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Familienwanderung bei Burgrieden

Am Sonntag, 13.09.2020 sollte eigentlich unsere Familienwanderung im Allgäu unter dem Motto „immer am Wasser entlang“ stattfinden. Da die Wettervorhersagen jedoch so waren, dass das Wasser eher von oben als nur von unten kommen sollte, wurde kurzfristig umdisponiert, und 3 Familien (6 Erwachsene mit 6 Kindern) trafen sich in Burgrieden, um in den Holzstöcken zu wandern.

  Nach morgendlichem Nebel konnten wir einen sonnigen Vormittag im Wald verbringen bei dem uns das Thema Pilze begleitete. Wir waren keine klassischen Pilzsucher, die nur auf Speisepilze aus waren, sondern die Kinder suchten einen möglichst großen und einen möglichst kleinen Pilz, einen lilafarbenen Pilz und einen Baumpilz, einen Stäubling usw. Spielerisch wurden die Regeln im Umgang mit Pilzen nähergebracht und eine unglaubliche Vielfalt an unterschiedlichen Pilzen entdeckt. Selbstverständlich durfte der Klassiker – ein großer (leider schon angenagter) Fliegenpilz nicht fehlen…

Die Zeit verging schnell und bald waren alle Kinder und auch die Erwachsenen vom Pilzfieber gepackt und sammelten fleißig ihre Schätze und wanderten wie nebenher durchs Gelände. Mit Hilfe einer Pilz-App konnten wir selbst unbekannte Arten bestimmen und alle Pilzsammler konnten ihre Funde am Schluss, schön sortiert, mit nach Hause nehmen.

PS – die Mehrzahl unserer Pilze war leider giftig und konnten somit nicht für ein leckeres Mittagessen verwendet werden 😉

Bericht + Bilder: Patricia Häußel

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Wanderung ums Wurzacher Ried

Unsere Wanderung um, oder teilweise durch die einmalige Hochmoorfläche des Wurzacher Rieds starteten wir um 9.45 Uhr am Parkplatz des Kurzentrums in Bad Wurzach, geführt von Siegfried Wehrle.  

Nachdem wir den Kurpark durchquert hatten, streiften wir auf unserer ersten Etappe nach Dietmanns meistens die typische Riedlandschaft. Da sich die Sonne zunehmend durch die Wolken schob, boten sich uns schöne Blicke auf die herbstlich gefärbte Moorvegetation: braun gefärbte Feuchtwiesen, dazwischen immer wieder kleinere Baumgruppen oder Wäldchen, dominiert von den weißstämmigen Birken mit ihren nun gelben Baumkronen. Kurz vor 11 Uhr erreichten wir Dietmanns, wo wir zunächst eine kurze Rast unterhalb der Kirche einlegten. Einen weiteren Halt machten wir bei den Quellseen der Dietmannser Ach.

Danach führte der Weg, teils asphaltiert, leicht bergan über Oberluizen und Unterluizen hinauf zum Gehöft Sonnenberg und einem Wasserreservoir auf dem höchsten Punkt (730 m). Von hier hatten wir einen schönen Rundumblick auf die oberschwäbische Kulturlandschaft, aus der sich hie und da kleinere Weiler oder Gehöfte abhoben. Für unsere Mittagsrast ließen wir uns auf einer Streuobstwiese im Windschutz eines alten Schuppens nieder. Danach genossen wir den Panorama-Weg nach Menzlis, wobei sich uns die Alpenketten allerdings nur im Dunst zeigten. Ab hier ging es wieder bergab zum Weiler Willis. Kurz danach trafen wir auf den Fuß- und Radweg (parallel zur Bundesstraße 465), der uns quer durch das Wurzacher Ried führte. Hier begeisterten uns die vielen Wasserläufe mit ihren Spiegelungen.

Nach der knapp 4-stündigen Wanderung mit einer Weglänge von 13,7 km erreichten wir um 14.00 Uhr wieder den Wurzacher Kurpark. Im Kurhaus bildete eine Kaffeerunde den Abschluss.

