Klettern im Gesäuse

Schon mal im Gesäuse gewesen? Nein? Dann geht´s dir so wie uns: Tobias, Michael, Rudi, Uve und Big. Diese Fünf wollten eigentlich zum Klettern in den Wilden Kaiser. Dort liegt dieses Jahr aber noch so viel Schnee, dass schon der Zustieg eine Herausforderung gewesen wäre. Also musste (wie letztes Jahr, wo wir aufgrund des Wetters nicht in den Kaiser konnten) ein Plan B her, den Tobias mit dem Admonter Kalbling im Gesäuse gefunden hat.
Das Gesäuse ist eine Gebirgsgruppe in den Nördlichen Kalkalpen in der Steiermark. Seit etwa 200 Jahren schreibt das Gesäuse Alpingeschichte und als wir am Freitag Abend nach 6,5 Stunden Fahrt (ja, wir wussten, dass die Pfingstferien beginnen, aber da muss man halt durch…) in Admont im Norden der Obersteierrmark ankommen, bekommen wir einen Eindruck, warum. Über eine Mautstraße fahren wir komfortabel direkt vor die Klinkehütte auf 1504 m hoch und erblicken zum ersten Mal unser Kletterziel: den Admonter Kalbling. Was für ein Klotz von einem Berg!
Die Klinkehütte ist wunderschön gelegen und bietet allen Komfort (12 € Übernachtung inklusive warmer Dusche) und der freundliche Hüttenwirt ist sehr um unser Wohl bemüht. Nach einem späten Abendessen und Planung für den nächsten Tag gehen wir voll Vorfreude auf den nächsten Tag ins Bett.

Der Samstag Morgen zeigt sich bewölkt, aber es soll trocken bleiben. Auch unterhalb des Kalbling liegen noch einige Schneefelder, so dass der Hüttenwirt uns empfiehlt für den Zustieg die Steigeisen mitzunehmen. Um 8 Uhr gehen wir los, kurz unterhalb der Felswand muss ein steiles Schneefeld gequert werden, aber der Schnee ist weich genug, sodass es gut ohne die Eisen geht. Ziel für den ersten Tag ist der Südgrat (Pause-Tour „im schweren Fels“). In der Beschreibung steht was von Modetour und überlaufen, davon spüren wir nichts, wir sind alleine mit unserer Dreier- und Zweierseilschaft in schönem festen Fels, toller Verschneidungs- und Rampenkletterei unterwegs. Die Schwierigkeiten bewegen sich im III. – IV. Grad, gerade richtig für die erste Alpinklettertour des Jahres! Die erste Seillänge mit noch kalten Fingern fordert uns aber kurz unterhalb des ersten Standes doch mit einer abgespeckten IV+ Stelle heraus. Dann geht es moderat weiter bis zur Schlüsselstelle der Tour in der 5. Seillänge: ein extrem glatter Quergang (VI-). Gut abgesichert kann die Stelle aber problemlos A0 überwunden werden. Nach wunderschöner Kletterei stehen wir nach 11 Seillängen glücklich auf dem Gipfel des Kalbling, gönnen uns eine Pause und genießen die Aussicht. Der Abstieg erfolgt über den Normalweg und gegen 14 Uhr kommen wir an der Westwand vorbei und überlegen, ob wir dort noch eine Tour machen. Zur Auswahl stehen z.B. die Pelikan/Riebe (IV-) oder Herbst/Scholz (IV+). Michael, Rudi und Uve heben sich die Pelikan/Riebe für den nächsten Tag auf und steigen ab zur Hütte, Tobias ist ambitioniert und schlägt Big den anspruchsvollen Südwestpfeiler (VI+) vor, weil man über den auch wieder schnell abseilen kann. Schon die erste Seillänge überrascht mit einer glatten sehr schwierigen Platte – VI+? Irgendwie fühlt sich alles sauschwer an, aber Tobias steigt alles bravourös vor! Der Hammer in der Tour ist ein langer, ausgesetzter Quergang, sehr alpin, aber superschön und nach anfänglicher Skepsis erstaunlich gut machbar. Nach 6 Seillängen kommt man wieder an den Stand nach dem Quergang am Südgrat. Wir seilen drei Mal ab und gehen über die Schneefelder auf direktem Weg zurück zur Hütte. Was für ein toller Klettertag!

