In Erwartung eines schönen Tages machten sich 16 Bergsteiger*innen auf den Weg ins Tannheimertal. Die Wetterprognose hatte zwar für den Nachmittag leichten Regen vorhergesagt, aber bis dahin sollte die Tour beendet sein. Allerdings kamen die ersten Zweifel auf, als ab Kempten dicke Regentropfen auf die Autos prasselten und in Schattwald bei starker Bewölkung die Temperaturen auf 12 °C gesunken waren.
„Wir probieren es!“, war das Motto, und so setzte sich die Gruppe in die Sessel der Wannenjochbahn und ließ sich im Schneckentempo nach oben transportieren. Dort war es zwar (noch) trocken, aber die Temperaturen waren in den einstelligen Bereich gefallen. Nach kurzem Blick zu den wolkenverhangenen Gipfeln von Bschießer und Ponten ging es ohne langen Aufenthalt auf dem Schmugglerpfad abwärts in Richtung Oberjoch. Am (nachgebauten) Grenzhäuschen mit Schlagbaum begann dann der Aufstieg zur Kühgundspitze. Der schmale Steig führte über lehmige Schrofen steil nach oben, und da inzwischen der Nieselregen eingesetzt hatte, wurde es an einigen Stellen unangenehm glitschig. Mit viel Vorsicht und Routine bewältigten Alle diese Passagen. Bei nachlassendem Regen aber kaltem Wind wurden die letzten mit Drahtseilen gesicherten Stellen überwunden und die Kühgundspitze (1852 m) erreicht. Die nächsten Regentropfen und der eisige Wind sorgten allerdings dafür, dass die Gipfelrast ausfiel und sofort, jetzt wieder mit Regenjacken, der Weiterweg angetreten wurde.
Am steil abfallenden Hang entlang musste nachmals Höhe gemacht werden, dann war mit dem Kühgundkopf (1907 m) der höchste Punkt des Tages erreicht. Er bot eine Rundumsicht über das gesamte Tannheimertal, zu den wolkenverhangenen Gipfeln des Zugspitzmassives und auf die Berge des Allgäuer Hauptkammes. Leider sah man auch die nächste Regenfront, die von Sonthofen her heranzog.
Durch die Latschen des Kühgundrückens führte der Weg jetzt über rutschige Wurzeln und Steine abwärts in Richtung Iseler. Nachdem noch ein Regenschauer überstanden war, verzogen sich zunehmend die Wolken, und beim letzten versicherten Aufstieg zum Gipfel des Iseler (1876 m) traute sich tatsächlich die Sonne heraus, so dass man bei strahlendem Sonnenschein mit vielen anderen Bergsteigern die Gipfelrast und eine herrliche Aussicht genießen konnte.
Für den Rückweg folgte die Gruppe zunächst dem Weg in Richtung Oberjoch, bog dann aber nach Osten ab und stieg auf schmalem Pfad durch die Hinterlassenschaften des Weideviehs hinab zur verfallenen Stuibenalpe. Nachdem ein weiterer kräftiger Anstieg bewältigt war, konnte nochmals der Panoramablick über das Tannheimertal zur Zugspitze bewundert werden, dann ging es hinab zur Station der Wannenjochbahn. Hier beschloss die Einkehr bei Apfelstrudel mit Sonne und Aussicht diese Tour der Laupheimer Senioren, die viel Abwechslung geboten hatte.
Bericht + Bilder: Konne