Hochtour zur Weißkugel

Die Weißkugel (ital.: Palla Bianca) ist mit 3.738 m der dritthöchste Berg Österreichs und liegt an der Grenze zwischen Tirol und Südtirol. 

1. Tag (02.09.2018)
Vom Hotel Glieshof in Matsch (1.584 m) ging es in 2.30 h über den Matscher Höhenweg zur Oberetteshütte (2.670 m). Dort angekommen, wurden wir sogleich von einem Bartgeier begrüßt. Bei einem leckeren und reichhaltigen Abendessen planten wir die Tour auf die Weißkugel für den nächsten Tag.

2. Tag (03.09.2018)
Nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir um 6 Uhr zunächst auf einen Sattel auf ca 3.000 m. Von dort stiegen wir kurz ab zum Matscher Ferner. Nach einer kurzen Rast zogen wir unsere Steigeisen an und gingen angeseilt über den spaltenreichen Gletscher. Um zum Gipfel zu gelangen mussten wir über das „Matscher Wandl“, ein steiler Südhang, und einen luftigen Gipfelgrat erklimmen. Da auf dem Gletscher bereits über 50cm Neuschnee lagen und wir spuren mussten, kamen wir erst gegen 13Uhr am Gipfel an. Leider blieb uns aufgrund von Nebelschwaden das umfassende Panorama verwehrt und wir machten uns nach kurzer Rast an den Abstieg. Dank des griffigen Neuschnees konnten wir ohne Steigeisen in atemberaubender Geschwindigkeit absteigen. Gut das wir angeseilt waren, denn einige Male sanken wir ganz schön tief in den Schnee ein. Nach nur 2h Abstieg kamen wir kurz vor dem aufziehenden Regen auf der Hütte an. Dort erwartete uns ein köstliches Abendessen (Knödel Tricolore), wobei wir zusammen mit dem Hüttenwirt die Tour für den nächsten Tag planten.

3. Tag (04.09.2018)
Nachdem wir gefrühstückt hatten und unsere Rucksäcke gepackt waren, starteten wir unsere Tour zur selten begangenen Lazaunspitze (3.438 m). Dabei passierten wir die türkisblauen und kristallklaren Saldurseen (höchstgelegenes Seenplateau Südtirols) und richteten dort unser Rucksackdepot ein. Nach einem Aufstieg über Geröll querten wir angeseilt den Saldurferner bis zur Lazaunscharte. Danach ging es über den ausgesetzten Grat zum Gipfel. Dieses Mal war die Sicht grandios. Nach einer kurzen Rast stiegen wir ab und erreichten gegen 16 Uhr das Hotel Glieshof in Matsch. Nach einem Kaffee bzw. Eiskaffee machten wir uns auf die Heimfahrt.

Einen großen Dank an Tobi für die tolle Tour.

Teilnehmer: Stephanie, Verena, Raphael, Christa
Tourenführer: Tobias Vorwieger
Bericht: Christa Bosch

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Über Bschiesser und Ponten

Trotz der Aussicht auf einen heißen Tag und eine lange, anstrengende Tour hatten sich 16 Senioren/innen zur Fahrt ins Tannheimertal eingefunden. Zum Glück hatte das Wetter ein Einsehen und beschränkte sich bei leichter Bewölkung auf Temperaturen von max. 25 °C. Dazu sorgte ein moderates, gleichmäßiges Gehtempo dafür, dass alle Teilnehmer die teilweise steilen Aufstiege und den langen Abstieg zurück ins Tal ohne Probleme bewältigten und sich am Ende über eine herrliche Bergtour und die erbrachte Leistung freuen konnten.
Von Schattwald aus brachte die Wannenjochbahn die Gruppe hinauf zum Wannenjochstadl, von wo man einen ersten Blick über das Tal, auf die Tannheimer Berge und zu den beiden Tageszielen genießen konnte. Auf gutem Pfad machte man sich dort an den Aufstieg in Richtung Kühgundkopf mit Aussicht auf die Gipfel über dem Hintersteiner Tal und dem Großen Daumen als Blickfang. Leider ging es die erarbeiteten Höhenmeter bald wieder abwärts bis zur Oberen Stuibenalpe, wo dann der Anstieg zum Bschießer begann. Ein steiler Wiesenpfad, nasse Latschengassen und viele Serpentinen über Schrofen und Geröll brachten die Wanderer schließlich zum Gipfelkreuz auf 1998 m Höhe. Hier war eine längere Pause angesagt, um Hunger und Durst zu stillen und das 360-Grad-Panorama zu genießen.
Mit frischer Kraft und viel Vorsicht ging es an den steilen Abstieg ins Güntle, dann folgte man dem Grat hinauf zum Gipfel des Ponten. Hier konnte man neben einem Büschel Edelweiß nochmals die Rundumsicht genießen, dann begann der lange Abstieg ins Tal. Zunächst ging es auf abschüssigem Pfad durch Geröll hinab, dann folgte man Steig durch Latschen in leichtem Auf und Ab bis zum Zirleseck. Von dort waren es „nur“ noch zwei Gehstunden mit 700 Hm abwärts, bis endlich Schattwald erreicht war.
Bei der Einkehr im Gasthaus „s’Wannenjoch“ konnten die müden Bergsteiger einen Teil der ausgeschwitzten Flüssigkeit nachfüllen und sich bei Kaffee und Kuchen von den Anstrengungen des Tages erholen.