Der Sonntag lockt uns mit Sonne vor die Tür. Den Zustieg kennen wir ja jetzt schon und tags zuvor haben wir uns den Einstieg zur Pelikan/Riebe bereits angeschaut. Michael steigt die Tour mit Rudi und Uve. Tobias und Big haben sich ein besonderes Schmankerl vorgenommen: den Scheiblehnerriss (VII+), der nach der 4. Seillänge auf die Pelikan/Riebe trifft, wo wir dann alle wieder zusammen kommen.
Die Pelikan/Riebe durchquert die Westwand in sieben Seillängen über eine Rampe und bietet schöne Kletterei im IV. Grad, in der letzten Seillänge nochmals eine spannende, sehr abschüssige Querung.

In der schattigen Westwand kämpfen wir in der ersten Seillänge mit den kalten Fingern. Der Scheiblehnerriss startet auch gleich knackig mit einer VI- und mal wieder einer Querung, dann moderat zum ersten Stand. Nach Fingerauftauen geht die zweite Seillänge besser, die Dritte ist dann die Hammerseillänge in steilstem Gemäuer mit VII+. Zum Glück gibt es in dieser Seillänge um die 20 Haken, alte, uralte und neue gebohrte, sodass sie auch A0 geklettert werden kann. Endlich muss sich auch Tobias mal anstrengen 😉 und kommt glücklich am 3. Standplatz an. Big im Nachstieg zieht sich mit allen zur Verfügung stehenden Haken und Hilfsmittel irgendwie hoch – puh, wie kann man so was klettern? Zum Cooldown noch eine leichte Seillänge bis wir dann wieder auf die Pelikan/Riebe-Kletterer treffen. Das Timing hätte nicht besser sein können. Wenig später kommt auch Michael im Vorstieg an den Stand und wir klettern nun gemeinsam zum Gipfel. Nach kurzer Rast in der Sonne geht´s wieder zurück zum Einstieg und zur Hütte.

Noch schnell ein Abschiedsgetränk auf der netten Klinkehütte und dann ab on the road again. Die Rechnung ging auf. Am Pfingstsonntag fahren nicht so viele wieder zurück, sodass wir für die Rückfahrt nur 4 1/4 Stunden brauchen.

Wir sind uns einig: die lange Fahrt hat sich gelohnt! Der Kalbling bietet fantastische Routen, wir haben die Kletterei, Atmosphäre und Landschaft sehr genossen! Last but not least: eine tolle, harmonische Gruppe, mit wie immer souveräner Führung durch Tobias und Michael. Herzlichen Dank!

