Schon viele Jahre kommen unsere Sektionsmitglieder ins Gunzesrieder Tal. So war früher die Hörner-Tour im Winter der Klassiker. Seit wir Hütten im Tal haben kommen unsere Mitglieder gerne auch im Sommer.
So richtig los ging es 1947, nachdem das Dachgeschoß von Ludwig Becks Bauernhaus angemietet und ausgebaut werden konnte. Das Bergheim Beck war ein gern besuchter Stützpunkt. Ab Oktober 1956 begann der Ausbau der Birkach auf 1340 m Höhe mit toller Aussicht auf die Nagelfluhkette, Grünten, Hörner usw. Nachfolger vom Bergheim Beck war die Alpe Reute von Hans Haslach, auf der wir uns bis 1990 wohlfühlen durften.
So war es an der Zeit das Gunzesrieder Tal wieder einmal aufzusuchen. 19 Teilnehmer der Seniorengruppe besuchten zuerst die 1892 gegründete Sennerei Gunzesried. Heute sind die Lieferanten 12 Bauern, die im Schnitt 16 Kühe haben und jährlich ca. 1,2 Mio.kg Heumilch produzieren. Ein gut gemachter, lehrreicher Film schilderte uns die ganze Geschichte. Eine Käseprobe, von Peter Haslach und seinen Mädels gut vorbereitet, rundete den Besuch ab.
So fiel die Wahl der Lieblingssorten an der Käsetheke leicht. Die einen nahmen Bergkäse und Emmentaler, andere bevorzugten den halbfesten Schnittkäse, wie Autaler oder Backsteiner.
Gut versorgt machten wir uns auf zur Birkach, wo wir das Vesper vor der Hütte in der warmen Sonne genossen. Durch den Märchenwald, vorbei an schönsten Blumenwiesen ging es dann Richtung Blaicher Horn. Auf dem Weg fuhren mehrere „Monster-Maschinen“. Die Telekom ließ Leerrohre für schnelles Internet nach Balderschwang verlegen!!!
Zurück auf der Hütte verwöhnten uns die fleißigen „Heinzelfrauen“ mit Kaffee und gleich dreierlei Kuchen. Da gab es viel Gesprächsstoff um die Birkach. Eine Teilnehmerin war vor 60 Jahren das erste Mal auf der Hütte. Zwei 79er aus der Gruppe erzählten von ihrem ersten Besuch mit Hindernissen, da die genaue Lage bei Schneetreiben und Abenddämmerung nicht auszumachen war. Glücklich angekommen ging‘s damals bei Petroleumlampenschein ans Schneeschmelzen für einen Kessel Teewasser. Am nächsten Morgen lag auf den olivfarbenen „Amischlafsäcken“ Treibschnee, so war anfangs das Jägerstüble!
Ein schöner Tag ging nur zu schnell vorbei. Ausklang war, wie schon am 10. Januar nach dem Bienenmuseum, im Schloßbräu Illertissen.
Text Peter Kolb
Bilder Brigitte Müller, Peter Kolb