Bericht + Bilder: Konne

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Über den Pizzo Campo Tenica

Sonntag 19. August 2018

Gute Wetteraussichten bewogen die vier Teilnehmer, diese schwierige Tour nun doch noch anzugehen. Am frühen Nachmittag starteten wir in Dalpe (1200 m) auf einer Terrasse über dem Ticino-Tal ca. 10 km südlich von Airolo. Auf herrlich schattigem Wanderweg wanderten wir zuerst durch schütteren Lärchenwald, später über Almgebiet. Die letzten 45 min in leichtem Gewitterregen erreichten wir gegen 17 Uhr die schöne Hütte „ Capanna Campo Tencia“ 2140 Meter hoch gelegen unter den Gipfeln der Corni al Campo Tencia. Ein eingeheizter Trockenraum war hier die erste positive Überraschung. Vor dem Abendessen erkundigten wir noch ein Stück des Zustiegsweges für den morgigen Tag sowie auch ein Stück des Rückwegs. Mit dem viergängigen Menü und einem kleinen Spiel beschlossen wir den Abend. Um 21 Uhr bezogen wir schon unser kuscheliges Nachtlager.

Montag 20. August 2018

Um 6.30 Uhr weckte uns ein Handy-Wecker. Schnell waren wir aus den Federn und alsbald unten beim reichlichen Frühstücksbuffet. Eines Stunde später waren wir schon auf dem Weg zum Einstieg der Gratüberschreitung. Ein wolkenloser Himmel begleitete uns erst über Almböden dann über Blockgelände vorbei am Lago de  Morghirolo. Zum Schluß stiegen wir steil hinauf zur Baitta di Morghirolo (2560 m). Am ausgesetzten Felsgrat , „wenig versichert“ kletterten wir über mehrere Grattürme im leichtem Auf und Ab bis zum Pizzo Corno (2953 m). Dabei genossen wir immer eine grandiose Aussicht auf die Berge von Wallis und Berner Oberlandund im Osten sowie auf die Berge um das Rheinwaldhorn. Nach etwa 100 Metern Abstieg in die nächste Scharte war es Zeit für eine stärkende Mittagspause, die wir im Anblick von 7 Steinböcken in 30 Metern Entfernung verbrachten. Weiter ging es danach über zum Teil sehr ausgesetzte Gratpassagen zu unserem höchsten Punkt der Tour, dem 3012 Meter hohen Pizzo Croslina . 15 Uhr war es bereits, aber das Wetter zeigte sich noch immer von seiner guten Seite. Für zwei der Teilnehmer war es der erste Dreitausender und das über einen nicht einfachen Weg. Herzlichen Glückwunsch an Esther und Gerd.
Nach der Gipfelrast und Eintrag ins Gipfelbuch begann der Abstieg über den Westgrat. Eine kurze senkrechte Felspassage forderte ein letztes Mal den Einsatz des Seiles. Über nun wieder leichteres  Gelände erreichten wir die Baitta di Crosslina. Den letzten Aufstieg zum Picco Tencia ersparten wir uns an diesem Nachmittag. Der Weg dorthin führte nur über losen Schotter. Auch wäre der Gipfel nur unwesentlich höher gewesen als unser zuletzt erreichter Gipfel. Über das Schottergelände des jüngsten Gletschers entlang steiler Moränen und ausgesetzter Querungen im Steilgelände erreichten wir leichtes Gehgelände erst kurz vor der Hütte. 11 Stunden incl. Pausen hatte uns diese Tour abverlangt. Müde aber glücklich gab es die erste Radlerhalbe auf der sonnenüberfluteten Terrasse der Hütte. Mit dem viergängigen Abendessen und einer Flasche „Dreitausender-Wein“ wurde der Abend beschlossen, während sich draußen ein abendliches Gewitter entlud.