Text: Big Matheis
Bilder Auswahl: Tobias Bailer

zu den Tourenberichten 2019

Palmweg zum Iselerplatz

Bei der Erwähnung des Palmweges sieht man meist nur fragende Gesichter. „Wo soll das sein?“, ist dann die übliche Frage. Auch den Senioren aus Laupheim ging es da nicht anders, denn Weg von Bad Hindelang hinauf zum Iselerplatz war auch ihnen total unbekannt. Dabei bietet diese Weganlage, die ursprünglich für die Holzbewirtschaftung aus dem Fels gebrochen wurde, einen aussichtsreichen Aufstieg zur schön gelegenen Iselerplatz-Hütte am Rande der Liftanlagen von Oberjoch.
Die 16-köpfige Gruppe der Laupheimer Senioren startete am Parkplatz des Hotels „Prinz-Luitpold-Bad“ in Bad Hindelang bei optimalen Wetterbedingungen. Bei angenehmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ging es nach einem kurzen Stück auf dem „Weg der Liebe“ zum ersten Höhepunkt des Tages: dem Schleierfall. Die Schneeschmelze und ein kräftiger Regenguss in der Nacht hatten dafür gesorgt, dass gewaltige Wassermengen über die Felswand stürzten und den Felskessel mit kräftigem Rauschen füllten. In angenehmer, gleichmäßiger Steigung gewannen die Wanderer auf dem toll angelegten Steig rasch an Höhe, wobei die Aussicht zunehmend besser wurde. Im Tal lag Hindelang, dahinter erhob sich die noch schneebedeckte Nagelfluhkette und über dem Tal von Hinterstein ragten Breitenberg, Rotspitze und Großer Daumen in den Himmel. So mussten immer wieder kurze Stopps eingelegt werden, um diese Ausblicke zu genießen, zumal am Wegrand zusätzlich Maiglöckchen, Waldvögelein, Akeleien, Knabenkräuter und sogar blühender Frauenschuh die Blicke auf sich zogen. Nachdem auch noch der Kampf durch umgestürzte Bäume bewältigt war, erreichte die Gruppe die Iselerplatzhütte. Zwar war die Hütte geschlossen, aber aus den vorhandenen Klappstühlen und –tischen wurde schnell ein Platz für die ausgiebige Mittagspause gezaubert.
Frisch gestärkt waren die wenigen Meter zur Bergstation der Iselerbahn rasch bewältigt und es begann der Höhenweg zur Wiedhagalpe. Die Schneefelder, vor denen uns entgegen kommende Wanderer dringend gewarnt hatten, entpuppten sich als völlig harmlos und boten beim Weg durch das Iselerkar einen genussvollen Abstieg. Auf ausgewaschenem Pfad ging es vorbei an Wiedhagalpe und Speichersee und hinunter zur Gundalpe. Ein Almweg, der später in eine Almstraße überging führte dann zur Unteren Ochsenalpe. Hier waren schon die Plätze für die Wanderer reserviert, und so konnte man bei schöner Aussicht den Durst stillen und leckeren Kuchen genießen.
Das letzte Stück des Abstiegs folgte dem Tobelbach, einem völlig unbekannten Kleinod. Über viele Felsstufen stürzt der Bach laut rauschen ins Tal, begleitet von einem bestens angelegten und gesicherten Wanderpfad. Für einige war dieser Wegabschnitt der Höhepunkt des Tages. Nach 4 ½ Stunden Gehzeit und 800 Hm endete der Weg wieder beim „Prinz-Luitplod-Bad“ und zufrieden mit einer schönen Tour wurde die Heimfahrt angetreten.

Bericht + Bilder: Konne

zu den Tourenberichten 2019

Bergtour zum Bschiesser

Ursprünglich war eine Tour zur Jöchelspitze im Lechtal geplant, doch wegen der noch zu hohen Schneelage wurde das Ziel geändert. Zwölf Bergsteiger und Bergsteigerinnen fuhren stattdessen am Sonntagmorgen bei strahlendem Wetter von Laupheim nach Hinterstein im Ostrachtal. Am kleinen Parkplatz in der Ortsmitte gab es sogar noch freie Parkplätze für drei Autos.
Vom Parkplatz führte der Weg sofort durch steiles Gelände vorbei am imposanten Zipfelsbachfall. In angenehmen langen Spitzkehren ging es dann sehr steil weiter durch schütteren Bergmischwald. Erst vor der Zipfelsalpe wurde das Gelände flacher. Orchideen wie Knabenkräuter und Waldvögelein sowie zahlreiche Maiglöckchen sah man am Weg. Auf den Almwiesen blühten viele Enziane.
Auf der 1534 Meter hoch gelegenen Zipfelsalpe (leider noch geschlossen) wurde eine erste längere Pause eingelegt. Zuerst über Almgelände, dann durch ein Latschenfeld mit etwas Schnee und zuletzt in Serpentinen durch Felsgelände erreichte die Gruppe den Gipfel des 1998 Meter hohen Bschießer. Mit imposantem Ausblick auf die nahen, noch sehr weißen Berge wie Daumen, Wildengruppe und Hochvogel genoss man die Gipfelpause. Im Bschießerkar fuhr sogar noch ein Skifahrer zu Tale.
Beim Abstieg gab es an der Zipfelsalpe nochmal eine größere Rast. Am Wasserfall, der jetzt voll in der Sonne lag und mächtig Wasser führte, wurde nochmals eine Pause zum Abkühlen und Fotografieren eingelegt. Zehn Minuten später war man dann wieder am Ausgangspunkt in Hinterstein.
Im Naturbad „Prinze-Gumpe“ ganz in der Nähe genoss man bei der Schlusseinkehr Kaffee, Kuchen und kühle Getränke. Im kalten Bachwasser gab es daneben auch Gelegenheit zum Abkühlen und Kneippen.

