Wanderung im Bibertal

Eigentlich war es ja ein schöner Tag mit Sonne, für den Nachmittag waren allerdings Gewitter angesagt.

Vom großen Parkplatz am Kloster Roggenburg starteten wir mit 12 Personen zur Wanderung auf dem Biberweg rund um Roggenburg. Der Himmel war noch schön blau, in der Ferne sah man allerdings schon die dunklen Wolken. Beim Sägewerk an der Ölmühle machten wir Mittagsrast, Hier trennte sich die Gruppe, ein paar wollten die kürzere Strecke .laufen.

Zu fünft starteten wir dann zur großen Runde, als es plötzlich stark zu regnen und gewittern anfing. Was tun mitten im Wald  ?   Wir kehrten um und stellten uns im Sägewerk unter. Fast eine halbe Stunde dauerte das Gewitter, und wir entschlossen uns dann, auch die Abkürzung zu laufen. Als wir aus dem Wald kamen, sahen wir den dunklen Himmel und hofften nur, dass wir ohne weiteren Regen bis Roggenburg zurückkommen würden. Aber wir hatten Glück, und es wurde wieder besser. Die anderen erwarteten uns schon im alten Klostergasthof, sie sind trocken durchgekommen.

Später haben wir erfahren, dass es zum Zeitpunkt des Gewitters im Raum München so stark geregnet hat, dass Straßen überschwemmt waren.

Text : Beate Wieland
Fotos : Brigitte Müller, Manfred Strauß

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Wanderung im Lautertal

Trotz neblig trübem Novemberwetter  und Temperaturen knapp über null Grad starteten 18 Teilmehmer (innen ) am Sonntagnachmittag zu einer spätherbstlichen Wanderung im Großen Lautertal.
Von Unterwilzingen aus  führte die Wanderung immer der Lauter entlang flussaufwärts bis sich der gewaltige Gemsfels zeigte. Hier verließen wir den Talgrund und stiegen auf steilem Weg ca. 100 Hm hinauf zum Gipfel des Gemsfelsen. Leider war die Aussicht sehr bescheiden. Auf dem sogenannten Burgfelsenpfad erreichten wir bald die Ruine Wartstein. Trotz der schlechten Aussicht bestiegen ein paar Unentwegte den Bergfried über eine eiserne Wendeltreppe.
Weiter ging es von hier immer der Hangkante entlang durch den bereits entlaubten Mischwald vorbei an der Ruine Monsberg zur Ruine St.Ruprecht, von der kaum noch Überreste zu sehen sind. Bald darauf wurde wieder der Talboden erreicht und lauterabwärts erreichten wir nach kurzer Zeit den Ausgangspunkt.
Eine nette kurzweilige Wanderung, die allen gefallen hat, war hier nach zweieinhalb Stunden beendet. Bei einer Schlusseinkehr im Schloß Mochental ließ man die Tour bei Kaffee und Kuchen ausklingen.

Bericht: Sigge Wehrle
Bilder: Benno Hagel

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Panoramarunde im Ostallgäu

Auch eine schlechte Wetterprognose kann die Laupheimer Senioren*innen nicht abschrecken, und so machten sich trotz der Ankündigung von starker Bewölkung, Nieselregen und leichtem Schneefall 21 Personen auf den Weg ins Ostallgäu. Tatsächlich blieben die Niederschläge aus, es zeigte sich für kurze Zeit die Sonne und nur die mit Neuschnee bedeckten Berggipfel waren von einer Wolkenschicht bedeckt.
Startpunkt für die 4-stündige Wanderung war am Campingplatz in Hopfen am See. Von dort führte der Weg nach einem Stück entlang des Hopfensees hinauf nach Eschach, wo sich bei diffusem Sonnenlicht ein schöner Ausblick auf die Tannheimer und Ammergauer Berge bot. Nach einem Spaziergang durch die Wiesen beim Eschacher Weiher wurde der Aussichtpunkt oberhalb von St. Urban erreicht. Zu Füßen lag der (wieder gefüllte) Forggensee, dahinter waren Teglberg und Säuling erkennbar und durch den Wald leuchteten die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Nach einem Marsch durch den Wald kam die Gruppe zum Faulensee, wo nach einem Wegstück durch überflutete Sumpfwiesen an „Rainis Faulenseehütte“ Mittagspause gemacht wurde.
Nach dem steilen Aufstieg zum Koppenkreuz leiteten die Wegmarkierungen zuverlässing auf verschlungenen Wegen durch den Riedener Wald zur Ruine Hopfen. Hier bot dich den Wanderern nochmals ein grandioser Ausblick über den Hopfensee in die Berge, wobei Relieftafeln die Bestimmung der Gipfel erleichterten.
Noch ein kurzer Abstieg, dann war Hopfen wieder erreicht, und man konnte sich im Gasthaus „Fischerhütte“ bei Kaffee und Kuchen aufwärmen.