Bericht + Bilder:  Lydia Neugebauer

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Bergtouren um die Kenzenhütte

Von den ursprünglich zehn angemeldeten Teilnehmer*innen machten sich trotz sehr zweifelhaften Wetterprognosen noch fünf auf den Weg, um auf der Kenzenhütte einige Tourentage zu erleben. Auch wenn die Auswahl der Bergtouren sehr vom wechselhaften Wetter beeinflusst wurde, sollten sie ihren Entschluss nicht bereuen, denn sie erlebten bei zwei  schönen Bergwanderungen eine herrliche Bergwelt, eine bestens geführte Hütte und eine äußerst harmonische Gruppe.

Montag, 05.10.

Nach zügiger Anfahrt zum Parkplatz bei Halblech stand schon der Kenzenbus bereit, der in aller Ruhe wartete, bis wir fertig waren und uns dann direkt vor der Kenzenhütte ablieferte. Hier wurden wir freundlich begrüßt und konnten den größten Teil des Gepäcks deponieren, so dass nur leichtes Tagesgepäck übrig blieb.
Obwohl die umliegenden Gipfel vom Neuschnee überzuckert waren, wollten wir versuchen, die bekannte „Kesselrunde“ zu begehen. Auf dem Pfad durch den Wald gewannen wir rasch an Höhe, wobei wir immer wieder einen Blick rückwärts warfen, wo sich die Sonne allmählich durch die Wolken kämpfte und der Geiselstein majestätisch in die Höhe ragte.
Am Bäckenalmsattel verließen wir die Route des E4 und stiegen auf nassem, lehmigem Pfad hinauf zum Aussichtpunkt über dem Kessel. Im Osten erstreckte sich der Kamm von Grubenkopf, Feigenkopf und Klammspitze, und im Süden konnten wir die schneebedeckten Gipfel des Wetterstein erkennen. Nach der Umrundung des Kessels mussten wir teilweise im Schnee noch einige Höhenmeter überwinden, dann war das Scheinbergjoch erreicht. Eine herrliche Sicht auf Hochplatte, Gabelschrofen und Geiselstein war der Lohn für die Anstrengung.
Dunkle Wolken und ein kalter Wind verkürzten die Mittagspause und wir machten uns an den Abstieg. Zunächst auf Schotter dann durch sumpfige Wiesen wanderten wir hinab zum Maximiliansweg und erreichten nach einem Abstecher zum Wasserfall pünktlich zur Kaffeezeit die Hütte.

Dienstag, 06.10.

Die Schneeauflage auf der Hochplatte und die Wettervorhersage „einzelne Schauer“ sorgten für eine Änderung des ursprünglichen Plans. Neues Ziel war die Kenzenrunde. Sie startete mit dem Abstieg zum Wankerfleck und einem Spaziergang durch Almwiesen mit uraltem Bestand von Bergahorn. Nach Überquerung des Gumpenbaches begann der lange Aufstieg in Richtung Geiselstein. Auf steilem Pfad mussten durch Bergwald und über Wiesenhänge 650 Hm überwunden werden, bis der Geiselsteinsattel erreicht war. Hier zeigte sich das „Matterhorn der Ammergauer Alpen“ in der beeindruckenden Schönheit seiner senkrechten Felswände.
Am Ende des großen Geröllkares fanden wir dann einen idealen Pausenplatz, angebettelt von hungrigen Bergdohlen und misstrauisch beäugt von einem großen Rudel Gämsen an den grasigen Hängen der Gumpenkarspitze.
Zwischen riesigen Felsblöcken schlängelte sich der Weiterweg durch das Gumpenkar und hinauf zum Kenzensattel. Hier gönnten sich die zwei schnellsten Damen noch den Gipfelanstieg auf den Kenzenkopf, während sich aus dem Tal die Regenwolken näherten. Ein heftiger Regenschauer sorgte dann beim Abstieg für unerwünschte Abkühlung, war aber schon vor dem Erreichen der Hütte wieder vorbei.