Bericht: Siggi Wehrle

zu den Tourenberichten 2019

Anklettern bei Bad Urach

Vatertag, natürlich fast wie immer ein perfekter Tag zum Klettern. Elf Teilnehmer trafen sich um 9.00 Uhr am Parkplatz Kraftwerk nahe am Hockenlochfels bei Bad Urach. Ein kurzer Zustieg führte uns zu den zahlreichen Touren am noch kühlen Fels. Im Wald war es noch sehr feucht vom letzten Starkregen, so dass  an den steilen Wegen etwas Vorsicht geboten war.
Am Rucksack-Depot teilten wir uns dann schließlich auf und genossen die vielen Routen, meist im V. Und VI. Grad. Der Fels war im Vergleich zum Blautal längst nicht so abgespeckt. Der Hockenlochfels und gleich daneben der Geschlitzer Fels sind laut Kletterführer „schlecht abgesichert, und nicht gerade für Kleinkinder geeignet“. Vielleicht war das der Grund, dass wir an so einen sonnigen Feiertag fast alleine waren. Wir hatten damit weniger Probleme, die Touren mobil abzusichern. Am Nachmittag wechselten wir zum Geschlitzer Fels, der durch seine mächtige Höhe schon ein Ankucker ist. Am etwas kleineren Nebenfels gab es ein paar Klassiker wie den Ammonitenriss oder den Schulterriss, den man mit seinen V- nicht unterschätzen darf. Auch ganz toll war der Red pullover crack VI-.
Doch irgendwann war es Zeit für das Vatertagsbier, und wir beendeten den  tollen Tag in Münsingen bei einer gemütlichen Einkehr.

Bericht + Bilder: Harald Schick

zu den Tourenberichten 2019

Wanderung am Albtrauf

Wenn wir uns Wetterbericht  orientiert hätten, wäre die Wanderung ausgefallen. Frohen Mutes starten wir um 10 Uhr am Parkplatz der Vinzenz-Therme in Bad Ditzenbach zu unserer Tour. Die Sonne strahlt vom Himmel, und es ist angenehm warm.
Wir durchqueren zuerst den kleinen Kurort, dann beginnt der Anstieg hinauf zum Oberbergfelsen. Nach einer knappen Stunde sind wir oben angelangt und genießen die ersten Ausblicke über das Filstal mit den Orten Deggingen, Bad Ditzenbach und Gosbach.
In leichtem Auf- und Ab geht es dann zur Schonderhöhe und weiter immer am Albtrauf entlang mit mehreren lohnenswerten Aussichtspunkten bis zum Tierstein oberhalb von Gosbach. Hier reicht der Blick bis nach Gruibingen, unten fahren die Autos auf der A8 in der Größe von Spielzeugautos.
Nach einer kurzen Pause laufen wir weiter. Wir wollen noch einen Abstecher zur Ruine Hiltenburg machen. Als wir am Fuß der Burg angekommen sind, fängt es an zu grollen und der Himmel Richtung Geislingen zeigt eine ziemlich bedrohliche Färbung bis hin zu schwarz. Wir beschließen daher, direkt nach Bad Ditzenbach abzusteigen. Kurz vor 16 Uhr erreichen wir nach 12 km Wanderung trockenen Fußes wieder den Parkplatz. Auf der Heimfahrt regnet es leicht.

