keinem Wind und schönen, breiten Standplätzen in der Sonne entpuppte sich der Grat als wahre Traumtour  selbst für kälteempfindliche Finger.
Nach einiger Kletterei baute sich vor uns die erste wirkliche klettertechnische Herausforderung auf. Die Schlüsselstelle, eine Verschneidung im Schwierigkeitsgrat 4b. Tobias stieg diese souverän vor und nutze auch jeden der zahlreichen Bohrhaken zur Absicherung. Eine Gruppe Tschechen die sich vor uns befanden, kletterte diese Stelle noch mit Hochtourenschuhen. Was dazu führte das einer davon gleich die Reisfestigkeit seines Seils ausgetestete. Diese Stelle ist mit Tourenschuhen möglich, Spaß macht sie aber weitaus mehr in Kletterschuhen.  Auch nicht im Training stehende Kletterer können, vielleicht lag es auch an der durchaus angenehmen Sicherung von oben, diese Stelle souverän frei klettern. A0 wäre ohne Probleme möglich. Nach einigem Links, Rechts, Auf und Ab standen wir vor der zweiten Schlüsselstelle, einer Platte, die mit 4a etwas leichter als die vorherige Stelle bewertet ist. Jedoch empfanden wir diese Stelle als angenehmer und nicht so fordernd wie die Schwierigkeit vielleicht vermuten lässt.

Nach etwas über 5 h seit dem Parkplatz standen wir auf dem Gipfel des Gletschhorn. Das Wetter war super, jedoch versperrten uns Wolken in der Ferne den Blick in Richtung Zermatt und das Matterhorn. Nach kurzer Fotopause, einem herzlichen „Berg heil“ und dem Verstauen der nicht mehr benötigten Ausrüstung machten wir uns an den Abstieg. Hierbei kann man direkt vom Gipfel einmal 25 m abseilen, um dann auf Pfadspuren und durch Steinmännchen markiert weiter abzusteigen. Laut Topo der Albert-Heim-Hütte soll dieser blau markiert sein. Die blauen Markierungen sind jedoch, zumindest im oberen Teil, schon sehr stark verwittert. Der Weg zu den nächsten vier Abseilstellen ist jedoch ohne Probleme zu finden. Somit seilten wir uns final weitere viermal ab und standen wieder im Schnee. Beim Abseilen vernahmen wir Geräusche von Bohrmaschinen und einem Generator. Ein kurzer Blick nach rechts und es kam der provisorische Stützpunk von Strahlern zum Vorschein. Diese suchen unter widrigen Bedingungen nach Kristallen, die sie anschließend im Tal verkaufen.

Nach einer kurzen Pause stiegen wir einen kurzen Teil über den Tiefengletscher ab um anschließend dem zweiten, im Zustieg rechts befindlichen, Weg in Richtung Tal zu folgen. Dieser stellte sich als weitaus weniger sandig und bröslig heraus. Es bietet sich also an, auch im Zustieg eher diese Variante zu wählen. Wenige Zeit später waren wir umringt von riesigen Findlingen, die sich unserer Meinung nach hervorragend zum Bouldern eignen würden. Zwei Kurven weiter bestätigte sich unsere Meinung durch Auffinden von Markierungen und Chalk an den Felsen. Nochmals zwei Kurven weiter fanden wir Boulderer bei ihrem Treiben. Ohne einen Boulderführer dabei zu haben, schien für viele Schwierigkeitsgrade etwas dabei zu sein. Herrlich ruhig und mit angenehmer Frischwasserversorgung in Form eines kleinen Baches lässt es sich in dem Gebiet bestimmt länger aushalten. Auch wir machten wenige Meter weiter unten an einem Gletscherbach halt und gönnten unseren Füßen eine willkommene Abkühlung. Nach dieser langen Pause und einem ausblickreichen Rückweg erreichten wir nach 10 h das Auto.

Übernachtet haben wir im Hotel Tiefenbach, welches Lagerplätze wie man es von Hütten gewohnt ist anbietet. Mit Halbpension ist auch das Hotel im preislichen Bereich von Hütten. Ungewöhnlich für die Schweiz. Da wenig Übernachtungsgäste im Hotel waren, hatten wir zu dritt ein Zimmer, das normal für zehn Personen ausgelegt ist, für uns. Am Abend berieten wir uns bei einem herrlichen drei Gänge Menü über das weitere Vorgehen am nächsten Tag. Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Nach einigem Hin und Her fassten wir eine Mehrseillängen-Tour am Chli Bielenhorn ins Auge. Frühes Aufstehen war trotz kurzer Anfahrt erneut dem Wetter geschuldet. Da der Wirt erst um halb sechs zu Gange war, wir aber um fünf Uhr Frühstücken wollten, gab er Tobias kurzerhand eine Einweisung, wo was zu finden ist und den Schlüssel zum Gastraum. Somit konnten wir am nächsten Morgen in aller Ruhe im völlig leeren Gastraum unser Frühstück genießen. Auch die Kaffeemaschine haben wir unter unsere Kontrolle gebracht.