Dienstag 21 August 2018

Nur noch Abstieg und Heimreise standen auf dem Programm. Nach ausgiebigem Frühstück machten wir uns gegen 9 Uhr an den Abstieg ins Tal. Jeder hatte ein wenig über Muskelkater zu klagen. Unser von der Sonne beschienener Grat und die wilde Umgebung ließen dies bald vergessen. Wieder bei schönstem Wetter erreichten wir gegen 12 Uhr unseren Ausgangspunkt in Dalpe, nachdem wir zuvor im Almdorf Piemogna noch eine ausgiebige Rast eingelegt hatten. Durch den Gotthardtunnel erreichten wir Andermatt, nachdem wir uns zuvor am Bahnhof in Airolo Esther verabschiedet hatten. Über den Oberalppass erreichten wir bald das Churer Rheintal und auf bekannter Strecke wieder heimatliche Gefilde.

Bericht: Siggi Wehrle
Bilder: Irma Wehrle, Esther Payer

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Wanderung zum Imberger Horn

Der Sonntag versprach ein schöner Tag zu werden, also ab ins Allgäu. Um 8 Uhr fuhren wir mit 9 Personen in 2 Autos zur Hornbahm in Bad Hindelang. Mit der Gondel ging es ruckzuck nach oben, hier begann dann unser Rundweg.
Das eigentliche Imberger Horn liessen wir links liegen, wir nahmen den Weg zum Aussichtspunkt Burgschrofen. Von hier hatten wir einen herrlichen Blick auf Bad Hindelang, zum Oberjoch und hinaus ins Illertal nach Sonthofen sowie auf die Hörnergruppe und den Hochgrat.
Weiter führte dann der Weg vorbei an der Straußberger Alm (Michael-Schuster-Hütte) hinüber zum Straußbergsattel. Am Wegesrand blühten viele Enziane, und die Silberdisteln reckten Ihre Blüten in die Sonne. Auf einer Wiese waren sogar schon die ersten Blüten der Herbstzeitlose zu sehen. Im Unterholz versteckt gab es auch jede Menge gelben und blauen  Eisenhut.
Oben am Sattel fanden wir ein hübsches Plätzchen für eine Mittagspause, danach begann dann der Abstieg zur  Mitterhausalpe. Hier gab es eine frische Bio-Milch, Kaffee und andere Getränke. In der Alm kann man auch Käse und verschiedene hausgemachte Würste aus eigener Bio-Landwirtschaft kaufen.
Ab der  Mitterhausalpe begann ein etwas unangenehmeres Wegstück auf der Zufahrtsstraße, später jedoch konnten wir wieder auf einem schönen Waldweg zur Talstation der Hornbahn laufen, alles zusammen waren es 11 km.

Zum Ausklang des Tages fuhren wir nach Sonthofen zur Hirschbrauerei .

Text     Beate Wieland
Fotos   Brigitte Müller, Beate Wieland

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Neidlinger Kugelmühle

Mitten im sehr heißen Sommer 2018 hatten wir einen etwas kühleren Tag für unseren Ausflug zur Neidlinger Kugelmühle erwischt. Neidlingen liegt in einem idyllischen grünen Tal unterhalb der Burgruine Reußenstein. Im Frühjahr ist das Neidlinger Tal wegen seiner mehr als 20.000 blühenden Kirschbäume ein besonderes Erlebnis.

Der Kugelmüller, Herr Metzler, erklärte uns in seiner alten Werkstatt am Seebach, warum früher Kugeln hergestellt wurden (es sollen Glücksbringer gewesen sein, und natürlich als Spielzeug), wie sie hergestellt werden und woher er den Marmor bekommt. Den Albmarmor kauft er aus Steinbrüchen in Drackenstein, Römerstein, Merklingen und Erkenbrechtsweiler.

In der Werkstatt werden aus den Marmorbrocken zuerst Steinkerne herausgebohrt, diese mit Bohr- und Schleifmaschinen zu oktaederähnlichen, rollfähigen Rohlingen verarbeitet und zum Schluss per Wasserkraft im Seebach zu Kugeln und Murmeln gerollt. Von Hand könnte man sie nie in dieser Präzision fertigen. Ihre Farbe erhalten die Kugeln durch die verschiedenen Metalle im Gestein (rosa, braun, schwarz-weiß…). Sie lagen glatt und glänzend poliert wie Handschmeichler in der Hand.
Leider hatte der Bach zu wenig Wasser um die Wassermühle anzutreiben, so dass der Kugelmüller uns diesen letzten Arbeitsvorgang nur theoretisch erklären konnte.Im Anschluss an den Vortrag konnten wir farbige, große und kleine Kugeln kaufen.