In der Pizzeria Jakobsruhe lassen wir den Tag dann gemütlich ausklingen.

Text:   Beate Wieland
Fotos: Brigitte Müller, Beate Wieland

zu den Tourenberichten 2019

Wanderreise nach Korfu

Seit Jahren macht sich eine Gruppe der Sektion im Frühjahr auf den Weg, um unter der Leitung von Konne Leitte eine Insel im Süden Europas zu erwandern. Dieses Mal war die Wahl auf die Insel Korfu gefallen, die unweit von Italien westlich von Griechenland und Albanien liegt.
Korfu gilt als die grünste Insel Griechenlands, denn der Großteil ihrer Fläche ist bedeckt von uralten Olivenhainen. Daneben finden sich an den Flanken des Pantokrátoras noch regelrechte Urwälder, durch die einige Wanderwege führen. Bei ihren Touren erfreute die Wanderer eine unglaubliche Blütenpracht von in unseren Regionen unbekannter Vielfalt, darunter auch sehr vielen Orchideen.

Samstag, 18.04.19
Anreise nach Paleokastritsa

Schon um 2.00 Uhr startete der Bus, der die 16-köpfige Gruppe zum Flughafen Stuttgart brachte. Um 6 Uhr startete die Maschine und zwei Stunden später war Korfu erreicht. Nach kurzer Fahrt quer über die Insel kamen die Wanderer im Hotel Odysseus in Paleokastritsa an, wo für die nächsten 7 Tage die Zimmer bezogen wurden. Um die Mittagszeit erfolgte der Aufbruch zu einer Erkundung des Urlaubsortes.
Nach wenigen Metern wurde der Hafen erreicht und es begann der Spaziergang hinauf zum Kloster Paleokastritsa. Zunächst wurde der Aussichtspunkt auf einem Felssporn besucht, von wo sich ein beeindruckender Blick auf die Felsküste mit ihren vielen Buchten und Grotten  bot. Nach einer kurzen Einkehr, immerhin war man schon eine Weile unterwegs, begann die Besichtigung des Klosters Panagia Theotokos, das hoch oben an einem Felsen auf einer steil ins Meer abfallenden Halbinsel liegt. Es wurde im 13. Jahrhundert gegründet und im 18. und 19. Jahrhundert zu der heutigen Form erweitert. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche mit einer bemalten Decke und Ikonen ist von einem bunten Blumengarten, einem schönen Zellentrakt und Laubengängen umgeben.
Zurück im Hotel gönnten sich die Meisten noch etwas Ruhe, dann wurde es Zeit, mit der schmackhaften Küche Bekanntschaft zu machen, um sich für den kommenden Tag zu stärken.

Sonntag, 19.04.19
Zur Doppelbuch Timóni

Bei der Fahrt nach Arillas, dem Ausgangspunkt zur ersten Wanderung, konnten sich die Fahrer der beiden Kleinbusse auf die Besonderheiten der Straßen Korfus einstellen: schmal, kurvig, holperig mit vielen Schlaglöchern. So benötigte man für die 28 km etwa 50 Minuten Fahrzeit.
Vom Strand in Arillas führte der Weg zunächst vorbei an einigen Hotels ins Landesinnere und führte dann auf einem schmalen Teersträßchen zwischen alten Olivenhainen und üppig blühenden Wiesen kräftig bergauf. Nach einer Stunde waren die ersten Häuser von Afionas erreicht und es bot sich ein fantastischer Blick auf die Kütenlandschaft und die vorgelagerten Inseln. Im alten, romantischen Ortskern konnte man einigen Künstlern über die Schulter schauen, dann begann der steile, steinige Abstieg in die malerische Doppelbucht.
Nach der Mittagspause ging es über die schmale Stelle zwischen den beiden Buchten, um zur Höhlenkapelle Agios Stylianos hinauf zu steigen. Sie wird trotz des beschwerlichen Weges immer noch von den Einheimischen aufgesucht, denn der Heilige gilt als Schutzpatron der Kinder.
Nach dem Rückweg nach Arillas und einer Einkehr in einer der vielen Strandbars führte eine kurze Fahrt auf abenteuerlichem Weg zum Kap Drástis. Hier bietet sich eine atemberaubende Klippenlandschaft mit Olivenhainen, Steilklippen, tosendem Meer und vielen Orchideen.