Bei Zustieg zum Chli Bielenhorn verschlechterte sich das Wetter immer weiter. Trotz Wettervorhersage, dass es erst am Nachmittag zuziehen soll, wanderten wir schon nach kurzer Zeit im Nebel. Am Einstieg angekommen war schnell klar, mehr als vier Längen werden wir vor dem Regen nicht schaffen. Was tun? Glücklicherweise befand sich nur wenige Gehminuten vom Auto ein Klettergarten. Zwar bedeutete dies, wir sind die 1,5 h zum Einstieg umsonst gelaufen, jedoch hatten wir, wie sich später als sehr nützlich herausstellen sollte, nur 15 min zum trockenen Auto. Die Touren im Klettergarten hatten ein breites Schwierigkeitsspektrum zu bieten. Immer wieder versperrte der Nebel jedoch die Sicht. Nass war der Fels zu Beginn nicht, bis schließlich der Regen einsetzte. Zuerst nur ein paar Tropfen um sich dann schlagartig in riesige Tropfen zu wandeln. Leider musste Anne unter diesen widrigen Bedingungen, gesichert von oben, eine Letzte Tour klettern, um das Material wieder heraus zu bekommen. Dies ähnelte mehr Canyoning als Sportklettern. Schnell zusammengepackt und nass ins Auto. Da der Wirt des Hotel Tiefenbach einen äußerst gastfreundlichen Eindruck gemacht hatte, hielten wir dort erneut. Nach kurzem Abklären durften wir die Duschen, welche übrigens kostenfrei sind, nochmals nutzen und im trockenen Vortragsraum unser Material sortieren. Als Gegenleistung tranken wir noch etwas in der Gaststube, die im Gegensatz zum Morgen nun reichlich mit allerhand von Menschen gefüllt war.
So gingen ereignisreiche zwei Tage zu Ende. Leider nicht das Zinalrothorn, jedoch eine würdige und sehr schöne Alternative.

Vielen Dank an Tobias für das Organisieren dieser Tour, der Unterkunft und das Vorsteigen.

Text: Simon Götz
Bilder Auswahl: Tobias Bailer

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Seniorentour zum Hochschelpen

Bei idealem Wanderwetter machte sich die 16-köpfige Gruppe aus Laupheim auf die Fahrt nach Balderschwang. Dort wurden am Liftparkplatz die Autos angestellt
Auf einem gemütlichen Weg ging es zunächst entlang der Bolgenach, dann begann der Aufstieg. Auf steilem Schotterweg, gleichzeitig Kreuzweg, wurde im Wald schnell Höhe gewonnen, bis man an der Knöpflealm von der Kapelle aus einen ersten Ausblick auf Balderschwang und zum Höhenzug vom Girenkopf bis zum Sipplingerkopf genießen konnte. Entlang der Piste ging es dann weiter aufwärts zum Gelbhansekopf, wo den Wanderern der Bregenzerwald zu Füßen lag.
Durch Almwiesen, die mit Hunderten von Silberdisteln bedeckt waren, mit vielen Zaunüberquerungen und auf Wurzelpfaden am Waldrand erreichte man schließlich den steilen Schlussanstieg am Gipfelhang des Hochschelpen, der nochmals manchen Schweißtropfen kostete. Dann war jede Anstrengung vergessen, denn es bot sich ein Panorama, das seinesgleichen suchen muss: Die gesamte Kette der Allgäuer Alpen lag zum Greifen nahe vor den Wanderern und die bekannten Gipfel wurden begeistert aufgezählt. Zum Glück war der Bereich um das Gipfelkreuz eingezäunt, denn das Jungvieh auf der Wiese war sehr neugierig und anhänglich und wollte alles ablecken, was zu erreichen war.
Nach der ausgiebigen Mittagsrast wurde der Weg zum Sättele eingeschlagen und dann an den Hängen des Feuerstätter Kopfes zur Burglhütte gequert. Leider war hier Ruhetag, aber die Sitzgelegenheiten luden nochmals zu einer kurzen Rast ein, bevor es an den Abstieg ging. Dieser wurde zu einem Balancespiel durch Sumpflöcher und über nasse, glitschige Steinbrocken, bis endlich die Almwiesen mit einem guten Weg erreicht wurden, auf dem die Gruppe die letzten Kilometer zurück nach Balderschwang zurücklegte.
Die obligatorische Schlusseinkehr zu Kaffee und Apfelstrudel wurde in der Berghütte Grasgehren abgehalten, dann machten sich 16 zufriedene Bergsteiger*innen auf die Heimfahrt.

Bericht: Konne
Bilder: Konne, Otmar Gutzer

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Heilbronner Weg

Wegen Corona musste ich 10 bestätigte Anmeldungen auf 4 reduzieren.

So trafen sich die vier Erstangemeldeten am Freitag 21.8. in Laupheim und fuhren mit dem PKW zum Parkplatz Faistenoy bei der Fellhornbahn.
Bei über 30 Grad und sengender Sonne marschierten wir über Birgsau nach Einödsbach, wo ich mich schon „fertig“ fühlte, aber jetzt begann der lange Aufstieg zur Rappenseehütte erst. Über die Peters Alpe und Enzianhütte erreichten wir nach ca. 5 Stunden, 13,5 km und 1200 Hm die Rappenseehütte (2091 m).
Durch die Coronabeschränkungen war die Hütte angenehm belegt, und wir bekamen ein 4er Bettzimmer. Aber Maskenpflicht überall im Gebäude außer am Tisch.