Im „ Gasthaus am Berg „ in Temmenhausen.gab es noch die traditionelle Einkehr.

Text   :  Dorle Schmid
Fotos :  Brigitte Müller, Manfred Strauss, Peter Kolb

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Bergtour auf den Grünten

Trotz der Ankündigung eines Hitzetages mit Temperaturen von über 30 °C hatten sich 13 Senioren/-innen zur Fahrt ins Allgäu eingefunden. Umso überraschender war dann der  kräftige Regen und die starke Bewölkung bei der Fahrt nach Kranzegg.
Da ein schweres Unwetter die Zufahrt zum Parkplatz der Alpe Kammeregg schwer in Mitleidenschaft gezogen hatte, begann unsere Wanderung schon bei der Bernardi Brauerei, aber bei der kühlen Witterung (18 °C) war das schon eher ein Genuss. Ab der Alpe wurde der Weg zusehends an steiler, und so gewannen wir rasch an Höhe, wobei die zunehmende Schwüle für viel Schweiß sorgte. Schon nach einer Stunde war der Sattel unterhalb des Gipfels erreicht und nach einer kurzen Rast an der ehemaligen Bergstation der Grüntenlifte wurde der letzte steile Hang in Angriff genommen. Noch ein paar Felsstufen, einige Drahtseile und eine Eisentreppe, dann war der höchste Punkt auf dem „Wächter des Allgäus“ erreicht.
Auf dem Gipfel erwartete uns eine unangenehme Überraschung: Das Jägerdenkmal war wegen Renovierungsarbeiten in ein riesiges Baugerüst gepackt und ein Arbeiter betätigte bei lauter Radiomusik immer wieder einen Bohrhammer. Trotzdem blieb als Lohn für den Aufstieg die grandiose Aussicht auf Voralpenland, Säntis und Allgäuer Alpen, welche die Nebengeräusche vergessen ließ.
Nach ausgiebiger Rast machten wir uns wieder an den Abstieg. Zunächst ging es auf gleichem Weg abwärts, dann wanderten wir vorbei an der Grüntenhütte (Ruhetag!) entlang des Skilifts abwärts bis zur Jörgalpe. Hier folgten wir der Beschilderung „Lustiger Wanderweg/Kammeregg-Alpe“, wobei wir die Witze an der Strecke nicht allzu lustig fanden. Auf einem romantischen Weg zwischen Wiesen und durch Waldabschnitte kehrten wir zurück zur Alpe Kammeregg, wo wir ein schattiges Plätzchen fanden, um mit Blick auf den Grünten Kaffee, Kuchen und einge kühle Getränke zu genießen.

Bericht + Bilder: Konne

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Hochtouren im Wallis

Froh, der Ulmer Sommerhitze zu entfliehen, trafen wir uns früh morgens um 04:30 Uhr in Vöhringen zur Abfahrt in Richtung Wallis. An das frühe Aufstehen sollten wir uns die nächsten Tage noch gewöhnen. Die Fahrt führte uns über Bregenz, Chur, den Oberalp- und Furkapass ins Saastal. Nach ca. 7 Stunden Fahrt und einigen kurzen Pausen erreichten wir Saas Grund (1559 m), unseren Startpunkt zur Almageller Hütte. Um kurz nach 12 Uhr starteten wir auch hier bei sehr warmen Temperaturen anfangs durch Wald und erreichten nach ca. 1 Stunde das Hochtal der Almageller Alp (2194 m). An der Almageller Alp machten wir kurz Rast, die Versuchung war groß, hier ein erfrischendes Bad im Bach zu nehmen. Da jedoch einige Wolken aufzogen, machten wir uns zügig auf den Weiterweg zur 2894 m hoch gelegenen Almageller Hütte. Diese erreichten wir um ca. 17:00 Uhr. Bei Getränken und angenehmen Temperaturen genossen wir die herrliche Aussicht von der Hüttenterrasse auf die umliegenden Walliser 4000er im Saastal mit Dom, Täschhorn, Strahlhorn und Alphubel, um nur einige zu nennen. Das Abendessen stärkte uns für den nächsten Tag, an dem wir das Weissmies (Das Weissmies hat seinen Namen von der Dialektform „Mies“, was so viel bedeutet wie „Moos“. Weissmies heißt also „weisses Moos“.) besteigen wollten.