Bericht + Bilder: Konne

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Sennerei Gunzesried und Alpe Birkach

Schon viele Jahre kommen unsere Sektionsmitglieder ins Gunzesrieder Tal. So war früher die Hörner-Tour im Winter der Klassiker. Seit wir Hütten im Tal haben kommen unsere Mitglieder gerne auch im Sommer.
So richtig los ging es 1947, nachdem das Dachgeschoß von Ludwig Becks Bauernhaus angemietet und ausgebaut werden konnte. Das Bergheim Beck war ein gern besuchter Stützpunkt. Ab Oktober 1956 begann der Ausbau der Birkach auf 1340 m Höhe mit toller Aussicht auf die Nagelfluhkette, Grünten, Hörner usw. Nachfolger vom Bergheim Beck war die Alpe Reute von Hans Haslach, auf der wir uns bis 1990 wohlfühlen durften.

So war es an der Zeit das Gunzesrieder Tal wieder einmal aufzusuchen. 19 Teilnehmer der Seniorengruppe besuchten zuerst die 1892 gegründete Sennerei Gunzesried. Heute sind die Lieferanten 12 Bauern, die im Schnitt 16 Kühe haben und jährlich ca. 1,2 Mio.kg Heumilch produzieren. Ein gut gemachter, lehrreicher Film schilderte uns die ganze Geschichte. Eine Käseprobe, von Peter Haslach und seinen Mädels gut vorbereitet, rundete den Besuch ab.
So fiel die Wahl der Lieblingssorten an der Käsetheke leicht. Die einen nahmen Bergkäse und Emmentaler, andere bevorzugten den halbfesten Schnittkäse, wie Autaler oder Backsteiner.

Gut versorgt machten wir uns auf zur Birkach, wo wir das Vesper vor der Hütte in der warmen Sonne genossen. Durch den Märchenwald, vorbei an schönsten Blumenwiesen ging es dann Richtung Blaicher Horn. Auf dem Weg fuhren mehrere „Monster-Maschinen“. Die Telekom ließ Leerrohre für schnelles Internet nach Balderschwang verlegen!!!
Zurück auf der Hütte verwöhnten uns die fleißigen „Heinzelfrauen“ mit Kaffee und gleich dreierlei Kuchen. Da gab es viel Gesprächsstoff um die Birkach. Eine Teilnehmerin war vor 60 Jahren das erste Mal auf der Hütte. Zwei 79er aus der Gruppe erzählten von ihrem ersten Besuch mit Hindernissen, da die genaue Lage bei Schneetreiben und Abenddämmerung nicht auszumachen war. Glücklich angekommen ging‘s damals bei Petroleumlampenschein ans Schneeschmelzen für einen Kessel Teewasser. Am nächsten Morgen lag auf den olivfarbenen „Amischlafsäcken“ Treibschnee, so war anfangs das Jägerstüble!

Ein schöner Tag ging nur zu schnell vorbei. Ausklang war, wie schon am 10. Januar nach dem Bienenmuseum, im Schloßbräu Illertissen.