Da der Wetterbericht für den Samstagnachmittag Regen und Gewitter vorhersagte, empfahl uns der Hüttenwirt, früh loszugehen, was wir auch beherzigten.

Gleich nach dem 6:30 Uhr Frühstück ging es über die Große Steinscharte zum Einstieg des Heilbronner Weg. Ab hier beginnen die Seil- und Eisensicherungen auf dem Weg.

Nach gut 100 Hm legten wir unsere Rucksäcke ab und machten noch einen Abstecher zum Gipfel des „Hohes Licht“ (2651 m). Die Sicht auf die näher gelegenen Berggipfel war hier noch gut, aber am Himmel sah man schon, dass sich im Laufe des Tages etwas zusammenbraut.
 
Wieder bei den Rucksäcken angekommen, ging es jetzt in leichtem Klettergelände, immer mit Stahlseilen und Schlingen gesichert, höher in Richtung Gipfel Steinschartenkopf (2615 m).
 
Beim „Heilbronner Thörle“ zwängten wir uns durch den Felsendurchschlupf, und dann kommt auch schon bald die einzige Stahlleiter auf dem Weg. Die Leiter ist der Zustieg zur Leiterbrücke und zählt damit zum „highlight“ der Tour
 

 
Die Sicht wurde zunehmend schlechter und der Abstieg zur Socktalscharte forderte nochmal volle alpine Konzentration.

Bei der Scharte legten wir eine kurze Pause ein. Nun käme der zweite Teil des Weges, der Aufstieg zum Bockkarkopf und der Wiederabstieg zur Bockkarscharte.
Es wurde kalt und windig und nebelte sich weiter ein.
Die schlechte Wetterprognose, die weitere Eintrübung und mein Bauchgefühl führten dazu, dass wir hier die Tour abbrachen und zum Waltenberger Haus (2084 m) abstiegen.
 
Die steile Rinne von der Socktalscharte zum Waltenberger Haus ist kein angenehmer Weg, voller Geröll und rutschigen Passagen. Zwischendurch gaben die Wolken die Sicht zum Waltenberger Haus wieder frei, und wir kamen trocken um 13:00 Uhr in der neuen Hütte an. Bis wir uns umgezogen hatten und das Zimmer bezogen, regnete es auch schon in Strömen aber kein Gewitter. Die Wanderer, die sich auch für den zweiten Teil entschieden hatten, kamen 1,5 Stunden später klatschnass auf die Hütte.
Auch hier Maskenplicht im gesamten Gebäude.
Da wegen Corona keine Spiele und Zeitschriften auf der Hütte vorhanden waren und wir keine eigenen Spiele dabei hatten, war der Nachmittag doch recht langweilig, weil man sich die Zeit auch nicht im Freien vertreiben konnte.

Der Sonntagmorgen zeigte sich dann wieder von der guten Seite mit Fernsicht und nur einigen Hochwolken.
Da für den ganzen Tag nur der Abstieg auf dem Programm stand, entschieden wir uns für einen alternativen Abstieg ins Tal. Maria wusste einen wenig begangenen Weg, den sie vor ein paar Jahren schon mal gegangen ist. Der Hüttenwirt sagte, dass er den Weg nur alpin Erfahrenen empfehlen kann, da ein Teil des Weges in den letzten Jahren abgebrochen sei.
So machten wir uns auf in Richtung Trettachspitze. Der Weg führt unterhalb der Trettachspitze erst mal wieder ca. 200 Hm bergauf. Nach einer halben Stunde kamen wir auch an die kritischen Stellen. Mehrere steile Rinnen querten den Weg, der stellenweise als solcher fehlte. Mit voller alpiner Konzentration meisterten alle erfahrenen Berggänger auch diesen Teil. Nach ca. 300 m war der schwierige Teil des Weges überwunden, und der Weg wurde zum wahren Genuss.
 
Über den Wildengundkopf (2238 m) und den Spätengundkopf (1991 m) führte der Weg auf einem herrlichen Grat entlang und war gesäumt von Edelweiß, Silberdisteln und Eisenhut. So viel Eisenhut auf einem Fleck habe ich noch nie gesehen. Weiter ging der Weg steil abwärts über von Kühen ausgetretenen Wegen auf der Weide. Da es am Vortag stark geregnet hatte, war dieser Abschnitt kein Genuss zum Gehen.
 
Nach mehreren hundert Höhenmetern erreichten wir die Alpe Einödsberg, bei der wir unsere Mittagspause einlegten.

Nun kamen noch 500 Hm abwärts auf einem steilen Geröll-Weg, bis wir wieder zwischen Einödsbach und Birgsau im Wald auf den Normalweg trafen und dann strammen Schrittes zum Auto in Faistenoy gelangten. Nach 5 Stunden und 1300 Hm Abstieg waren wir wieder am Auto.

Insgesamt eine schöne, anstrengende Tour, auch wenn wir nur den halben Heilbronner Weg machen konnten.

Für die, die dieses Mal leider wegen Corona nicht mitkommen konnten, ist der Heilbronner Weg 2021 wieder auf dem Programm.