Mittwoch, 07.10.
Leider hatte der Wetterbericht doch recht gehabt. Schon beim Frühstück prasselte immer wieder Regen auf die Hütte und es wehte ein heftiger Wind. Deshalb entschlossen wir uns, auf die geplante Wanderung zum Buchenberg zu verzichten, warteten auf den Kenzenbus und ließen uns von diesem ins Tal fahren. So waren wir schon um die Mittagszeit nach zwei schönen, erlebnisreichen Bergtagen wieder zuhause.

Bericht: Konne
Bilder: Thea Fetscher, Konne

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Großes Lautertal von Bichishausen nach Hundersingen

Neun Wanderer trafen sich beim Zollhaus in Bichishausen zur ersten Senioren-Wandertour unter dem neuen Wanderleiter Benno Hagel.
Das Zollhaus erinnert an die bis 1805 dort existierende Grenze zwischen dem evangelisch-lutherischen Württemberg im Norden und dem katholischen Fürstenberg im Süden.

Die Tour begann gleich mit einem steilen Aufstieg zum Schachen. Dort angelangt bot sich der Gruppe ein herrlicher Ausblick auf Bichishausen und das Große Lautertal. Weiter ging es über den Reichartsberg mit einer parkähnlichen Hochfläche mit vielen mächtigen alten Bäumen. Ein Anblick, den man so hier nicht erwartet hätte. Nach einigen hundert Metern ging es wieder abwärts in Richtung Hundersingen auf schmalem Pfad durch ein verwunschenes kleines Tal mit überraschenden Felsformationen. Am Schützenhaus vorbei stiegen wir wieder steil bergauf zur Burgruine Hohenhundersingen.

Der Pfad war gesäumt von Büschen mit unzähligen Schlehenbeeren.
Auf der Burg angekommen, bot sich auch hier wieder der überwältigende Blick über Hundersingen und die Große Lauter. Nach einer ausgedehnten Mittagspause wanderten wir abwärts nach Hundersingen und auf dem Wander-/Radweg zurück nach Bichishauen. Immer wieder waren wir vom imposanten Bick auf die Burgruine Hohenhundersingen begeistert.
In Bichishausen erklommen wir noch die Burgruine von Bichishausen. Die Ruine ist von oben viel größer und mächtiger als man es vom Tal aus vermutet.

Auf der Rückfahrt machten wir noch Halt in Wittstaig und ließen die Wanderung bei Kaffee und Kuchen ausklingen.

Bericht: Benno Hagel
Bilder: Benno Hagel, Konne

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Schneetalalm und Gimpelhaus

Obwohl für den (angeblich) letzten Sommertag des Jahres für den Nachmittag Regen angekündigt war, machten sich 18 Personen auf den Weg ins Tannheimer Tal und starteten bei strahlendem Sonnenschein am Parkplatz des Gimpelhauses zu ihrer Bergtour.
Auf meist noch schattigem Waldweg verlief der Weg zunächst oberhalb von Nesselwängle ohne wesentliche Steigung, dann begann der Aufstieg zur Schneetalalm. Zunächst auf breitem Schotterweg, dann auf bestens angelegtem Wanderpfad mit vielen Treppen gewann die Gruppe rasch an Höhe. Dabei konnte sie immer wieder den Blick auf die von der Sonne beschienenen Südwände der Tannheimer Gipfel und die Aussicht über das Tal zu Geishorn, Krinnenspitze und Leilachspitze genießen. Nach dem Schlussteil auf teilweise sumpfigem Pfad und über glitschige Holzbrücken war nach zwei Stunden Gehzeit schließlich die Schneetalalm erreicht. Diese liegt in herrlicher Aussichtslage an der Flanke des Hahnenkamms und bietet einen grandiosen Blick zum Haldensee und zu den Allgäuer und Lechtaler Alpen – der ideale Platz für die Mittagspause.
Frisch gestärkt ging es an die zweite Etappe der Tour. Nach „Überwindung“ des ersten Hindernisses, einem Hochlandbullen mitten auf dem Wanderweg, ging es nochmals aufwärts in Richtung Sabachjoch, unter dem der herrliche Höhenweg zum Gimpelhaus beginnt. Er führte die Wanderer auf schmalem Pfad mit ständigem Panoramablick am Hang entlang zunächst zum Bergzigeuner und dann steil hinabzum noch spärlichen tröpfelndem Wasserfall. Nach einem kräftigen Aufstieg wurde die (geschlossene) Tannheimer Hütte erreicht, dann war es nicht mehr weit zum Gimpelhaus. Hier genoss man auf der Terrasse Kaffee und frischen Zwetschgenkuchen.
Als um die Rote Flüh die ersten Wolken zogen, machte sich die Gruppe an den steilen Abstieg ins Tal und erreichte noch trocken den Parkplatz, wo sie zufrieden mit dem schönen Tag die Heimfahrt antrat.

