Es war kurz nach 9 .00 Uhr, als die Wandergruppe der Laupheimer von Klosterführer Joseph Graf im Klosterhof von Wessobrunn begrüßt wurde. Bei der einstündigen Führung durch die noch nicht in Privatbesitz befindlichen Räume erfuhren wir von ihm über die wechselvolle Geschichte des Klosters und ließen uns von den Stuckdecken und zahlreichen Marienbildern beeindrucken (https://www.klosterwessobrunn.de/)
Nach Verlassen der Klostermauern wanderten wir zur über 1000 Jahre alten Tassilolinde, einem beindruckenden Baum, der über die wechselvolle Geschichte des Klosters bestimmt viel erzählen könnte. Zum Abschluss besichtigten wir noch die Barockkirche, die aus dem 17. Jhr. stammt.
Vom Wanderparkplatz am südlichen Ortsrand von Wessobrunn starteten wir zur Wanderung zum Paterzeller Eibenwald .Auf Grund der ungewöhnlichen Septemberhitze genossen wir den Weg im schattigen Buchenmischwald umso mehr. Auf einem waldfreien Stück erblickten wir im Nordosten den Ammersee und Kloster Andechs und unweit davon die Antennenanlage von Raisting.
Bei einer Wasserfassung machten wir Mittagsrast. Hier konnten auch die ersten Exemplare von Eibenbäumen entdeckt werden. Weiter am Hangweg, erreichten wir durch urwaldähnlichen Wald bald den Weiler Paterzell. Der eigentliche Eibenlehrpfad liegt hier als Rundweg in der Ebene und ist durch die Auflage mit Hackschnitzeln angenehm zu gehen. An mehreren Stationen konnten wir einiges erfahren über den Eibenbaum. Einige der hier stehenden Exemplare sind mehr als dreihundert Jahre alt.
Gegen 13.00 Uhr verließen wir den Eibenwald, erreichten wieder Paterzell und stiegen ca. 150 Höhenmeter steil hinauf zur Ortschaft Schlitten. Immer im Schatten war der Aufstieg leichter zu schaffen. Stattliche Bauernhöfe umrahmt von Streuobstwiesen und uralten Linden geben der Ortschaft eine besondere Note.
Nach einem kurzen Wegstück über freies Gelände erreichten wir bald den Wolfshof („Paradieshof“). Von unterwegs aus sahen wir die Alpenkette im Süden. Wettersteingebirge, Karwendel und Ammergauer Alpen waren eindeutig im Schönwetterdunst zu erkennen, ganz nahe der Hohe Peissenberg mit Sender und Wallfahrtskirche
Im Paradieshof fühlten wir uns wirklich wie im Paradies. Im rosenumrankten Pavillon unter mit Früchten behangenen Obstbäumen konnten wir uns zur Kaffepause niederlassen. Leckere Himbeer- und Zwetschgenkuchen aus eigener Produktion gab es zu Kaffee und Himbeerschorle. Nach einer guten Stunde verabschiedeten wir uns von diesem schönen Platz und dem Gastwirtspaar Norbert und Melanie. Auf dem Jakobs-König-Ludwig-Weg , vorbei an mehreren stattlichen Einödhöfen und zum Schluss wieder steiler durch ein Waldgebiet, erreichten wir gegen 16.00 Uhr den Ausgangspunkt am Parkplatz bei Wessobrunn.
Allen hat die Wanderung gefallen, diesmal in einer Gegend, die keinem bekannt war und verbunden mit etwas Kulturgeschichte. Nur ein paar Grad kühler hätten auch gereicht.
Bericht: Siegfried Wehrle
Bilder: Konne