Bericht: Benno Hagel
Bilder: Teilnehmer

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Vom Wannenjoch zum Iseler

In Erwartung eines schönen Tages machten sich 16 Bergsteiger*innen auf den Weg ins Tannheimertal. Die Wetterprognose hatte zwar für den Nachmittag leichten Regen vorhergesagt, aber bis dahin sollte die Tour beendet sein. Allerdings kamen die ersten Zweifel auf, als ab Kempten dicke Regentropfen auf die Autos prasselten und in Schattwald bei starker Bewölkung die Temperaturen auf 12 °C gesunken waren.
„Wir probieren es!“, war das Motto, und so setzte sich die Gruppe in die Sessel der Wannenjochbahn und ließ sich im Schneckentempo nach oben transportieren. Dort war es zwar (noch) trocken, aber die Temperaturen waren in den einstelligen Bereich gefallen. Nach kurzem Blick zu den wolkenverhangenen Gipfeln von Bschießer und Ponten ging es ohne langen Aufenthalt auf dem Schmugglerpfad abwärts in Richtung Oberjoch. Am (nachgebauten) Grenzhäuschen mit Schlagbaum begann dann der Aufstieg zur Kühgundspitze. Der schmale Steig führte über lehmige Schrofen steil nach oben, und da inzwischen der Nieselregen eingesetzt hatte, wurde es an einigen Stellen unangenehm glitschig. Mit viel Vorsicht und Routine bewältigten Alle diese Passagen. Bei nachlassendem Regen aber kaltem Wind wurden die letzten mit Drahtseilen gesicherten Stellen überwunden und die Kühgundspitze (1852 m) erreicht. Die nächsten Regentropfen und der eisige Wind sorgten allerdings dafür, dass die Gipfelrast ausfiel und sofort, jetzt wieder mit Regenjacken, der Weiterweg angetreten wurde.
Am steil abfallenden Hang entlang musste nachmals Höhe gemacht werden, dann war mit dem Kühgundkopf (1907 m) der höchste Punkt des Tages erreicht. Er bot eine Rundumsicht über das gesamte Tannheimertal, zu den wolkenverhangenen Gipfeln des Zugspitzmassives und auf die Berge des Allgäuer Hauptkammes. Leider sah man auch die nächste Regenfront, die von Sonthofen her heranzog.
Durch die Latschen des Kühgundrückens führte der Weg jetzt über rutschige Wurzeln und Steine abwärts in Richtung Iseler. Nachdem noch ein Regenschauer überstanden war, verzogen sich zunehmend die Wolken, und beim letzten versicherten Aufstieg zum Gipfel des Iseler (1876 m) traute sich tatsächlich die Sonne heraus, so dass man bei strahlendem Sonnenschein mit vielen anderen Bergsteigern die Gipfelrast und eine herrliche Aussicht genießen konnte.
Für den Rückweg folgte die Gruppe zunächst dem Weg in Richtung Oberjoch, bog dann aber nach Osten ab und stieg auf schmalem Pfad durch die Hinterlassenschaften des Weideviehs hinab zur verfallenen Stuibenalpe. Nachdem ein weiterer kräftiger Anstieg bewältigt war, konnte nochmals der Panoramablick über das Tannheimertal zur Zugspitze bewundert werden, dann ging es hinab zur Station der Wannenjochbahn. Hier beschloss die Einkehr bei Apfelstrudel mit Sonne und Aussicht diese Tour der Laupheimer Senioren, die viel Abwechslung geboten hatte.

Bericht + Bilder: Konne

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Klettern rund um die Blaueishütte

Tourenführer: Götz Waidelich
Teilnehmer: Doris Maurus, Birgit Richter, Hermann Knoll, Uve Roscher, Susanna Milde

  1. Tag
    Groß war die Freude als Ende Juni von Götz die Nachricht kam:  die geplante Tour findet statt – wenn auch mit einigen Auflagen –. Neben den, inzwischen in Fleisch und Blut übergegangenen Hygienemaßnahmen, ist ein selbst mitgebrachter warmer Schlafsack, Bettlaken und Kissen Vorschrift.

Freitag früh um sechs Uhr erwarteten uns Doris und Götz am Donaubad. Kurzes Umladen in unser Auto und weiter gings nach Burgau zum Autohof, dort trafen wir Birgit und Hermann.Bei herrlichem Wetter und bestens gelaunt fuhren wir in zwei Autos los. Ziel war Parkplatz Hintersee. Doch leider kam nach nur kurzer Fahrt der Anruf: Birgit und Hermann haben eine Autopanne. Oh nein was für ein Pech! Gemeinsam wurde beratschlagt und beschlossen, wir fahren zu viert weiter. Die Beiden kommen, wenn irgend möglich, nach.
Unsere Weiterfahrt verlief reibungslos und um 10:40 Uhr schulterten wir unsere elend schweren Rucksäcke und setzten zum Aufstieg an.

Die Ansage von Götz war klar: 3 Stunden stehen angeschrieben, in 2 Stunden sind wir oben!! Auf erst breitem Forstweg, weiter auf dem Blaueisweg durch den Wald, dann deutlich steiler und in engen Kehren gelangten wir zur Schärtenalm. Schließlich unterhalb von Steineberg und Schärtenspitze zeigte sich uns die Blaueishütte bei strahlendem Sonnenschein. Vor der Hütte wurden wir freundlich empfangen und auf die Gepflogenheiten hingewiesen.

Alles sehr gut organisiert und „coronaconform“. Respekt!!!