Bericht + Bilder: Konne

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Kloster Wessobrunn und Paterzeller Eibenwald

Es war kurz nach 9 .00 Uhr, als die Wandergruppe der Laupheimer von Klosterführer Joseph Graf im Klosterhof von Wessobrunn begrüßt wurde. Bei der einstündigen Führung durch die noch nicht in Privatbesitz befindlichen Räume erfuhren wir von ihm über die wechselvolle Geschichte des Klosters und ließen uns von den Stuckdecken und zahlreichen Marienbildern beeindrucken (https://www.klosterwessobrunn.de/)

Nach Verlassen der Klostermauern wanderten wir zur über 1000 Jahre alten Tassilolinde, einem beindruckenden Baum, der über die wechselvolle Geschichte des Klosters bestimmt viel erzählen könnte. Zum Abschluss besichtigten wir noch die Barockkirche, die aus dem 17. Jhr. stammt.

Vom Wanderparkplatz am südlichen Ortsrand von Wessobrunn starteten wir zur Wanderung zum Paterzeller Eibenwald .Auf Grund der ungewöhnlichen Septemberhitze genossen wir den Weg im schattigen Buchenmischwald umso mehr. Auf einem waldfreien Stück erblickten wir im Nordosten den Ammersee und Kloster Andechs und unweit davon die Antennenanlage von Raisting.
Bei einer Wasserfassung machten wir Mittagsrast. Hier konnten auch die ersten Exemplare von Eibenbäumen entdeckt werden. Weiter am Hangweg, erreichten wir durch urwaldähnlichen Wald bald den Weiler Paterzell. Der eigentliche Eibenlehrpfad liegt hier als Rundweg in der Ebene und ist durch die Auflage mit Hackschnitzeln angenehm zu gehen. An mehreren Stationen konnten wir einiges erfahren über den Eibenbaum. Einige der hier stehenden Exemplare sind mehr als dreihundert Jahre alt.
Gegen 13.00 Uhr verließen wir den Eibenwald, erreichten wieder Paterzell und stiegen ca. 150 Höhenmeter steil hinauf zur Ortschaft Schlitten. Immer im Schatten war der Aufstieg leichter zu schaffen. Stattliche Bauernhöfe umrahmt von Streuobstwiesen und uralten Linden geben der Ortschaft eine besondere Note.
Nach einem kurzen Wegstück über freies Gelände erreichten wir bald den Wolfshof („Paradieshof“). Von unterwegs aus sahen wir die Alpenkette im Süden. Wettersteingebirge, Karwendel und Ammergauer Alpen waren eindeutig im Schönwetterdunst zu erkennen, ganz nahe der Hohe Peissenberg mit Sender und Wallfahrtskirche
Im Paradieshof  fühlten wir uns wirklich wie im Paradies. Im rosenumrankten Pavillon unter mit Früchten behangenen Obstbäumen konnten wir uns zur Kaffepause niederlassen. Leckere Himbeer- und Zwetschgenkuchen aus eigener Produktion gab es zu Kaffee und Himbeerschorle. Nach einer guten Stunde verabschiedeten wir uns von diesem schönen Platz und dem Gastwirtspaar Norbert und Melanie. Auf dem Jakobs-König-Ludwig-Weg , vorbei an mehreren stattlichen Einödhöfen und zum Schluss wieder steiler durch ein Waldgebiet,  erreichten wir gegen 16.00 Uhr den Ausgangspunkt am Parkplatz bei Wessobrunn.
Allen hat die Wanderung gefallen, diesmal in einer Gegend, die keinem bekannt war und verbunden mit etwas Kulturgeschichte. Nur ein paar Grad kühler hätten auch gereicht.

