Laupheimer Senioren auf dem Dolomiten-Panoramaweg
Seit Frühjahr 2016 führt ein neuer Höhenweg hoch über dem Eisacktal durch die Dolomiten. Er bietet fantastische Ausblicke und trägt damit seinen Namen „Dolorama“ völlig zurecht. Am Weg laden viele bewirtschaftete Almen zur Einkehr ein, allerdings sind Übernachtungsmöglichkeiten ziemlich rar. Nicht Schritt halten mit der Werbung konnte leider die Beschilderung des Weges, so dass häufig der Einsatz des GPS-Gerätes oder intensives Studium der Wanderkarte nötig war, um die richtige Richtung zu finden.
Sonntag, 02.09.2018
Voller Vorfreude machten sich 14 Bergfreunde auf den Weg Richtung Süden. Der Abtrieb einer Schafherde am Fernpass und ein Radrennen am Brenner sorgten dafür, dass die Fahrt etwas länger dauerte. So konnte man erst am Nachmittag vom Parkplatz Zumis auf der Rodenecker Alm zur ersten Etappe der Tour aufbrechen.
Bei leichtem Nieselregen wurden die schweren Rucksäcke geschultert und der Weg in Richtung Ronerhütte eingeschlagen. Hier bot sich bei Sonnenschein die Gelegenheit, den Regenschutz wieder zu trocknen und den ersten Apfelstrudel der Woche zu genießen. Vorbei an Pianer Kreuz und Starkenfeldhütte wurde dann der Weg fortgesetzt, immer wieder unterbrochen von kurzen Pausen, um die Regenkleidung an- und auszuziehen. Nach 2 1/2 Stunden Gehzeit war die Kreuzwiesenalm, das heutige Tagesziel erreicht, wo ein kräftiges Abendessen und eine Nacht im (kalten) Matratzenlager auf die Wanderer warteten.
Montag, 03.09.2018
Strahlender Sonnenschein und ein eindrucksvoller Blick auf Ötztaler Alpen und Ortlergruppe ließen einen schönen Tag erwarten, und so machte sich die Gruppe nach einem hervorragenden Frühstück in bester Stimmung auf den Weg. Durch eine Almlandschaft wie aus dem Bilderbuch führte der Steig stetig aufwärts bis zum ersten Höhepunkt des Tages, dem kleinen Gipfel des Campill (2190 m). Hier bot sich ein imposanter Rundumblick : Im Westen die Gipfel von Ortlergruppe und Ötztaler Alpen, im Norden zum Greifen nahe die Zillertaler Alpen und von Osten nach Süden im weiten Bogen die bekannten Berge der Dolomiten. Da musste man natürlich eine ausgiebige Pause einlegen.
Nach dem Abstieg zum Jacobstöckl und dem langen, sanft ansteigenden Weg zur Wiesenalm ging es steil hinauf zum Glittner Joch, wo es Zeit für die Mittagspause wurde. Zum Nachtisch gab es hier reichlich Heidelbeeren. Wenig später ging es vorbei am Glittner See, auf dem seit 2013 als Kunstprojekt Innsbrucker Studenten ein 7 m langes Holzschiff schaukelt. Vorbei an der geschlossenen Turmaretschhütte errichte die Gruppe bald darauf das Lüsner Joch. Von dort überquerte ein Teil der Mannschaft den Maurerberg, der Rest nahm den direkten Weg zur Maurerberghütte, wo die Übernachtung gebucht war.
Dienstag, 04.09.2018
Die heutige Etappe führte die Gruppe zunächst auf dem Zufahrtsweg der Maurerberghütte hinab an die Würzjochstraße, dann ging es auf Forstwegen aufwärts bis zum Würzjoch. Hier begann die Umrundung des Peitlerkofel zunächst auf breitem Weg entlang der wilden Moibachschlucht, anschließend durch einen Wald voller riesiger Felsblöcke, bis die Ütia Gömma erreicht war. Hier begann der Aufstieg zum Gömmajoch, einem weiteren eindrucksvollan Aussichtspunkt mit Blick auf Kreuzkofelgruppe und Sellastock. Durch die weiten Almflächen der Vaciara erreichte man schließlich das Kreuzkofeljoch, von dem es nur noch wenige Minuten zur hevorragend bewirtschafteten Schlüterhütte waren. Hier genoss man Kaffee, Kuchen und Strudel und bezog die Zimmer.