Text Peter Kolb
Bilder Brigitte Müller, Peter Kolb

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Vom Mittag zum Stuiben

Da schon der erste Anlauf zu dieser Tour wegen starker Gewitter abgesagt worden war, ging bei der Anfahrt nach Immenstadt mancher besorgte Blick zum stark bewölktem Himmel, obwohl der Tourenführer unermüdlich Optimismus verbreitete. Auch bei der Ankunft mit der Sesselbahn auf dem Gipfel des Mittag bestimmten schwarze Wolken die Szene, und die Sicht blieb auf den Blick ins Illertal beschränkt.
Angst machen gilt nicht, schließlich hatte der Wetterbericht gutes Wetter vorhergesagt, und so wanderte man los in Richtung Bärenköpfle. Beim „Gipfelfoto“ konnte man schon das nächste Ziel, den Steineberg erkennen und darüber die ersten Aufhellungen. Auf bestens gepflegtem Weg gewann die Gruppe rasch an Höhhe, wobei immer wieder die abwechslungsreiche Flora am Wegesrand bewundert werden konnte. Bald war die 17 m hohe Leiter unter dem Gipfelkreuz erreicht. Auch wenn zunächst mancher besorgte Blick nach oben ging, wurde diese Stelle von allen problemlos bewältigt, so dass auf dem Gipfel beruhigt die Aussicht genossen werden konnte.
Bei kräftigem Wind und den ersten Sonnenstrahlen folgte der Weg dem aussichtsreichen Rücken mit üppig blühenden Hängen, führte dann durch eine steile Nagelfluhwand und ging in einen schmalen Felsgrat mit einigen Seilversicherungen über. Nachdem beim Abstieg in den Gund noch die Erste-Hilfe-Ausrüstung zur Reparatur eines Bergschuhs zum Einsatz gekommen war, begann der Aufstieg zum Stuiben.
Zunächst auf einem Schotterpfad, dann über eine mit Drahtseilen versicherte Felswand wurde der letzte Aufschwung bewältigt und das Gipfelkreuz auf 1749 m Höhe erreicht. Eine schöne Rundumsicht bei blauem Himmel war der Lohn für die Mühe.
Nicht weit unterhalb des Gipfels lockte die Alpe Gund. Bei kalten und warmen Getränken und leckerem Kuchen wurde neue Kraft getankt für den noch langen Abstieg durch das Steigbachtal und den Steigbachtobel hinunter nach Immenstadt.

Bericht: Konne
Bilder: Wolfgang Mock, Konne

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Klettern im Alpstein

Eine Ausfahrt mit vielen Abweichungen vom geplanten Verlauf. Geplant war, dass wir zu siebt nach Vorarlberg fahren und dort an der Kirchlispitze die Nordverschneidung klettern. Krankheit und Motorschaden haben unsere Truppe auf drei Personen dezimiert. Der viele Regen vom Vortag, das noch unsichere Wetter am Tourentag selbst und die prognostizierte Wetterbesserung von Westen her haben uns von einer Nordverschneidung im Rätikon in eine Südplatte im Alpstein in der Schweiz ausweichen lassen.

Als wir dann am Morgen am Parkplatz angekommen sind, haben wir feststellen müssen, dass die zunächst ins Auge gefasste Wisswand noch in Wolken ist. Zu sehen war aber auch, dass die Familienroute am Stoos wolkenfrei und trocken ist. Also entsprechendes Topo aus dem Führer abfotografiert und hoch zum Stoos. Die Kletterroute mit ihren sieben Seillängen bis zum 6. Grad, ihren schönen Platten, Wasserrillen und kurzen Aufschwüngen haben wir alle bestens genossen- genauso wie der Tourenausklang an der Alp Laui. Schee wars!