Bericht: Siegfried Wehrle
Bilder: Konne

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Bergtour zu Aescher und Wildkirchli

Acht Bergtourengeher starteten um 07:00 Uhr in Laupheim bei bestem Wetter zur BT ins Alpsteingebiet. Nach ca. 160 km Anfahrt zum Ausgangspunkt in Wasserauen machte sich erste Enttäuschung breit. Das Wetter war wohl zu gut, die Autos stapelten sich schon fast auf den angrenzenden Wiesen, die offiziellen Parkplätze waren schon längst belegt. Menschenmassen bewegten sich auf der Straße.

Um 09:30 Uhr starteten wir zu unserer Tour Richtung Seealpsee. Ziemlich schnell stieg die Straße steil Richtung See an. Oh Wunder, plötzlich bemerkten wir, die Menschenmassen waren weg, nur noch einzelne Gruppen und Wanderer waren unterwegs. Die Massen hatten sich wohl direkt zur Bergbahn hin begeben.
Der Seealpsee lag noch komplett im Schatten, ein Bad war bei einigen kurz Thema, wurde dann aber leider doch nicht umgesetzt.
Nach steilem Anstieg erreichten wir das Berggasthaus Mesmer. Die ersten 700 Hm waren geschafft, und da es gerade 12:00 Uhr war, suchten wir uns einen sonnigen Platz und machten unsere erste Pause.
Weiter ging es Richtung Schäfler, 1925 m hoch. Leider mussten wir einige Hm wieder abgeben, da es erst in eine Senke runter ging. Mittlerweile war es ziemlich warm geworden, was diesen Anstieg dann doch ganz schön anstrengend machte. Am Gipfel angekommen genossen wir den grandiosen Rundblick, der Säntis stand majestätisch fast in Griffweite vor uns. Ein riesiger Schwarm fliegender Ameisen vertrieb uns jedoch sehr schnell vom Gipfel.
Im Berggasthaus Schäfler genossen wir bei tollem Panorama ein kühles oder auch warmes Getränk.
Es war schon relativ spät, als wir den Abstieg Richtung Äscher angingen. Um ca. 16:30 Uhr waren wir an dem durch einen Bericht in GEO berühmten Berggasthaus, das die meisten von uns das erste Mal im Original sahen. Die Lage, das Haus und die Aussicht sind schon sehr imposant. Der späte Zeitpunkt hatte den großen Vorteil, dass nicht mehr allzu viele Bergwanderer unterwegs waren.
Am benachbarten Wildkirchli vorbei ging es durch eine große Höhle, in der Werkzeuge von Neandertalern und Spuren von Höhlenbären gefunden wurden, zum letzten Anstieg zur Bergstation der Seilbahn. Nach insgesamt gut 1300 Hm Aufstieg wollte keiner mehr zu Fuß den Abstieg machen, jeder investierte die 20 Franken für eine Talfahrt mit der Bahn.

Um 19:30 kam die Gruppe müde, aber wohlbehalten wieder in Laupheim an. Alle Teilnehmer waren begeistert von der tollen Tour. Somit hat „Neutourenführer“ Peter Kögel seine Feuertaufe bestanden.

Bericht + Bilder: Peter Kögel

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Bergtour zur Kirchlispitze

Geplant war eigentlich eine Klettertour über den Südpfeiler auf die Roggspitze. Aber manchmal kommt es halt ganz anders. Daher statt klettern wandern und statt Roggspitze Kirchlispitze!