Nach einer relativ kurzen und eher unruhigen Nacht, mit wahrscheinlich einigen gefällten Bäumen (die Frauen waren es eindeutig nicht) durften wir am Freitag um 04:00 Uhr das eher einfache Frühstück der Schweizer Hütten genießen. Nachdem die Rucksäcke wieder gepackt und alle abmarschbereit waren, führte uns der Weg zunächst zum Zwischenbergpass (3268 m). Diesen erreichten wir kurz nach Sonnenaufgang und konnten nun unsere Stirnlampen ausknipsen. Hier hatten wir den bevorstehenden Aufstieg über den Weissmies-Südgrat im Blick. Nach einer kurzen Passage auf dem Gletscher kamen wir zum felsigen Südwest-Grat, der gut und teilweise luftig zu klettern war. Den krönenden Abschluss des abwechslungsreichen Aufstiegs bildete ein schöner Firngrat die letzten paar Meter zum Gipfel des 4017 m hohen Weissmies. Das Gipfelglück konnten wir bereits um 10:30 Uhr als einzige Gruppe auf dem breiten Schneeplateau genießen. Nach einiger Verweilzeit und Beweisbildern machten wir uns anschließend auf den Abstieg über die Normalroute mit dem Ziel der Weissmieshütten. Zunächst ging es steil über die Gipfelflanke und den Westgrat zum Gletscherabbruch. Diesen überquerten wir in guten Trittspuren und hatten immer wieder beeindruckende Seracs neben uns. Höchste Konzentration war in dem steilen Gelände erforderlich, die Passage meisterten wir souverän, waren aber auch froh, als wir unten waren. Erst im Rückblick auf den Gletscherbruch wurde uns die Steilheit bewusst und wunderten uns, dass dieser überhaupt zu durchqueren ist. Nachdem es auf dem flacheren Gletscher noch einige Spalten zu überspringen galt, erreichten wir das Bergrestaurant der Hohsaas Bergbahnen und genossen bei erfrischenden Getränken den beeindruckenden Ausblick auf den zuvor absolvierten Normalweg des Weissmies. – Tschagga, wir hatten es geschafft. – Stolz und zufrieden machten wir uns auf den letzten Teil der Etappe zu den Weissmies Hütten (2726 m), unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Von einem kurzen Regenschauer überrascht, erreichten wir um ca. 15:30 Uhr die Hütten und bezogen rasch unser Lager, um vor dem Abendessen noch ein kurzes Erholungsschläfchen einzurichten. Das Abendessen war mit Suppe, Hauptgericht und Nachtisch sehr lecker und wir konnten die Energiespeicher auffüllen.

Kam uns am Freitag schon das Frühstück um 04:00 Uhr früh vor, sollten wir am Samstag noch früher aufstehen. Um 3:30 Uhr gab es bereits Frühstück und wir machten uns als letzte große Gruppe auf den Weg zum heutigen Ziel, dem Lagginhorn. Wieder im Schein der Stirnlampen war die Routenfindung nicht ganz so leicht und wir mussten einige Male den Bach queren, bis wir zum Sonnenaufgang den Gletscherrest des Lagginhorngletschers erreichten. Steigeisen und Klettergurt angelegt und angeseilt ging es ein kurzes Stück hinauf zum Südwest-Grat des Lagginhorns. Hier konnten wir die Wanderstöcke deponieren, fortan ging es wieder in leichter Kletterei immer den Grat entlang, Stück für Stück dem Gipfel entgegen. Diesen hatten wir immer im Blick und somit das Ziel vor Augen. Das 4010 m hohe Lagginhorn erreichten wir nach guten 5 Stunden um 10:20 Uhr. Zurück ging es über den gleichen Weg, das Abklettern kam uns länger vor als am Hinweg und wir waren froh, wieder ans Schneefeld zu kommen. Dieses konnten wir zügig runterrutschen, so dass wir um 13:00 Uhr pünktlich zum Mittagessen die Hütte erreichten. – Tschagga, wir hatten es wieder mal geschafft. – Gestärkt und gewaschen, verkrochen wir uns nochmal ins Lager oder konnten uns den Wind auf der Hüttenterrasse mit Blick auf die gegenüberliegende Bergkette um die Ohren blasen lassen. Auch die jungen Wilden (Jannik und Konstantin) erreichten nach erfolgreicher Besteigung des Fletsch- und Lagginhorns gegen Spätnachmittag wieder die Hütte. Nachdem wir nun beide Tourenziele erfolgreich gemeistert hatten, konnten wir uns abends ein Bier mehr genehmigen, da wir am nächsten Tag quasi ausschlafen konnten und ein nicht mehr allzu strammes Programm vor uns hatten.