… und die Nordverschneidung an der Kirchlispitze gibt’s vermutlich auch noch nächstes Jahr

Bericht + Bilder: Götz Waidelich

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Hochtour in den Ötztaler Alpen

Treffpunkt war am Freitag, 06.07.2018, um 07:30 Uhr am P+R Vöhringen an der A7. Mit zwei Autos und insgesamt neun Leuten fuhren wir dann ins Ötztal nach Obergurgel. Unterwegs hielten wir im Rastland in Nassereith und machten eine kurze Kaffee-Pause.
In Obergurgel (1930m) stellten wir unsere Autos ab und starteten bei leichten Niederschlägen zum höchsten Haus Hamburgs, dem Ramolhaus (3006m). In Obergurgel überquerten wir zunächst die Gurgler Ache. Der Weg führte dann mit mäßiger Steigung am westlichen Talhang entlang, querte mehrere kleine Bäche, und führte zuletzt in einer Rechtsbiegung auf den Felskopf, auf dem die Hütte steht. Bei schönem Wetter ist diese bereits von weitem zu erkennen. Nach ca. 3 ¼ Stunden erreichten wir „etwas durchfeuchtet“ die Hütte und hatten ca. 1100 Hm überwunden und ca. 7,8 km Strecke zurückgelegt. Der Hüttenwirt hatte bereits den Kachelofen in der Gaststube eingeheizt und es war mollig warm. Nach dem Bezug des Lagers machten wir uns frisch und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen dann in der Gaststube. Unseren Hunger stillten wir mit Spinatsuppe, gemischtem Salat, Salzkartoffeln mit Gulasch und zum Nachtisch Kuchen. Lecker.
Optimistisch hinsichtlich der Wetterentwicklung für Samstag, 07.07.2018, wurde das Frühstück mit 06:00 Uhr festgelegt.

Am nächsten Morgen jedoch war die Luft noch mit dichtem Nebel verhangen. Dennoch starteten wir zu unserem Vorhaben, der Überschreitung des Ramolkamms mit den Gipfeln Firmisanschneide, Schalfkogel und Kleinleitenspitze.

Schon bald endete der markierte Weg und die Wegfindung durch das unwegsame Gelände wurde bei diesem Wetter schwierig. Immer wieder wurden der GPS-Track und die Karte mit dem vorhandenen Gelände abgeglichen. Es verging relativ viel Zeit, bis wir das Spiegeljoch (3251m) erreichten. Der Untergrund war nass, schmierig und teilweise sehr rutschig.
Oben am Spiegeljoch machten wir dann Pause und entschieden den Hinteren Spiegelkogel (3426m) über den Südgrat (II) zu besteigen. Für die Überschreitung des Ramolkamms war es zu spät und gefährlich bei dieser Wetterlage. Gegen 11:00 Uhr erreichten wir den Gipfel. Oben blies ein leichter Wind, der die vorhandenen Wolken zusehends vertrieb und den blauen Himmel zum Vorschein brachte.
Nach kurzer Rast stiegen wir über den Nordostgrat und die Ostflanke, dem Normalweg, zum Ramolhaus ab. Dort stärkten wir uns kurz, packten unsere Sachen zusammen und stiegen bei blauem Himmel, in ca. 2 Stunden, zur Langtalereckhütte (2430m) ab. Dabei überquerten wir die im Jahr 2016 neu gebaute „Piccardbrücke“.
Nach dem Zimmerbezug machten wir uns frisch und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen auf der Terrasse bzw. in der Gaststube. Zum Abendessen gab es Backerbsensuppe, Salat vom Buffet, Fleischküchle mit Kartoffelbrei und zum Nachtisch Obstsalat. Sehr lecker.
Da für Sonntag die Besteigung des Vorderen Seelenkogel geplant war, wurde das Frühstück für 06:00 Uhr festgelegt.

Gut gestärkt starteten wir mit Tagesgepäck am Sonntag dann ins Langtal und weiter zum Seelenferner. In zwei Seilschaften gingen wir über den Gletscher bis zur Scharte (ca. 3240m). Bedingt durch das brüchige und lose Gestein konnten wir den Gipfel nicht über den Südgrat besteigen, zu gefährlich! – Also stiegen wir wieder ab, bis auf Höhe von ca. 2940m, querten und bestiegen dann über den Normalweg das Eiskögele (3228m). Oben blies ein kalter Wind, so dass wir nur kurz Pause machten und uns dann auch schon wieder auf den Abstieg zurück zur Langtalereckhütte machten. Dort angekommen, packten wir die deponierten Sachen in unsere Rucksäcke und stiegen dann in knapp 2 Stunden nach Obergurgel ab. Nach Einkehr in einer Pizzeria in Längenfeld machten wir uns dann auf die Heimfahrt.

