Sonntag 28. Juli
Nach einer nächtlichen Gewitterfront zeigte sich das Wetter an diesem Morgen nicht besonders bergfreundlich. Trotzdem starteten 12 Teilnehmer (8 Frauen und 4 Männer) Richtung Bregenzerwald. Etwa 5 Km nach Schoppernau war man am Ausgangspunkt der Tour angelangt. Die umliegenden Berge waren wolkenverhangen, aber momentan regnete es nicht.
Über die Oberschatzbachalpe und das Glattjöchl führte uns der Weg zur Biberacher Hütte am Schadonapass. Nach einer ersten Rast auf der knapp 1300 Meter hoch gelegenen Schatzbachalpe (bis hierher Teersträßchen ) wanderten wir zunächst auf einem Schottersträßchen weiter bergauf. Kurz darauf ging der Weg über in einen Wanderweg, der an diesem Morgen noch sehr nass und glitschig war. Nach einer weiteren Pause im Nebel unterhalb des Glattjöchels fing es an zu regnen. Auf lehmigen, schmierigen Wegen waren die 250 Hm Abstieg zur Biberacher Hütte der reinste Eiertanz. Wohlbehalten, alle etwas durchnässt, zum Teil mit sehr schmutzigen Hosen erreichten alle die Hütte. Der leistungstarke Trockenraum war an diesem Nachmittag sehr gefragt.
Montag 29. Juli
Die ganze Nacht hatte es in Strömen geregnet. Erst gegen 8 Uhr morgens ließ der Regen nach, und die Wolken lichteten sich. Nach ausgiebigem Frühstück konnte um 9 Uhr gestartet werden. Laut Wetterbericht sollte das Wetter nur noch besser werden. Auf sehr nassen und schmutzigen Pfaden führte uns der Weg hinauf zum Braunarlfürggele auf 20145 Metern. Auf felsigen, schotterigen Wegen, über teilweise versicherte Steilstufen, ausgesetzte Bänder und mehrere Schneefelder erreichten wir gegen 13.00 Uhr den Gipfel der Braunarlspitze (2649 m). Leider war die Aussicht in die weitere Umgebung durch das Nebelgrau stark beeinträchtigt. Nach kurzer Gipfelrast und obligatorischem Gipfelfoto ging es an den Abstieg Richtung Göppinger Hütte. Über heikles steiles Felsgelände wurde nach ca. 45 Minuten der Wanderweg zur Göppinger Hütte erreicht. Auf einem Geländerücken neben einem großen Schneefeld wurde eine letzte Pause bei herrlichem Sonnenschein eingelegt. Gegen 15.00 Uhr erreichten alle wohlbehalten die Göppinger Hütte. Den restlichen Nachmittag verbrachte man mit Relaxen vor und in der Hütte . Nur die drei fittesten der Gruppe unternahmen noch eine Besteigung der nahegelegenen Hochlichtspitze mit 2600 Metern. Zum Abendessen waren wieder alle beisammen in der gemütlichen Hüttenstube. Mit Gemeinschaftsspiele verbrachte man die Zeit bis zur Hüttenruhe.
Dienstag 30. Juli
Mit einem Nebelmeer im Tal und darüber herrlichstem Sonnenschein zeigte sich der neue Tag. Der östliche Johanneskopf war an diesem Morgen das Ziel der Gruppe. Auf dem E 4 Richtung Freiburger Hütte näherten wir uns mit angenehmer Steigung dem Berg. Auf der Westseite fanden wir den Aufstieg zum Westgrat des Östlichen Johanneskopfes. Etwas spärlich markiert durch wenige Steinmännchen gelangten wir zum Einstieg des Grates. Dabei konnten wir fünf Steinböcke beobachten, wie sie unbeschwert im II. Grad durch die Ostwand des westlichen Johanneskopfes kletterten. Mit leichter Kletterei, später wieder im Gehgelände erreichten wir den 2508 Meter hohen Gipfel in der vorgegebenen Zeit von 90 Minuten. Laut Gipfelbuch waren wir die Ersten in diesem Jahr auf diesem Gipfel. Bei herrlichstem Wetter, bester Aussicht und bester Stimmung genoß man die Gipfelpause. Der Abstieg und der Rückweg zur Hütte war nun ein Leichtes.
Mit einer gemütlichen Vesperpause verbrachte man die Zeit bis zum Talabstieg im Sonnenschein vor der Hütte. Der Abstiegsweg führte uns hinunter zum Fahrsträßchen, das von Lech zum Formarinsee führt. Nach gut 90 Minuten erreichten wie das Untere Älpele. Hier warteten wir noch bei einem kühlen Getränk auf den Bus, der pünktlich um 14.00 Uhr kam. Im Freiluftoberdeck eines Panoramabusses erreichten wir bequem den mondänen Wintersportort Lech, wo auch jetzt im Sommer einiges los war. 40 Minuten später saßen wir alle im Linienbus nach Schoppernau. Mit tollem Blick auf Biberkopf, Karhorn, Mohnenfluh und Widderstein führte die Straße über den Hochtannbergpass. Beste Sicht auf die Braunarlspitze hatte man nochmal bei der Abfahrt nach Schröcken. Kurz nach Hinterhopfreben war unser Ausgangspunkt erreicht. Direkt bei unseren Autos konnten wir aussteigen.
Mit einem kühlenden Fußbad in der Bregenzer Ache wurde diese interessante und abwechslungsreiche Dreittagestour beendet. Nach herzlicher Verabschiedung traten alle die Heimreise an.
Bericht: Siggi Wehrle
Bilder: Benno Hagel, Irma Wehrle