Der Wecker klingelte am Sonntag erst um 07:00 Uhr, herrlich. Alle hatten sich gut erholt, und so konnten wir uns auf den Rückweg ins Tal über den Almageller Höhenweg machen. Fast Schritt für Schritt konnten wir die steigenden Temperaturen bemerken. Hatten wir in der Höhe angenehme Temperaturen, die teilweise auch Jacken erforderten, waren es unten im Tal über 25 °C. Der Almageller Höhenweg führte uns über die Bergstation Kreuzboden und eine Alpenblumenpromenade zurück zur Almageller Alp. Nach einer kurzen Zwischenrast machten wir uns zügig auf den bekannten Weg ins Tal und erreichten unsere geparkten Autos um 12:30 Uhr. Nach 2 Zwischenstopps inklusive der Furka Verladung erreichten wir um 20:00 Uhr Ulm und waren zurück in der Sommerhitze. – Tschagga, wir hatten es geschafft! –

Die lange Fahrt ins Wallis lohnte sich auf jeden Fall, wir hatten 4 tolle Tage mit bestem Bergwetter, insbesondere Michael einen herzlichen Dank für die hervorragende Organisation sowie souveräne Führung und an die ganze Gruppe für die gute Stimmung.

Bericht: Lisa Riegel
Bilder: Lisa Riegel, Michael Scharpf

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Hüttentour in den Lechtaler Alpen

Am Morgen des 29.07.2018 startet unsere kleine Wandergruppe unter der Führung von Siggi Wehrle in Kaisers und wandert durch das Almajurtal zur Bodenalm, wo wir unsere erste Rast einlegen. Der Weg führt uns dann durch Wald und Wiesen hinauf zur Leutkircher Hütte (2252 m), von wo wir den Blick auf den Hohen Riffler auf der anderen Talseite bewundern. Nach einer kleinen Getränkepause steigen wir hinauf auf den Gipfel des Stanskogels (2757 m) und genießen bei schönstem Bergwetter die Aussicht in die Lechtaler Alpen, zu Watzespitze, Wildspitze und Ortler.
Den Abend auf der gemütlichen Leutkircher Hütte verbringen wir mit Essen, Trinken und ein paar Spielen.

Am Montagmorgen, 30.07.2018, geht ein Teil der Wandergruppe über den zunächst nahezu eben verlaufenden Weg entlang der Südseite des Stanskogels hinüber zum Kaiserjoch-Haus, während der andere Teil den Weg über den Hirschpleiskopf wählt. Vor Erreichen des Kaiserjoch-Hauses besteigen wir noch kurz den am Wegesrand liegenden Schindlekopf.
Vom Kaiserjoch-Haus ist der Weg zur Frederich-Simms-Hütte mit 5 Stunden angegeben. Mit stellenweise leichter Kraxelei führt er auf der Südseite von Grießkopf und Kreuzkopf zur Kridlonscharte. Dort überrascht uns der Blick auf den herrlich gelegenen Hintersee. Der Weiterweg führt uns lange mit herrlichen Blicken auf die Fallesinspitze auf etwa gleicher Höhe hinüber zum Stierlahnzug. Der Abstieg durch das Klämmle ist steil und drahtseilgesichert, aber alle Teilnehmer meistern diese Stelle ohne Probleme. Und es geht wieder bergauf, diesmal zum Kälberlahnzugjoch. Von dort steigen wir bei großer Hitze einen ziemlich unangenehmen Hang hinab zur Frederich-Simms-Hütte (2002 m). Dort werden wir freudig von Uwes Tochter und vom Hüttenwirt Charly Wehrle begrüßt. Mit Bier und Wein verbringen wir einen weiteren geselligen Hüttenabend, zeitweise begleitet von Charly und seinem Waschbrett.

