Nach problemloser Anreise steigen wir zur Diavolezza Hütte auf. Leider verletzt sich Uve aus ungeklärter Ursache am Sprunggelenk und muss am nächsten Tag mit der Bahn die Heimreise antreten. Wir wünschen gute Besserung! Dennoch genießen wir alle bei bester Verpflegung wie im Hotel die traumhafte Aussicht auf die Berninagruppe und unser Ziel des nächsten Tages, den Piz Palü (3900m). Der Wecker klingelt um 3:00 und nach einem Luxus Frühstück sind wir auf dem Weg. Der Aufstieg ist lang, technisch jedoch problemlos. Anders gestalten sich die Gipfelgrate auf den Ost- und Hauptgipfel. Einen Fehltritt darf man sich hier nicht leisten. Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir noch kurz die fantastische Aussicht.
Der Abstieg folgt bis auf 3000 m der Aufstiegsroute. Dann folgen wir im weglosen Gelände dem langen Pers-Gletscher auf die Isla Pers (2720m), was an den Kräften zehrt. Die Überquerung des Morteratsch-Gletschers über die brüchigen Randmoränen wird dann nochmals anspruchsvoll, so dass wir nach insgesamt knappen 12 Stunden reiner Gehzeit nach einem langen Tag müde an der Boval-Hütte (2500m) ankommen.
Nach kurzer Nacht steigen wir ab 4:30 Uhr zur Boval-Scharte auf (3350m). Leider zieht das Wetter zu, als wir die letzten 250hm der hochalpinen Kletterpassage erreichen. Es bleibt zum Glück weitgehend trocken, und so entscheiden wir nach der Fuorcla da Boval den Piz Tschierva anzugehen. Der Aufstieg teils im Schutt gelingt erstaunlich gut, so dass wir schon zum Mittag den Gipfel (3550m) erreichen. Leider machen die Wolken noch mehr zu, so dass der grandiose Ausblick etwas leidet. Als Abstiegsroute zur Tschierva-Hütte (2580m) wählen wir wieder den Weg über den Gletscher. Bei schmackhaften Getränken genießen wir die Sonnenterrasse und das deutlich besser werdende Wetter mit Blick auf Biancograt und Piz Roseg.
Von der Tschierva-Hütte geht es am nächsten Morgen im langen Marsch bis nach Pontresina (1800m). Der Bernina-Express bringt uns durch die malerische Landschaft zurück zum Ausgangspunkt der wunderschönen Tour die für viele das bergsteigerische Jahreshighlight ist.
Herzlichen Dank an Micha für die wie immer perfekte Vorbereitung und Organisation, aber auch an alle Teilnehmer für die lustigen Abende und den Zusammenhalt als Seilschaft während der gesamten Tour.
Bericht: Eckhard Hinderer
Bilder: Lisa Riegel, Birgit Richter, Eckhard Hinderer, Michael Scharpf