Ein spannendes und lehrreiches Wochenende mit vielen Eindrücken. Bedingt durch die vorgefundenen Verhältnisse musste die Tour immer wieder angepasst werden. – Herzlichen Dank den Tourenführern Michael Scharpf und Jürgen Steffgen für die Flexibilität und Spontanität hinsichtlich der Tourenplanung.

Die Teilnehmer: Susanna, Uve, Ralf, Theo, Konstantin, Thommy, Ulrike

Bericht: Uli Volk
Bilder: Uve Roscher, Jürgen Steffgen

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Rochefortgrat und Dent du Géant

Vor zwei Jahren wollten wir dem Riesen schon mal auf den Zahn fühlen, mussten dann aber am Einstieg aufgrund des heftigen Windes abbrechen und unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren. Die Nacht damals war kurz, denn man musste ja als einzige Deutsche im kleinen Gastraum der Turiner Hütte (3375m) die deutsche Fußballmannschaft beim EM Viertelfinale gegen Italien unterstützen. Um uns herum nur laute Italiener mit „azzurri“-Bannern – Tobias mutig im DFB-Podolski-Trikot! Die Deutschen gewannen im Elfmeterschießen! Dass wir nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, erfährt unser diesjähriges Team: Tobias, Michael, Andreas und Big gleich nach der Ankunft auf der Hütte am Samstag Nachmittag, als Tobi von einem der italienischen Hüttenmitarbeiter (genannt „Schatzi“) gleich wiedererkannt und mit „Podolski“ angesprochen wird!

Sonntag, 30.06.18

Der Hüttenwirt lobt die guten Bedingungen auf dem Rochefort Grat und so beschließen wir, am Sonntag unser Glück erst einmal auf dem Grat zu versuchen, da dies die längere Tour ist, und uns den Dent du Géant (4014 m) für den Montag aufzuheben. Das heißt 1:45 Uhr aufstehen, frühstücken (würg!) und los. Grandios sind die Ausblicke im Morgengrauen auf den Riesenzahn und den gigantischen Klotz Mont Blanc und seine flankierenden Kameraden Mont Maudit und Tacul. Zunächst geht es gemütlich über den Gletscher, dann stetig steiler werdend über den Bergschrund, dann durch Fels und Eis hinauf bis zur Südseite der Dent du Géant. Dort trennen sich die Wege: nach links geht es zum Einstieg der Dent du Géant, nach rechts auf den Rochefortgrat, der sich tatsächlich von seiner besten Seite zeigt: ausgeprägte Spur, fester Trittschnee.
Tobias – ganz der um- und weitsichtige Führer – mahnt zur Vorsicht und demonstriert uns noch, wie man sich im Falle eines Sturzes sofort auf den Bauch dreht, Spitze des Eisgeräts in den Schnee, Knie in den Boden, Füße mit den Steigeisen in die Luft und mit dem Gewicht des ganzen Oberkörper auf das Eisgerät.
So gebrieft,  laufen wir konzentriert und sicher über den wunderschönen Grat und kommen schneller als gedacht auf der Aiguille de Rochefort (4001 m) an. Die Sonne scheint und der anfangs kalte Wind hat sich gelegt. So gönnen wir uns eine kleine Pause. Mit Blick voraus auf den Dôme de Rochefort (4015 m) und guter Laune wird schnell klar – wir gehen weiter. Der folgende Gratabschnitt wird problemlos gemeistert, dann geht es über Felsblöcke steiler werdend in Richtung Gipfel. Diesen Abschnitt sichern wir (vereinzelte Haken und Standplätze sind vorhanden) bis zum Gipfel und seilen ab, bis wir wieder den Grat erreichen.
Auf dem Rückweg ist es bereits deutlich wärmer und der Schnee auf dem Grat nicht mehr ganz so fest. Außer uns war bis dahin nur noch eine Zweierseilschaft vor uns unterwegs – wir hatten den Grat und Gipfel für uns alleine. Erst als wir wieder zurück zur Aiguille kommen, wird uns unser Glück bewusst: dort hatte sich bereits eine Schlange an der Abseilstelle gebildet. Die meisten gehen also nur bis zur Aiguille und drehen dort wieder um. Bis wir zurück kommen, ist nur noch eine Seilschaft vor uns an der Abseilstelle, und wir wollen eh noch ein Pause machen und den Ausblick genießen. Perfektes Timing! Nach insgesamt ca. 13 Stunden kommen wir müde aber glücklich wieder auf der Hütte an.