Nach Bezug unserer Stube und Stärkung auf der wunderbaren Terrasse, beschlossen wir, die Klettertour „Auf die Schnelle“ anzugehen.  8 SL leichte Plattenkletterei teils wassergerillte, teils rau.
Nach kurzem Zustieg und Finden der richtigen Route, machte Götz mit Doris den Anfang. Wir stiegen hinterher. Mit jeder Seillänge wuchs die Freude, das Klettern wurde sicherer und machte richtig Spaß.
Da wir zusammenblieben, konnten wir uns auch prima austauschen. Von Götz gab es auch den einen oder anderen hilfreichen Tipp. Man lernt eben nie aus.
Beim Ausstieg beschlossen wir noch auf den Gipfel des Steinebergs zu besteigen. So ein herrlicher Tag, den mussten wir noch ausnutzen. Auf dem Gipfel angekommen, wehte eine angenehme Brise und was für ein wunderbares Panorama tat sich vor uns auf. Der Watzmann in voller Breite und Größe, sowie im Hintergrund der Hohe Göll mit Obersalzberg.
Der Abstieg forderte nochmal unsere Konzentration und Aufmerksamkeit.
Zurück an der Hütte erreichte uns dann auch die frohe Nachricht, dass Birgit und Hermann auf dem Weg sind. Kurz nachdem wir uns zum Abendessen hingesetzt hatten, kamen die Beiden mit roten Backen und einem breiten Lachen auf dem Gesicht. Das Menü war üppig und lecker, der Durst dementsprechend. Geschlafen wurde eher unruhig, was uns aber nicht daran hinderte, am Samstagmorgen bei Frühstück gut gelaunt in den Tag zu starten.

Text: Susanna Milde

  1. Tag

Das Wetter sollte den ganzen Tag stabil und schön werden, deshalb hatte man am Vorabend entschieden, einen der vielen Klassiker dort gemeinsam zu beklettern.

An dieser Stelle wird ausdrücklich betont, dass die männliche Schreibweise und – form selbstverständlich die Weibliche beinhaltet.

„Die Eisbärtour“ Siebzehn abwechslungsreiche Seillängen in festem Fels im unteren Schwierigkeitsgrad (3 bis 4+), eine Stelle 5(+) nach der UIAA Skala. Dauer für 520 Klettermeter (400 Höhenmeter) je nach Beschreibung ca. 3 bis 5 Stunden – Abmarsch sollte spätestens um acht Uhr sein, damit nicht unbedingt hundert andere Seilschaften mit der gleichen Idee, vor uns einsteigen. Leichter gesagt als getan, denn das Frühstück wurde an jeden Einzelnen, nach seinen Wünschen zusammengestellt und ausgeteilt. Dies führte doch zu leichten Wartezeiten an der Theke.

Nichts desto trotz, schaffen es alle pünktlich. Fast alle.

Doris und Götz (mittlerweile ein super eingespieltes Team) vom Kletterfieber gepackt, zogen bereits zehn Minuten früher los. Richtung Rotpalfen, mit ca. 25 Minuten Zustieg. Von den ersten in der Sonne silbern glänzenden Haken angezogen, legte Götz mit vollem Tatendrang los. Wir anderen machten uns derweil mit unserem Equipment bereit. Nicht nur, dass für Götz die Route etwas schwieriger als 4 vorkam, nein, es kam dann auch nur ein Umlenker und es waren keine weiteren Haken zu sehen.

Der orangene Pfeil, der auf den Einstieg der Route hinweisen sollte, entpuppte sich als schön formierte Flechten. Huhu, wir waren in einem der vielen Klettergärten, genauer gesagt in Huberts.

Schnell wurde nochmal das Topo studiert, um feststellen, dass der Einstieg fünfzig Meter weiter oben bereits nun doch schon von zwei Seilschaften, die wir auf dem Zustieg überholt hatten, belegt war. Fast schon etwas hämisch, zeigte uns der richtige orangene Pfeil den Beginn der Plaisirtour. Aber alles im Lot! Wir waren in freudiger Erwartung auf den „Eisbär“, hatten gute Laune und genügend Zeit. Die anderen Seilschaften waren flott unterwegs und nie mehr gesehen.
Glanzvoller Einstieg um 9:30 Uhr MESZ. Auf eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Seillängen wird verzichtet. Wirklich eine tolle abwechslungsreiche „leichte“ Tour. – Einfach selber machen -. Der Routenverlauf war, bis auf ein zwei Stellen, meistens klar. But no problem, we did the pitches one by one. So lachten wir uns nicht nur an den Ständen einander an, sondern auch ab und zu ein kleiner Eisbär, die dort angebracht sind. Keile und Friends konnten am Gurt bleiben.
So ca. um 14 Uhr wurde gemeinsam das ganze Geraffel am letzten Stand zusammengepackt. Götz zeigte noch einmal exzellent, wie man Seile aufnimmt. Gell, eine Ausfahrt mit dem DAV ist immer wieder gut, um seine Kenntnisse aufzufrischen. (Oder waren wir ihm doch zu langsam?)
Schließlich noch ein paar Höhenmeter zum Wanderweg, um dort endlich die wohlverdiente Pause zu machen. Abstieg zur Hütte via Normalweg (ca. 1 Std.) mit 2er Passagen und teilweise unangenehmem Schotter. Wieder am Einstieg entschlossen sich Birgit und Herman, noch die ersten zwei Seillängen der gestrigen Tour „Auf die Schnelle“ auf die Schnelle zu machen.
Der Rest eierte zur Hütte, um entweder bis zum Abendessen zu relaxen oder sich dem sagenhaften sauren Radler (80-90% Goldenes und 10-20% Weißes) zu widmen. Pünktlich 18:30 Uhr gemeinsames Abendessen. Dann bekamen wir einen ersten Vorgeschmack, für die am nächsten Tag mittags angesagten Gewitter und Regen. Es schüttete aus Kübeln, die Blitze erhellen die Nacht wie in einem Abenteuerfilm. Man konnte sich kaum vorstellen, dass es am Morgen nochmal gut sein sollte. Aber genau so war es! Nachts kühlte es ab und ein jeder von uns fand einen guten Schlaf. Vielleicht auch wegen den sauren Radlern?! Das Getränk ist natürlich gemeint.

