Klettern in den Dolomiten

Freitag 5.00 Uhr fuhren wir zu sechst mit Bernds tollem VW Bus in die Dolomiten. Der Wetterbericht versprach eigentlich nichts Gutes. Gewitter am Nachmittag, und das an jeden Tag. Es wurde deshalb geplant, eine kürzere Mehrseiltour mit kurzem Zustieg und auch Abstieg zu unternehmen. Wir fuhren hinauf zum Sellajoch, und die Entscheidung fiel auf die Stegerkante an der Westkante des ersten Sella-Turms. Eine Modetour im unteren V. Grad mit 7 Seillängen.

Grandios war  die Landschaft um uns herum. Der mächtige Langkofel, die vier Sella-Türme, sowie das ganze Sellamassiv bei noch sonnigem blauen Himmel – einfach wie im Bilderbuch. Der Zustieg war schließlich sehr kurz. In 30 Minuten standen wir am Einstieg. In drei Seilschaften stiegen wir die ersten leichten Seillängen, immer den Speckspuren nach, da es in den Dolomiten sowieso fast keine Zwischenhaken zur Orientierung gibt. Die Schlüsselstellen waren dann doch noch für einige eine kleine Herausforderungen, da sie zum Teil blank poliert waren. Wir erreichten schließlich den Gipfel, und die ersten Gewitter hatten uns voll im Griff. Es fing an zu regnen vermischt mit Hagel. Schnell fanden wir den Abstieg und kletterten in voller Konzentration das zum Teil sehr rutschige Dreier-Gelände hinab zum Sellajoch. Es war trotzdem für alle eine sehr schöne Genusstour.

Unsere Unterkunft befand sich in St. Christina. Eine wunderbare Ferienwohnung mit Blick auf den Langkofel. In einer gemütlichen Pizzeria in Wolkenstein planten wir dann das nächste Ziel.

Für Samstag meldete der  Wetterbericht schon ab 12.00 Uhr erneute Gewitter. Es gibt direkt unter dem mächtigen Langkofel – Massiv die Steinerne Stadt. Unzählige Felsblöcke bis zu 40 m hoch und als Klettergarten eingerichtet. Anfangs irrten wir ein wenig ziellos in dem Felsenlabyrint herum, doch dann fanden wir schließlich einen Sektor, wo es für jeden seine Traumtour gab. Für Rolf und Bernd war wohl der Versuch an der ersten Tour eine Nummer zu groß. Vermutlich im oberen VII. Grad kämpften sie sich tapfer hoch. Die Klettereien an den  Dolomiten Felsen waren perfekt, und das Wetter war bis 13.00 Uhr sonnig und trocken. Nach einer Kaffeepause hatte uns der Regen wieder erreicht, und so genossen wir noch gemütliche Stunden in unserer Wohnung bzw.  beim gemütlichen Essen in St. Christina.

Am Sonntagmorgen zwang uns das Wetter zur Heimfahrt. Zwischen Südtirol und Fernpass war es noch ein weiter Weg, und so gaben wir die Hoffnung noch nicht auf. In Innsbruck angekommen, entschlossen wir uns, noch am Zirlerberg , der direkt auf dem Weg lag, vorbeizuschauen. Die Sonne kam zum Vorschein, und es war trocken. Direkt vor der Martinswand, einem ganz bekannten Klettergarten, konnten wir parken, so dass war der Zustieg in nur 2 Minuten erreicht war. Wir waren nicht alleine, so bekamen wir von den freundlichen einheimischen Gebietskenner Infos über die tollen Routen an den verschiedenen Sektoren. Es hatte sich gelohnt, und so konnten wir noch ein paar Touren klettern. Doch dann kam wieder der Regen, und so packten wir unsere Ausrüstung zusammen und fuhren schließlich mit zufriedenen Gesichter nach Hause.

Bericht: Harry
Bilder: Harry und Steffen

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