Der Dienstagmorgen begrüßt uns wieder mit Sonne und herrlichen Bergwetter. Da der Weg über das Falmedon-Joch wegen eines Murenabgangs nicht begehbar ist, steigen wir den Hang zum Kälberlahnzugjoch wieder hinauf, diesmal im morgendlichen Schatten, was die Sache sehr erleichtert. Weiter über das Stierlahnzugjoch ist das Ziel nun die Feuerspitze. Vom Joch geht es zunächst weglos steil nach oben, bevor sich das Gelände etwas zurücklegt und wir auf den regulären Weg treffen. Wir treffen auch auf drei Steinböcke, die dort oben gerade ihre Runde drehen. Nun ist es nicht mehr weit zum Gipfel der Feuerspitze (2851 m), wo wir eine ausgiebige Rast einlegen.
Nach dem Abstieg zum Stierlahnzugjoch geht es über den Notabstiegsweg hinunter auf den gestern begangenen Weg zur Frederich-Simms-Hütte, gehen diesen einige Meter zurück und steigen dann zunächst steil und dann auf einem Wirtschaftsweg hinunter zur Kaiseralpe. Nach einer letzten Rast ist es nun nicht mehr weit zum Parkplatz bei Kaisers.
Damit gehen drei schöne Wandertage bei herrlichem Bergwetter zu Ende.

Bericht + Bilder: Thomas Fesseler

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Wanderung auf dem Härtsfeld

Beste Wetterprognosen und die Aussicht auf eine schöne Wanderung in einer weitgehend unbekannten Ecke der Schwäbischen Alb mit einem kompetenten Wanderführer ließen die Anmeldungen in die Höhe steigen. So machten sich schließlich bei wolkenlosem Himmel und hochsommerlichen Temperaturen 24 Wanderfreunde (+ 1 Hund) vom Parkplatz beim Kloster Neresheim auf den Weg.
Schon nach einem kurzen Stück entlang der Klosteranlage erreichte die Gruppe den schattigen Wald. Auf angenehmem Pfad folgte man den Markierungen des Albschäferwegs und kam so hinab in das Tiefental im Klosterwald von Neresheim. Nach kurzem Aufstieg bot sich dann ein schöner Blick über das Härtsfeld und die Gemeinden Iggenhausen und Frickingen. In der Ferne sah man auch schon das erste Ziel des Tages,  Burg Katzenstein.

Entstanden noch vor dem ersten Kreuzzug. Ritter und Retter, Herrscher und Beherrschte trafen sich auf dem Felssporn hoch über dem Härtsfeld. Hier wurden Zölle und Zehnt eingetrieben, Beschuss und Belagerungen überstanden, Geschichte und Geschichten gelebt. Auf Burg Katzenstein wurde geherrscht, gewohnt und geglaubt. Eine lange Geschichte voller Glück und Gefahren hat die heutige Burg geprägt. Wie um einen alten Baum hat sich Ring um Ring um den Kern aus ferner Zeit gelegt.

Am Eingang der Burg wurde es Zeit für eine ausgiebige Trinkpause, denn die Sonne brannte inzwischen mit voller Kraft vom Himmel. So waren alle dankbar, dass man kurz darauf wieder ein Waldstück erreichte, durch das man hinunter zum Härtsfeldsee wandern konnte. Hier bot sich im Schatten zwischen Kiosk und Spielplatz der ideale Platz für die Mittagspause.
Mit dem Weg enlang der Ega begann der Rückweg in Richtung Neresheim. Hier gaben die Gleise der Härtsfeldbahn die Richtung vor.

Die Härtsfeldbahn – im Volksmund Schättere genannt – war eine meterspurige Schmalspurbahn über Härtsfeld mit Weiterführung nach Bayern. Ausgangspunkt der Nebenbahn war Aalen; über Neresheim erreichte sie nach 55 Kilometern Dillingen an der Donau. Der Personenverkehr endete am 30. September 1972, der Güterverkehr zwei Monate später. Die Gleisanlagen wurden danach demontiert. Ein knapp drei Kilometer langer Abschnitt wurde von einem Verein wieder aufgebaut und 2001 als Museumsbahn eröffnet.(Wikipedia)

Immer im Tal der Ega erreichten die Wanderer vorbei an den ehemaligen Steinbrüchen nach 2 Std. Neresheim. Jetzt galt es nur noch, den steilen Weg hinauf zum Kloster zu bewältigen, dann konnte man nach dem Besuch der Klosterkirche in der Gaststätte des Klosters den gewaltigen Durst löschen und sich bei Kaffee und Kuchen über die schöne Rundwanderung freuen.

Bericht + Bilder: Konne

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Rundtour über dem Schwarzwassertal

Wieder einmal sollten die Optimisten Recht behalten: Pünktlich zur geplanten Tour der Laupheimer Senioren ins Kleinwalsertal besserten sich die Wetterprognosen und auf der Wettertafel verschwanden die schwarzen Wolken mit den Blitzen. So konnten am frühem Montag Morgen die acht Bergsteiger/innen (mehr oder weniger) beruhigt die Fahrt ins Allgäu antreten und an der Auenhütte die PKws abstellen.