Montag, 01.07.18

Perfektes Timing auch am Montag: die Tour auf den Dent du Géant ist zwar nicht so lang, aber die Hütte ist voll, viele wollen auf den Riesenzahn und heimfahren müssen wir ja auch noch. Wir frühstücken also schon um 4 Uhr und schauen, dass wir vor den anderen loskommen. Gegen 6:45 Uhr erreichen wir den südwestseitigen Einstieg. Vor uns ist schon eine Seilschaft in der Wand, nach uns kommt eine weitere, die wir aber schnell hinter uns lassen. Es ist kalt und windig. In Erwartung nicht allzu schwerer Kletterei und den fast durchgehenden Fixseilen steigen wir mit den Bergstiefeln an den Füßen ein. Doch bald zeigt sich, dass es doch nicht so einfach ist wie gedacht. Kalte Finger, glatt polierter Granit. Über die Fixseile sind wir dann doch nicht so unfroh… ein 4er auf 4000 m Höhe ist halt doch was anderes als bei uns zuhause! Nach der zweiten Seillänge ziehen wir die Kletterschuhe an, was sich auf den steilen glatten Platten bewährt. Inzwischen sind die Finger auch etwas aufgetaut, doch wenn man am Standplatz im kalten Wind steht, klappern die Zähne. Der Gipfel besteht aus zwei kleinen Gipfeltürmen. Vom ersten klettert man ab, quert nach Osten und klettert auf den Hauptgipfel (4014 m), auf dem eine kleinen Madonnenstatue steht: Gipfelfoto! Der Abseilstand befindet sich zwischen den beiden kleinen Gipfeltürmchen. Drei Seillängen müssen abgeseilt werden, spannend die zweite, bei der frei hängend zum ca. 10 Meter weiter links liegenden Stand gependelt werden muss.
Um 10 Uhr sind wir wieder unten am Einstieg und können es kaum fassen, wie viele Seilschaften sich dort inzwischen eingefunden haben und Schlange stehen. Wir gönnen uns eine kurze Pause, bestaunen das bunte Treiben um uns herum und sind froh, dass wir so früh los sind – Kälte und Wind zum Trotz – besser als dieses Chaos um einen herum! Gegen 12.30 Uhr sind wir zurück auf der Hütte, packen schnell unsere Sachen zusammen und fahren mit der Gondel wieder nach unten und zurück nach Hause.

Fazit:
5 Länder bereist – Italien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Deutschland.
4 Bergsteiger: Tobias, Michael, Andreas und Big
3 4000er in 2 Tagen
2 Top Führer: Vielen Dank an Tobias und Michael!
1 A Bedingungen – besser geht´s nicht mehr!