Einige Unentwegte machten sich danach noch auf den Weg zum Hausberg der Hütte, dem Zendlseser Kogel (2422 m), um vom Gipfelkreuz den Blick auf Sas Rigais und die Geislerspitzen zu genießen.
Mittwoch, 05.09.2018
Am heutigen Tag stand der Höhepunkt der Tourenwoche auf dem Programm, die Besteigung des Peitlerkofel. Bei strahlendem Sonnenschein machte sich die Gruppe auf den Weg und erreichte nach 45 min die Peitlerscharte. Hier begann der steile Anstieg, der in unzähligen Serpentinen zur Geröllschulter unter dem Gipfelaufbau führte. Ein Teil der Gruppe begnügte sich mit der Besteigung des Kleinen Peitlerkofel ( 2813 m), der Rest nahm den Steig zum Hauptgipfel in Angriff.
Zu Beginn galt es, eine steile Felsstufe zu überwinden. Durch sie führt ein leichter Klettersteig mit einem durchgehenden Drahtseil, der von Allen mit großem Spaß und ohne Probleme bewältigt wurde. Das letzte Stück zum Gipfelkreuz musste im Gröll zurückgelegt werden, dann standen die Laupheimer am höchsten Punkt der Tour, dem 2875 m hohen Gipfel des Peitlerkofel und konnten wieder einmal ein fantastisches Berg-Panorama genießen.
Eine schwarze Wolke sorgte dafür, dass der Aufenthalt am Gipfel nicht zu lange dauerte, und so ging es bei zunehmendem Gegenverkehr wieder zurück über den Klettersteig. Nach einem Abstecher zum Kleinen Peitlerkofel wurde wieder zur Peitlerscharte abgestiegen und der Rückweg zur Hütte angetreten. Hier reichte Einigen das bewältigte Tagespensum noch nicht, und so unternahmen sie noch eine Wanderung in Richtung Puezhütte.
Donnerstag, 06.09.2018
Über Nacht hatte das Wetter umgeschlagen und brachte jetzt dichte Wolken und Nebel. So wurde der Abstieg zur Gampenalm und der Weg zum Beginn des Adolf-Munkel-Weges ohne Sicht zurückgelegt. Auch vom Munkelweg an den Füßen der Geislerspitzen zeigten sich die Felsnadeln zur gelegentlich durch die Nebelschwaden. Erst beim Abstieg durch das riesige Schuttkar des Angerle schaffte es die Sonne durch die Wolken und man konnte die Geislergruppe in voller Schönheit bewundern.
Leider währte die Freude nicht allzu lange, denn mit Erreichen der Broglesalm setzte kräftiger Regen ein – ein Anlass, mit vielen anderen Wanderern hier Mittagspause zu machen. Mit Nachlassen der Niederschläge wurde die Tour mit dem Aufstieg zum Brogles-Sattel fortgesetzt und mit Blick auf den Langkofel durch das Innerraschötz zur Flitzer-Scharte gewandert. Nach einem weiteren Aufstieg wurde durch das Ausserraschötz das Tagesziel, die neu erbaute (total überteuerte) Raschötzhütte erreicht.
Freitag, 07.09.2018
Nach einer Regennacht startete die Gruppe bei Nieselregen zur letzten Etappe auf dem Dolorama-Trek. Nach Erreichen der Heiligkreuzkapelle begann der steile Abstieg. Auf mit Flechten bewachsenen, rutschigen Felsplatten musste man sich abwärts tasten, bis Almgelände und Forstwege erreicht waren. Vorbei an Ramitzer Schwaige und Unterpulg- Hütte wurde St. Peter erreicht, wo es vor der Abfahrt des Busses die Zeit noch zu einer Einkehr reichte.
Mit dreimaligem Umsteigen (Bus-Bahn-Bahn-Bus) erreichte man wieder den Parkplatz auf der Rodenecker Alm und konnte zufrieden die Heimfahrt antreten.
Bericht + Bilder: Konne
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