Da für Samstag zwar ordentliches Wetter vorhergesagt war, aber leider mit Schauer- und Gewitterrisiko, war klar, dass wir in die Berge fahren, aber nicht eine 10 Seillängentour ohne Rückzugsmöglichkeiten angehen können. Daher wählten wir als Alternativziel die Nordverschneidung an den Kirchlispitzen aus. Ungefähr gleich langer Zustieg, etwas kürzere Kletterei, dafür aber einen Tick schwerer, aber vor allem mit einer Abseilpiste über die Tour.

Nach ungefähr 2,5 Stunden Wandern konnte man die Tour sehen. Diese sah nach sehr schöner Kletterei und trocken aus. Eine halbe Stunde später am Einstieg hatte sich das Bild leider geändert. Wunderbare Platten zum Klettern (dies hat sich seit dem ersten Blick nicht geändert), aber ein Großteil der Route nass. Die Aussicht auf Reibungsklettern auf nassen Platten bei 4 Bohrhaken auf 40 Meter war definitiv nicht nach unserem Geschmack. Also was tun?

Nach Beratung haben wir beschlossen, wir gehen wieder zurück zum Wanderweg, deponieren das schwere Klettermaterial und besteigen dann die Kirchlispitze. Dies hat auch genauso geklappt, mit anregender Kraxelei und toller Aussicht auf dem Gipfel.

Auf dem Rückweg wollten wir noch direkt an der Staumauer eine Vierseillängenklettergartenroute begehen. Die wenigen Bohrhaken in den ersten beiden Seillängen stammten wohl noch aus den frühen 80er Jahren und sollten schon längst im Alpinen Museum eingelagert sein. Und nach der zweiten Seillänge konnten wir gar keine Haken mehr finden. Also Rückzug aus der Tour und ab auf die Hüttenterrasse um dort das inzwischen mehr als verdiente Bier zu trinken.

Ein ausgefüllter Tag ging zu Ende, der auch ohne Klettern viel Spaß machte.

Text und Bilder: Götz Waidelich

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Hochtour Gletschhorn Südgrat

Ursprünglich geplant waren vier Tage und das Zinalrothorn. Ein wunderschöner, dominanter Gipfel in den Walliser Alpen. Jedoch musste die Gruppe um Tobias, bestehend aus Anne und Simon, sich leider ein anderes Ziel für das Wochenende 22. – 23. August aussuchen. Geschuldet war diese Entscheidung den zunehmend schlechter werdenden Wettervorhersagen für die Walliser Alpen. Einige Telefonate und SMS später kristallisierte sich ein neues, dem Zinalrothorn ähnliches, Ziel heraus. Es sollte das Gletschhorn klassisch über den Südgrat begangen werden.
Da sich der Wetterbericht immer weiter verschlechterte zogen wir die Begehung kurzerhand auf Freitag vor. Somit stand uns am Freitag ein langer Tag bevor. Früh morgens um drei Uhr trafen wir uns in Illertissen um weiter nach Lindau zu fahren. Anne in Lindau aufgegabelt und mit Vollgas in Richtung Schweiz. Die letzten 200 Hm vom unteren zum oberen Parkplatz Tätsch über die ehemalige Militärstraße schlagen mit 7 CHF zu Buche. Am Kassenautomat konnten zwei weitere Bergsteiger mangels Münzgeld diesen Betrag nicht aufbringen, jedoch fragten sie uns, ob wir ihr Gepäck mit hochnehmen konnten. Gerne halfen wir als Gepäcktransport unter Bergsteigern aus. Angemerkt sei, dass diese Straße wahrlich nichts für tiefere oder tiefer gelegte Autos ist. Einschneidende Wasserablaufrinnen sind selbst für normal hohe Fahrwerke knapp.