Text: Birgit Matheis
Bildauswahl: Tobias Bailer

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Bergwanderung auf den Liegstein

Bei besten Wetterprognosen starteten wir mit 16 Personen zur Fahrt in den Bregenzerwald. Nach zwei Stunden hatten wir Rehmen, einen Ortsteil von Schoppernau erreicht, wo wir in der Ortsmitte die Fahrzeuge abstellen konnten.
Schon nach einem kurzen Wegstück durch den freundlichen Ort begann der kräftige Aufstieg. Zunächst führte der Pfad vorbei am Hotel „Holand“, dann erreichten wir die Almwiesen bei der Unteren Stoggeralm. Diese boten eine selten erlebte Blütenpracht mit Wollgras, verschiedenen Orchideen, Kuckucks-Lichtnelken u.v.a
Nach Überquerung des Rehmer Baches stiegen wir mit Blick auf die wilden Felsabbrüche des Didamskopfes auf steilem Fahrweg hinauf zum Stogger Sattel. Hier war der größte Teil der Höhe bewältigt, so dass wir auf dem Almweg zur Unteren Sattelalpe neue Kraft sammeln konnten. Nach dem nächsten Aufschwung hatten wir die Obere Sattelape erreicht, von der es nicht mehr weit zu unserem Ziel war, dem 1630 m hohen Liegstein.
Unvermittelt standen wir hier der mächtigen Kanisfluh gegenüber, gleichzeitig fiel die Felswand vor uns 800 Meter senkrecht ab ins Tal der Bregenzer Ach. Dahinter zeigten sich die Gipfel des Lechquellengebirges vom Zitterklapfen bis zur Braunarlspitze und im Südosten stand noch schneebedeckt der Widderstein. Dieses prächtige Panorama brauchte genügend Zeit, um es zu genießen, und deshalb legten wir jetzt eine ausgiebige Mittagspause ein.
Der Abstieg führte zunächst zurück bis zur Sattelelpe, dann schlängelte sich der Pfad steil hinab Berbigen-Alpe, wobei wir wieder die Blumenpracht der Bergwiesen bewundern konnten. Am Wika-Tobel entlang erreichten wir nach 4 1/2 Std. Gehzeit wieder Rehmen. Die obligatorische Schlusseinkeht genossem wir mit leckerem Apfel-, Topfen- und Zwetschgenstrudel in der „Ur-Alp“ in Au.

Bericht: Konne
Bilder: Wolfgang, Konne

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Bergtour auf die Krinnenspitze

Am Samstagmorgen um 7 Uhr fuhren wir 13 Wanderfreunde mit der „frisch gebackenen“ Wanderführerin Karin ins Tannheimer Tal. Ziel unser Wanderung war die Krinnenspitze, ein 2000 m hoher Berg, der sich in Österreich erhebt, südlich des Haldensees und dem Ort Nesselwängle gelegen.

Im Sonnenschein stellten wir die Autos am Haldensee-Parkplatz ab und stiegen durch Wald auf zum Alpenrosenweg. Überall üppig blühende Wiesen mit Knabenkraut, Trollblumen, Teufelskralle, Germer, Enzian, und auch die ersten Alpenrosen hatten schon ihre Knospen geöffnet.

Dieser gemütliche Alpenrosenweg endete für uns jedoch mit Beginn des steilen Alpenrosensteigs, der zuweilen den Einsatz aller unserer Gliedmaßen erforderte. Als Belohnung winkte die Sicht auf den tiefblauen Haldensee unten und das prächtige Gebirgspanorama mit Rote Flüh, Gimpel und Kellenspitze sowie Einstein und Aggenstein. Und dann natürlich oben am Gipfelkreuz ein herrlicher Überblick über das ganze Tannheimer Tal, so dass die anstrengenden 900 Höhenmeter schnell vergessen waren.
Die Gipfelwiese bietet viel Platz für eine Rast auf der Südseite, und so ließen wir uns das Mittagsvesper dort schmecken. Allerdings wehte ein kalter Wind, und wer Handschuhe und Mütze aus dem Rucksack ziehen konnte, war gut dran.

Der Abstieg führte über die Nesselwänger Edenalpe, in die wir gerne einkehrten zu verschiedenen Strudeln frisch aus dem Ofen. Entspannt und voller schöner Bergerlebnisse kehrten wir heim und dankten Karin für diese ihre erste offizielle Führung mit viel Umsicht und Herzlichkeit.

Bericht + Bilder: Thea Fetscher-Hildenbrand

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