Montag, 20.04.19
Kap Asprókavos/Achilleion


Heute führte die Fahrt an die Südspitze Korfus nach Kavos. Das einstige Bauerndorf ist inzwischen zur Partymeile englischer Jugendlicher geworden, und so machten wir uns schnell auf den Weg zur Wanderung.
Auf guten Schotterwegen gewannen wir rasch an Höhe und erreichten den steilen Abbruch zum Meer mit schöner Aussicht auf die Steilküste und den vorgelagerten Sandstrand. Auf einer verfallenen Betonpiste ging es hinab an den Strand und auf diesem unter den steilen Felsklippen entlang. Wer die Schuhe nicht ausgezogen hatte, konnte dabei einen ständigen Wettlauf mit den Wellen machen.
Zunächst durch ein Tal und dann durch dichten Urwald ging es dann wieder bergauf zur Klosterruine Arkoudila. Die 300 Jahre alten Gemäuer sind weitgehend zerfallen, nur die Überreste des Klostergiebels und einige Mauerreste sind geblieben. Ein Aussichtspunkt beim Kloster bot nochmals einen Blick auf die Steilküste, dann folgten wir dem Corfu-Trail zurück nach Kavos.
Auf der Rückfahrt legten wir einen Stop in Gastouri ein, um dort den 1890-1892 erbauten Palast der österreichischen Kaiserin Sissi zu besichtigen. Die aufwendig restaurierte Anlage mit dem großen Schlosspark wurde von Sissi immer wieder besucht und wurde nach ihrem Tod von Kaiser Wilhelm II. gekauft. Während des Ersten Weltkrieges wurden die Gebäude des Achilleion von der französischen und serbischen Armee als Lazarett genutzt. Nach dem Krieg ging es auf der Grundlage des Versailler Vertrages in den Besitz Griechenlands über.

Dienstag, 21.05.19
Pantokrátoras (911 m)

Das heutige Ziel war der höchste Berg der Insel, der Pantokrátoras. Dazu ging die Fahrt auf den inzwischen gewohnt kurvigen Straßen hinauf zum Bergdorf Spartíllas, wo wir am Dorfrand einen der wenigen Parkplätze ergattern konnten.
Zunächst wanderten wir durch die schmalen Gässchen des Dorfes, dann begann der steile Aufstieg auf einem teilweise zugewachsenen felsigen Pfad. Immer wieder öffnete sich der Blick auf die Strände von Ipsos und Dassia sowie auf die Hauptstadt Kerkíra. Am Ende der ersten Steilstufe trafen wir an einem schönen Aussichtspunkt auf die verfallene Kapelle Profítis Ilias, wo wir im Inneren der Ruine noch einige gut erhaltene Fresken bewundern konnten.
Ein guter Pfad durch Waldstücke und blumenübersäte Bergwiesen brachte uns schließlich an des Fuß des von vielen Antennen überragten Bergkegels. Das letzte Stück musste auf der Gipfelstraße bewältigt werden, dann war der höchste Punkt Korfus erreicht. Auf dem Gipfel befindet sich das sehenswerte Kloster aus den 17. Jahrhundert mit schöner Kirche und gut erhaltenen Laubengängen und Innenhöfen. Etwas befremdlich wirkt allerdings, dass sich  mitten im Klosterhof ein riesiger Gittermast mit Antennenanlagen erhebt.
Nachdem wir die großartige Aussicht genossen hatten, machten wir uns an den Abstieg und erreichten auf Forstwegen mit blumengeschmückten Wegrändern wieder Spartíllas.