Kurz vor sieben Uhr standen wir nun startbereit auf dem oberen Parkplatz kurz nach Tiefenbach. Über einen schönen und nicht zu steilen Weg ging es problemlos dem Tagesziel entgegen. Einige Brücken und Kehren später erblickten wir den Tiefengletscher, oder zumindest das was von ihm aktuell noch übrig ist. Mehrere Markierungen auf großen Steinen zeigen den rapiden Rückgang dieses Eisriesen. Somit kamen wir ohne die Steigeisen anlegen zu müssen bis auf ca. 2.800 m. Im oberen Teil zeigte sich der Tiefengletscher aper. Um dem nun immer brösliger und sandiger werdenden Pfad ausweichen zu können entschlossen wir uns mit Steigeisen auf dem Gletscher weiter zu gehen. Dabei säumten viele sogenannte Gletschertische unseren weiteren Aufstieg. Nachdem wir die letzten Höhenmeter durch blockiges Gelände überwunden hatten, befanden wir uns nach etwas mehr als 2,5 h am Einstieg des Südgrates. Die ersten Seillängen kletterten wir noch mit den Hochtourenschuhen, bevor der Schwierigkeitsgrat schließlich anzog. Deshalb zogen wir unsere Kletterschuhe an und konnten nun voll und ganz den herrlichen Granit genießen. Durch die hochsommerlichen Temperaturen von über 30 °C im Tal war es auch auf über 3.000 m nicht so richtig kalt. In Kombination mit wenig bis keinem Wind und schönen, breiten Standplätzen in der Sonne entpuppte sich der Grat als wahre Traumtour  selbst für kälteempfindliche Finger.
Nach einiger Kletterei baute sich vor uns die erste wirkliche klettertechnische Herausforderung auf. Die Schlüsselstelle, eine Verschneidung im Schwierigkeitsgrat 4b. Tobias stieg diese souverän vor und nutze auch jeden der zahlreichen Bohrhaken zur Absicherung. Eine Gruppe Tschechen die sich vor uns befanden, kletterte diese Stelle noch mit Hochtourenschuhen. Was dazu führte das einer davon gleich die Reisfestigkeit seines Seils ausgetestete. Diese Stelle ist mit Tourenschuhen möglich, Spaß macht sie aber weitaus mehr in Kletterschuhen.  Auch nicht im Training stehende Kletterer können, vielleicht lag es auch an der durchaus angenehmen Sicherung von oben, diese Stelle souverän frei klettern. A0 wäre ohne Probleme möglich. Nach einigem Links, Rechts, Auf und Ab standen wir vor der zweiten Schlüsselstelle, einer Platte, die mit 4a etwas leichter als die vorherige Stelle bewertet ist. Jedoch empfanden wir diese Stelle als angenehmer und nicht so fordernd wie die Schwierigkeit vielleicht vermuten lässt.

Nach etwas über 5 h seit dem Parkplatz standen wir auf dem Gipfel des Gletschhorn. Das Wetter war super, jedoch versperrten uns Wolken in der Ferne den Blick in Richtung Zermatt und das Matterhorn. Nach kurzer Fotopause, einem herzlichen „Berg heil“ und dem Verstauen der nicht mehr benötigten Ausrüstung machten wir uns an den Abstieg. Hierbei kann man direkt vom Gipfel einmal 25 m abseilen, um dann auf Pfadspuren und durch Steinmännchen markiert weiter abzusteigen. Laut Topo der Albert-Heim-Hütte soll dieser blau markiert sein. Die blauen Markierungen sind jedoch, zumindest im oberen Teil, schon sehr stark verwittert. Der Weg zu den nächsten vier Abseilstellen ist jedoch ohne Probleme zu finden. Somit seilten wir uns final weitere viermal ab und standen wieder im Schnee. Beim Abseilen vernahmen wir Geräusche von Bohrmaschinen und einem Generator. Ein kurzer Blick nach rechts und es kam der provisorische Stützpunk von Strahlern zum Vorschein. Diese suchen unter widrigen Bedingungen nach Kristallen, die sie anschließend im Tal verkaufen.

