Treffpunkt war am Freitag, 06.07.2018, um 07:30 Uhr am P+R Vöhringen an der A7. Mit zwei Autos und insgesamt neun Leuten fuhren wir dann ins Ötztal nach Obergurgel. Unterwegs hielten wir im Rastland in Nassereith und machten eine kurze Kaffee-Pause.
In Obergurgel (1930m) stellten wir unsere Autos ab und starteten bei leichten Niederschlägen zum höchsten Haus Hamburgs, dem Ramolhaus (3006m). In Obergurgel überquerten wir zunächst die Gurgler Ache. Der Weg führte dann mit mäßiger Steigung am westlichen Talhang entlang, querte mehrere kleine Bäche, und führte zuletzt in einer Rechtsbiegung auf den Felskopf, auf dem die Hütte steht. Bei schönem Wetter ist diese bereits von weitem zu erkennen. Nach ca. 3 ¼ Stunden erreichten wir „etwas durchfeuchtet“ die Hütte und hatten ca. 1100 Hm überwunden und ca. 7,8 km Strecke zurückgelegt. Der Hüttenwirt hatte bereits den Kachelofen in der Gaststube eingeheizt und es war mollig warm. Nach dem Bezug des Lagers machten wir uns frisch und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen dann in der Gaststube. Unseren Hunger stillten wir mit Spinatsuppe, gemischtem Salat, Salzkartoffeln mit Gulasch und zum Nachtisch Kuchen. Lecker.
Optimistisch hinsichtlich der Wetterentwicklung für Samstag, 07.07.2018, wurde das Frühstück mit 06:00 Uhr festgelegt.
Am nächsten Morgen jedoch war die Luft noch mit dichtem Nebel verhangen. Dennoch starteten wir zu unserem Vorhaben, der Überschreitung des Ramolkamms mit den Gipfeln Firmisanschneide, Schalfkogel und Kleinleitenspitze.
Schon bald endete der markierte Weg und die Wegfindung durch das unwegsame Gelände wurde bei diesem Wetter schwierig. Immer wieder wurden der GPS-Track und die Karte mit dem vorhandenen Gelände abgeglichen. Es verging relativ viel Zeit, bis wir das Spiegeljoch (3251m) erreichten. Der Untergrund war nass, schmierig und teilweise sehr rutschig.
Oben am Spiegeljoch machten wir dann Pause und entschieden den Hinteren Spiegelkogel (3426m) über den Südgrat (II) zu besteigen. Für die Überschreitung des Ramolkamms war es zu spät und gefährlich bei dieser Wetterlage. Gegen 11:00 Uhr erreichten wir den Gipfel. Oben blies ein leichter Wind, der die vorhandenen Wolken zusehends vertrieb und den blauen Himmel zum Vorschein brachte.
Nach kurzer Rast stiegen wir über den Nordostgrat und die Ostflanke, dem Normalweg, zum Ramolhaus ab. Dort stärkten wir uns kurz, packten unsere Sachen zusammen und stiegen bei blauem Himmel, in ca. 2 Stunden, zur Langtalereckhütte (2430m) ab. Dabei überquerten wir die im Jahr 2016 neu gebaute „Piccardbrücke“.
Nach dem Zimmerbezug machten wir uns frisch und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen auf der Terrasse bzw. in der Gaststube. Zum Abendessen gab es Backerbsensuppe, Salat vom Buffet, Fleischküchle mit Kartoffelbrei und zum Nachtisch Obstsalat. Sehr lecker.
Da für Sonntag die Besteigung des Vorderen Seelenkogel geplant war, wurde das Frühstück für 06:00 Uhr festgelegt.
Gut gestärkt starteten wir mit Tagesgepäck am Sonntag dann ins Langtal und weiter zum Seelenferner. In zwei Seilschaften gingen wir über den Gletscher bis zur Scharte (ca. 3240m). Bedingt durch das brüchige und lose Gestein konnten wir den Gipfel nicht über den Südgrat besteigen, zu gefährlich! – Also stiegen wir wieder ab, bis auf Höhe von ca. 2940m, querten und bestiegen dann über den Normalweg das Eiskögele (3228m). Oben blies ein kalter Wind, so dass wir nur kurz Pause machten und uns dann auch schon wieder auf den Abstieg zurück zur Langtalereckhütte machten. Dort angekommen, packten wir die deponierten Sachen in unsere Rucksäcke und stiegen dann in knapp 2 Stunden nach Obergurgel ab. Nach Einkehr in einer Pizzeria in Längenfeld machten wir uns dann auf die Heimfahrt.
Ein spannendes und lehrreiches Wochenende mit vielen Eindrücken. Bedingt durch die vorgefundenen Verhältnisse musste die Tour immer wieder angepasst werden. – Herzlichen Dank den Tourenführern Michael Scharpf und Jürgen Steffgen für die Flexibilität und Spontanität hinsichtlich der Tourenplanung.
Die Teilnehmer: Susanna, Uve, Ralf, Theo, Konstantin, Thommy, Ulrike
Bericht: Uli Volk
Bilder: Uve Roscher, Jürgen Steffgen