  1. Tag

Beschlossen war zum Ausklang „nur“ etwas Sportklettern zu betreiben. Für Mehrseillängen war das Wetter ab Mittag zu ungewiss. Alle, na ja außer …, wollten lieber trocken am Auto ankommen.
Hinter der Hütte gibt es einen vom Hüttenwirt eingerichteten Klettergarten. Dort fanden wir dann auch drei relativ, für uns machbare, trockene Routen. Nachdem von allen die Routen abgeklettert waren, wurden die gepackten Rucksäcke aus der Hütte geholt und abwärts ging`s. Am Auto frische Klamotten und raus aus den Wanderschuhen. Bevor wir den Ort des Geschehens verließen, gab es noch eine kleine Stärkung am Hintersteiner See. Das Restaurant keine Touristenfalle sondern gutes Essen zu angemessenen Preisen und mit einem wirklich wiefen und netten Kellner, dem seine Beschäftigung sichtlich Spaß macht.

Ankunft in Ulm relativ flott bei strömenden Regen um 17:15 Uhr.  Aaaaaber…… böse Überraschung! Bei Doris schönem Auto wurde die Scheibe eingeschlagen und Götz sein altgedientes Stadtfahrrad, welches innen deponiert war, wurde gestohlen, sowie sechs seiner guten Exen. Alles andere war unberührt. Komisch. Der Schreck war groß und Doris verständlicherweise ganz aufgeregt. Götz konnte nun leider nicht im Regen heimradeln. Die angerufene Polizei war dann sehr schnell da, nahm den Schaden gewissenhaft auf und bat uns anschließend alle aufs Revier, um die Formalitäten dort zu erledigen.
Weitere Gegebenheiten und Ereignisse dürfen gern bei den Beteiligten nachgefragt werden.
Jedenfalls wurden Doris und Götz zum Verhör gebeten, das Auto zur Spurensicherung in Gewahrsam genommen, so dass Susanna und Uve dann anschließend die Beiden Richtung Heimat fahren konnten. Uve wurde für die Fahrdienste von Götz mit zwei Bierchen entlöhnt, die er dann zu Hause (letztendlich um 20:30 Uhr) in saurer Blaueishütten Manier noch zu sich nahm.

Ein aufregender und unangenehmer Abschluss eines tollen Wochenendes. Trotzdem! Scheee wars! Immer wieder!!!

Danke an alle, vor allem an Götz.

Text:  Uve Roscher
Bilder: Susanna, Uve, Birgit, Hermann, Götz

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Kaltes-Feld-Weg bei Degenfeld

Da die Wettervorhersage für das Allgäu Starkregen und Überflutungen gemeldet hatte, wurde das Ziel der Wanderung kurzfristig geändert. Die Fahrt führte deshalb nicht wie vorgesehen zum „Paradies“ nach Oberstaufen, sondern nach Degenfeld unweit von Schwäbisch Gmünd, der Heimat der Olympiasiegerin von 2014 im Skispringen, Carina Vogt. Im Laufe des Tages zeigte sich, dass diese Entscheidung richtig war, denn die Bewölkung löste sich immer mehr auf, und es zeigten sich sogar einige Sonnenstrahlen.
Startpunkt für die Rundwanderung auf dem Kaltes-Feld-Weg war die Gemeindehalle in Degenfeld. Schon nach wenigen Metern begann der steile, nasse Aufstieg zum Eierberg, von dem aus die Wanderer den Blick über den Ort zur Schanzenanlage und zum Galgenberg genießen konnten. Bald war der Höhenweg erreicht, und zwischen Rosenginster, Thymian, Silberdisteln und riesigen Kratzdisteln zog sich der Pfad in Richtung Furtlepass. Unweit von diesem fand sich ein schöner, aussichtsreicher Rastplatz mit genügend Sitzgelegenheiten, an dem die Mittagspause eingelegt wurde.
Der Weiterweg führte sanft aufwärts über Schafweiden zum Hornberg (698 m) und zum Drei-Kaiserberge-Blick über Waldstetten mit Aussicht zu Stuifen, Hohenstaufen und Rechberg. Auf schönem Wanderpfad folgte man dann dem Albtrauf zum Segelflugplatz Hornberg und weiter zum Franz-Keller-Haus auf dem Kalten Feld, mit 781 Metern dem höchsten Punkt des Tages. Sehenswert war hier die Corona-Verkehrsregelung für die Besucher mit ihren Absperrungen und Verkehrszeichen.
Durch Wald und Wacholderheide begann der Rückweg in Richtung Degenfeld. Dabei war die Strecke durch einen Urwald mit bizarren Baumgestalten und Felsbrocken ein besonderes Erlebnis, auch wenn der nasse Untergrund besondere Konzentration erforderte. Höhepunkt des Abstiegs war dann die Sprunganlage mit ihren drei Schanzen (K15, K30, K75), wo Einigkeit bestand, dass man sich da nie herunter wagen würde.
Jetzt war es nicht mehr weit zurück zum Ausgangspunkt, von wo man mit einem Zwischenhalt in Böhmenkirch zufrieden die Heimfahr in den Regen von Laupheim antrat.