Nach einer kurzen Pause stiegen wir einen kurzen Teil über den Tiefengletscher ab um anschließend dem zweiten, im Zustieg rechts befindlichen, Weg in Richtung Tal zu folgen. Dieser stellte sich als weitaus weniger sandig und bröslig heraus. Es bietet sich also an, auch im Zustieg eher diese Variante zu wählen. Wenige Zeit später waren wir umringt von riesigen Findlingen, die sich unserer Meinung nach hervorragend zum Bouldern eignen würden. Zwei Kurven weiter bestätigte sich unsere Meinung durch Auffinden von Markierungen und Chalk an den Felsen. Nochmals zwei Kurven weiter fanden wir Boulderer bei ihrem Treiben. Ohne einen Boulderführer dabei zu haben, schien für viele Schwierigkeitsgrade etwas dabei zu sein. Herrlich ruhig und mit angenehmer Frischwasserversorgung in Form eines kleinen Baches lässt es sich in dem Gebiet bestimmt länger aushalten. Auch wir machten wenige Meter weiter unten an einem Gletscherbach halt und gönnten unseren Füßen eine willkommene Abkühlung. Nach dieser langen Pause und einem ausblickreichen Rückweg erreichten wir nach 10 h das Auto.

Übernachtet haben wir im Hotel Tiefenbach, welches Lagerplätze wie man es von Hütten gewohnt ist anbietet. Mit Halbpension ist auch das Hotel im preislichen Bereich von Hütten. Ungewöhnlich für die Schweiz. Da wenig Übernachtungsgäste im Hotel waren, hatten wir zu dritt ein Zimmer, das normal für zehn Personen ausgelegt ist, für uns. Am Abend berieten wir uns bei einem herrlichen drei Gänge Menü über das weitere Vorgehen am nächsten Tag. Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Nach einigem Hin und Her fassten wir eine Mehrseillängen-Tour am Chli Bielenhorn ins Auge. Frühes Aufstehen war trotz kurzer Anfahrt erneut dem Wetter geschuldet. Da der Wirt erst um halb sechs zu Gange war, wir aber um fünf Uhr Frühstücken wollten, gab er Tobias kurzerhand eine Einweisung, wo was zu finden ist und den Schlüssel zum Gastraum. Somit konnten wir am nächsten Morgen in aller Ruhe im völlig leeren Gastraum unser Frühstück genießen. Auch die Kaffeemaschine haben wir unter unsere Kontrolle gebracht.

Bei Zustieg zum Chli Bielenhorn verschlechterte sich das Wetter immer weiter. Trotz Wettervorhersage, dass es erst am Nachmittag zuziehen soll, wanderten wir schon nach kurzer Zeit im Nebel. Am Einstieg angekommen war schnell klar, mehr als vier Längen werden wir vor dem Regen nicht schaffen. Was tun? Glücklicherweise befand sich nur wenige Gehminuten vom Auto ein Klettergarten. Zwar bedeutete dies, wir sind die 1,5 h zum Einstieg umsonst gelaufen, jedoch hatten wir, wie sich später als sehr nützlich herausstellen sollte, nur 15 min zum trockenen Auto. Die Touren im Klettergarten hatten ein breites Schwierigkeitsspektrum zu bieten. Immer wieder versperrte der Nebel jedoch die Sicht. Nass war der Fels zu Beginn nicht, bis schließlich der Regen einsetzte. Zuerst nur ein paar Tropfen um sich dann schlagartig in riesige Tropfen zu wandeln. Leider musste Anne unter diesen widrigen Bedingungen, gesichert von oben, eine Letzte Tour klettern, um das Material wieder heraus zu bekommen. Dies ähnelte mehr Canyoning als Sportklettern. Schnell zusammengepackt und nass ins Auto. Da der Wirt des Hotel Tiefenbach einen äußerst gastfreundlichen Eindruck gemacht hatte, hielten wir dort erneut. Nach kurzem Abklären durften wir die Duschen, welche übrigens kostenfrei sind, nochmals nutzen und im trockenen Vortragsraum unser Material sortieren. Als Gegenleistung tranken wir noch etwas in der Gaststube, die im Gegensatz zum Morgen nun reichlich mit allerhand von Menschen gefüllt war.
So gingen ereignisreiche zwei Tage zu Ende. Leider nicht das Zinalrothorn, jedoch eine würdige und sehr schöne Alternative.

Vielen Dank an Tobias für das Organisieren dieser Tour, der Unterkunft und das Vorsteigen.

Text: Simon Götz
Bilder Auswahl: Tobias Bailer

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