Montag, 16.07.

Morgens um 9 Uhr sind die Touristen noch beim Frühstück, und so herrschte um die Auenhütte noch Ruhe. Schnell hatten wir uns startklar gemacht, schulterten die Rucksäcke und machten uns auf den Weg.
Zuerst ging es ein Stück auf der Straße zurück, dann begann der Wanderweg in Richtung Walmendingerhorn-Alpe. Zunächst führte er mit wenig Höhengewinn durch den Wald, dann wurde er deutlich steiler und schlängelte sich zwischen Felsblöcken hinauf ins Hochtal mit der romantisch gelegenen Hütte.
Nach kurzer Pause nahmen wir die zweite Hälfte des Aufstiegs in Angriff und standen eine Stunde später im Gewimmel der Seilbahntouristen auf dem Walmendinger Horn. Noch ein kurzes Stück hinauf zum Gipfelkreuz, dann konnten wir zwischen vielen anderen die Rundumsicht auf Ifen, Allgäuer Alpen und Lechquellengebirge genießen. Tief unter uns das heutige Tagesziel, die Schwarzwasserhütte.
Schon nach kurzer Zeit entflohen wir der Menschenmenge rund um die Seilbahnstation. Auf ruppigem Fahrweg marschierten wir abwärts zur Lüchlealpe, dann wanderten wir in leichtem Auf und Ab hoch über dem Talschluss zur Stierhofalpe. Ein kräftiger Anstieg brachte uns schließlich hinauf zur Ochsenhofer Scharte, wo es Zeit für die nächste Rast wurde.
Nur 200 Hm über der Scharte steht als grandioser Aussichtsberg das Grünhorn. Ohne Rucksäcke hatten wir den Gipfel schnell erreicht, wo uns ein einmaliges Panorama erwartete. Unter uns tief eingeschnittene grüne Täler und rund herum unzählige Gipfel – einfach der pure Genuss.
Die Aussicht auf die Annehmlichkeiten der Hütte ließ uns schließlich wieder den Rückweg über die steilen Schotterhänge zur Scharte antreten, dann war es nur noch eine halbe Stunde hinab zur Schwarzwasserhütte.

Dienstag, 17.07.

Nach einer sternenklaren Nacht und einem reichhaltigen Frühstück starteten wir zum heutigen Tagesziel: dem Hohen Ifen. Offensichtlich fehlten auch hier die Niederschläge, denn die sumpfigen Wiesen waren trocken und die vielen Bachgräben meist ohne Wasser. Allerdings hatte sich über dem Gipfel eine dicke schwarze Wolke eingenistet, und so ging unterwegs manch banger Blick zum Himmel.
An der Ifersguntalpe beginnt der Eugen-Köhler-Weg. Er führt zunächst hinauf zu den großen Geröllfeldern an der Südflanke des Ifen, quert dann nach Osten und leitet über Felsrippen zwischen den senkrechten Abbrücken hinauf zum grasigen Gipfeldach. Allerdings war uns nicht klar, für wen die etwa in Höhe der Waden angebrachten Seilversicherungen gedacht sind. Die Spekulationen reichten von Zwergen bis zu nicht schwindelfreien Murmeltieren. Inzwischen hatte die Sonne die Wolken aufgelöst, und so konnten wir im oberen Teil des Aufstiegs manchen Schweißtropfen vergießen.
Am Gipfel erwarteten uns viele andere Bergsteiger, freche Bergdohlen und dazu eine prächtige Aussicht. Vor allem der Blick auf das Gottesackerplateau beeindruckte, so dass der dringende Wunsch geäußert wurde, diese Tour im nächsten Jahr ins Programm aufzunehmen. Natürlich mussten wir uns genügend Zeit lassen, um die Eindrücke zu genießen und außerdem war der Rucksack für den Abstieg noch viel zu schwer ;-))

Nach der ausgiebigen Gipfelrast begann der lange Weg hinunter zu Auenhütte, Zunächst über die Grashänge des Gipfelplateaus, dann auf dem versicherten Steig in der NO-Wand und schließlich durch große Geröllfelder ging es abwärts zur Ifenhütte. Dann war es nicht mehr weit zur Auenhütte, wo wir auf der Terrasse der aufwändig gestylten „Alpinlodge“ bei kühlen Getränken, Kaffee und Apfelstrudel das Ende dieser genussvollen Bergtour zelebrierten.

Bericht + Bilder: Konne

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