Bericht + Bilder: Konne

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Über Stuiben und Sedererstuiben

Bei Sonnenschein begannen 9 Wanderbegeisterte ihre Bergtour mit Siggi Wehrle vom Parkplatz bei der Gunzesrieder Säge.

Der 1750 Meter hohe Stuiben liegt mit seinem Nachbargipfel, dem Sedererstuiben, in der Nagelfluhkette.

Wir gingen über die Südseite auf den Stuiben zunächst über Wiesen, dann durch den Wald in kleinen Kehren zum hübschen Weiler Wiesach mit hübschen Gehöften und einem Jagdschloss mit Kapelle. Nach kleiner Pause dort gewannen wir schnell an Höhe. Felsblöcke und bizarre Wände türmten sich links und rechts des Weges auf. Trittsicherheit wurde immer wichtiger, vor allem auch als wir den Gratweg  erreichten, teils ausgesetzt mit beiderseits steil abfallenden Wänden, dem wir in leichtem Auf und Ab folgten.  Noch eine Nagelfluhwand mit kleinem Klettersteig musste bewältigt werden, bevor wir am Gipfel unsere wohlverdiente Mittagspause einlegen konnten, mit wundervollem Panorama der Allgäuer Alpen, Säntis, Zugspitze, Bodensee.

Zum benachbarten Gipfel des Sedererstuiben brauchten wir etwa 20 Minuten. Von dort erfolgte der lange Abstieg. Große Freude erlebten wir bei einem Getränk an der Alpe Gatter mit überaus freundlichem Senn und zwei niedlichen Kleinkindern in Bergstiefeln.

Die Schlusseinkehr war unten im Tal in der Sennalpe Gerstenbrändle mit herrlichem Kuchen und zünftigem Ambiente. So fand eine wunderbare, wenn auch zuweilen knackige Bergtour ihren angemessenen Abschluss.

Bericht: Thea Fetscher-Hildenbrand
Bilder: Irma Wehrle, Egbert Perzi

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Hochtouren im Stubaital

Am Freitag trafen wir uns um 6 Uhr morgens auf dem P+R Parkplatz in Vöhringen. Zu acht fuhren wir ins Stubaital. Um bestens auf den Sonntag vorbereitet zu sein, wurde ein Auto am vermeintlichen Tourenende geparkt, denn noch ahnte niemand, dass es ganz anders kommen sollte, als wir dachten. Bei regnerischem Wetter machten wir uns um 10.00 Uhr vom Parkplatz der Nürnberger Hütte auf den Weg. Der Regen trieb uns regelrecht den Berg hinauf, so dass wir zeitig die Nürnberger Hütte (2280m) erreichten. Nach einer kurzen Stärkung nutzen wir die verbleibende Zeit bis zum Abendessen und wanderten auf den Hausberg der Hütte, die Mairspitze (2781m). Nach dem Abendessen besprachen wir den weiteren Tourenverlauf für die nächsten Tage.

Am Samstagmorgen ging es dann auch schon zeitig auf den Wilden Freiger. Ihm vorgelagert befindet sich der Signalgipfel (3392m), den wir nach einer Schneefeldquerung erreichten.
Der Pfad zwischen den Gipfeln verlief auf dem Grat, und bot eine spektakuläre Sicht auf das Becherhaus und die Müllerhütte. Nach einer kurzen Pause auf dem Gipfel des Wilden Freigers (3418m) überschritten wir diesen und kletterten auf dem gut versicherten Südwestgrat bis auf den Übeltalferner, der sich zwischen der Müllerhütte und dem Becherhaus erstreckt. In zwei Viererseilschaften überquerten wir gut gesichert den Gletscher und machten uns an den letzten Aufstieg zum Becherhaus (3190m). Auf dem Becherhaus konnte ein Teil der Gruppe beobachten, wie am Zuckerhütl ein großer Felssturz abging. Dies unterstrich die Warnung beider Hüttenwirte vor einer Besteigung des Gipfels, da der Rückgang des Permafrostes zu immer mehr Steinschlag führe. Das und die schlechte Wettervorhersage veranlassten uns, den Wilden Pfaff und das Zuckerhütl von der Tour zu streichen und am Sonntag den direkten Weg ins Tal zu nehmen.

Wir verließen am Sonntagmorgen das Becherhaus so früh wie möglich, um dem angesagten Regen und dem Gewitter zu entgehen. Wir überquerten den Gletscher erneut und kletterten über den Grat hinweg, um einen weiteren Gletscher zu erreichen, der uns auf dem Lübecker Weg zur Sulzenauhütte brachte. Bis dahin hatte sich das schlechte Wetter verzogen, und wir machten an dieser bei schönstem Wetter eine kurze Pause und trockneten unsere Sachen. Glücklicherweise konnten wir uns trotz geänderter Tour einen längeren Fußmarsch zu den geparkten Autos ersparen, da wir uns auf dem Weg ins Tal mit Harrys Frau trafen. Diese wollte Harry planmäßig zur Weiterfahrt in den Urlaub abholen…Glück für uns, so konnte sie einen Fahrer bis zum geparkten Auto mitnehmen.

Wir ließen die Tour bei einem gemütlichen Mittagessen ausklingen und schmiedeten schon wieder Pläne für die nächste Tour.

Bericht: Lars Eberhardt
Bilder: Lars Eberhardt, Flo und Annette Fink, Uli Volk, Konne Scherer

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Vaude-Klettersteig Gargellen

Der bessere Wetterbericht hatte Andreas bewogen die Tour am Sonntag durchzuführen.
7 Teilnehmer davon 4 Frauen trafen sich kurz nach 8 Uhr an der Grenzstation bei Hörbranz. Nach einer weiteren Stunde war man am Ausgangspunkt in Gargellen im hinteren Montafon. Da das Wetter sehr schön war, beschloss man, den Aufstieg zum Klettersteig ohne Seilbahnhilfe zu bewältigen. Nach 800 Höhenmetern durch blumenreiche Almwiesen war schließlich Einstieg zum Klettersteig erreicht, wo nach kurzer Pause jeder sein Klettersteigset anlegte.
Zuerst ging es luftig am leicht ansteigenden Grat aufwärts, dann teilte sich nach kurzem Abstieg in die nördliche Flanke der Klettersteig in eine schwierige Route mit D-Passagen und in eine leichtere Route mit meist C-Passagen. Der Höhepunkt in der schweren Route waren eine 23 Meter lange Seilbrücke und eine 20 Meter lange leicht überhängende Wand. Zwei der Gruppe kletterten auf dem leichteren Weg zum Gipfel über meist sehr kompakten Urgesteinsfels. Die Schwierigkeiten wurden von allen bestens gemeistert.
 Nach anregender Kletterei waren alle wieder zusammen am 2559 Meter hohen Gipfel der Gageller Köpfe in Gesellschaft vieler andere Bergsteiger. Die Aussicht ins nahe Verwall und in die Silvrettaberge war phantastisch. Bald wurde der Abstieg angegangen, der nach einem kurzen Grat in flacheres Almgelände überging. Im Angesicht der Gargeller Madrisa wurde die Bergstation der Seilbahn erreicht, wo man die Tour bei Apfelstrudel und Kaffee ausklingen ließ.
Zum weiteren Abstieg ins Tal wurde die Seilbahn bevorzugt, so.dass um 16.00 Uhr die Rückfahrt angetreten werden konnte. Alle waren glücklich und zufrieden nach so einem schönen Bergerlebnis.

Bericht: Siggi Wehrle
Bilder: Ulrike Volk, Irma Wehrle

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Seniorentour vom Hochgrat zum Falken

Voller Vorfreude machten sich 15 Senioren/innen am frühen Dienstagmorgen auf den Weg ins Allgäu. Der Wetterbericht hatte sommerliche Temperaturen und viel Sonnenschein versprochen, und er sollte Recht behalten, denn während die Wanderer am Mittag in der Sonne saßen, zog über Laupheim ein kräftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel.
Nach der sehr gemächlichen Bergfahrt mit der Hochgrat-Seilbahn war das erste Ziel die Besteigung des Hochgrates. Bei kräftigem, kaltem Wind und noch starker Bewölkung wurden die 130 Hm schnell bewältigt, um dann das noch wolkenverhangene Panorama zu genießen. Schnell ging es wieder zurück zur Bergstation, und es begann der Marsch über den südlichen Teil der Nagelfluhkette. In ständigem Auf und Ab erreichten die Wanderer zunächst (jetzt schon in der Sonne) den Seelekopf und anschließend nach kräftigem Aufstieg auf ausgewaschenen Wurzelpfaden den Hohenfluhkopf. Hier fand sich ein idealer Platz für eine ausgedehnte Mittagspause.
An steilen Nagelfluhplatten entlang, gelegentlich mit Eisentritten und Drahtseilen gesichert, führte der Weiterweg hinauf zum Eineguntkopf, von dem sich nochmals ein toller Blick zurück zu den bezwungenen Gipfeln und zum Hochgrat bot. Nach dem Abstieg in Richtung Falkenhütte galt es dann noch, den steilen Wurzelpfad hinauf zum Falken zu bewältigen, wo man vom gut besuchten Gipfel aus nochmals das Panorama über das Allgäu, zum Säntis und zum Allgäuer Hauptkamm genießen konnte.
Die Falkenhütte war anschließend das ersehnte Ziel für die Einkehr bei Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken. So erholt wurde dann auch der lange Rückweg zur Talstation der Seilbahn ohne Probleme bewältigt.

Bericht: Konne
Bilder: WoMo, Konne

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