Mittwoch, 22.05.19
Paliá Períthia


Von Acharavi an der Nordküste ging heute die Fahrt hinauf nach Krinias. Hier begann die Wanderung zum „Bilderbuchdorf“ Paliá Períthia. Das Dorf stammt aus dem 14. Jahrhundert und hatte in seiner Blütezeit etwa 1200 Einwohner. Der Ort wurde in den 1960er Jahren nach und nach ganz verlassen, nachdem die Malariagefahr auf den griechischen Inseln gebannt war und der Tourismus Arbeitsplätze an den Küsten bot. Heute ist es wegen seinem unverfälschten Gesamtbild ein Touristenmagnet.
Unser Weg führte auf der „Schlechten Treppe“, die früher den einzigen Zugang darstellte,  durch eine Schlucht aufwärts, wobei sich immer deutlicher der Pantokratoras zeigte. Nach der Mittagspause in einer der historischen Tavernen ging es in weitem Bogen hinunter nach Lafki und schließlich auf der Straße zurück nach Krinias.

Donnerstag, 23.05.19
Fahrt in die Hauptstadt Kerkíra

 

Freitag, 24.05.15
Auf den Profítis Ilías

Unsere letzte Wanderung führte durch die bewaldete Hügellandschaft südlich der Hauptstadt auf alten Pfaden auf die zweithöchste Erhebung Korfus. Sie begann in Agii Deka hoch über dem Touristenort Benitses. Zunächst wanderten wir auf einem steinigen Feldweg mit Blick auf die Küste abwärts. Vorbei an einer mitten im Wald stehenden Kirche ging es dann durch eine Schlucht und durch aufgelassene Felder steil hinauf in den kleinem Ort Mákrata, wo wir auf den Corfu-Trail trafem und diesem durch Wald und große Olivenhaine folgten.
Ab dem Ort Ano Garouna nahm dann die Steilheit des Waldpfades deutlich zu so dass der Gipfel endlich näher kam. Bei der Kapelle Profítis Ilías hatten wir bei 565 m den höchsten Punkt erreicht, denn der Gipfel ist militärisches Sperrgebiet und darf nicht betreten werden. Wenige Meter weiter kamen wir dann zum Kloster Pantokrátoras. Das Kloster ist zwar nicht mehr bewohnt, ist aber zugänglich und wirkt gut gepflegt. Lange gemauerte Tische und Bänke im Klosterhof boten den idealen Rastplatz für eine ausgedehnte Pause.
Ein alter Pfad mit herrlichen Ausblicken brachte uns wieder abwärts nach Agii Deka, wo wir zum Abschluss der Wanderung in einer Taverne mit Meerblick einkehrten.

Samstag, 25.05.19
Angelokastro

Unser Rückflug startete erst um 22 Uhr, aber die Zimmer im Hotel mussten schon am Vormittag geräumt werden. Um die Zwischenzeit zu nutzen, unternahmen wir noch einen Ausflug zur Burg Angelokastro in Verbindung mit einem kleinen Spaziergang von Krini zur Burg und wieder zurück.
Um 18.45 Uhr wurden wir zum Flughafen gebracht und verbrachten die nächsten Stunden im Chaos auf dem total überlasteten Airport. Mit 30 min Verspätung hoben wir ab und erreichten nach dieser schönen Wanderwoche wieder den Heimatflughafen Stuttgart, wo schon der Bus für die Rückfahrt nach Ulm und Laupheim auf uns wartete.

Bericht + Bilder: Konne

zu den Tourenberichten 2019

Eichfelsenpanorama Beuron

Die Neuschneefälle der vergangenen Woche hatten die geplante Begehung des Palmweges bei Hindelang unmöglich gemacht. Als Ersatz wurde deshalb die Premiumwanderung „Eichfelsen-Panorama“ im Donautal angeboten, die regen Zuspruch fand und den 26 Teilnehmern/innen bei sonnigem, kühlen Wetter schöne Wanderwege mit fantastischen Aussichtspunkten bot.
Startpunkt für die Rundwanderung war der große Parkplatz an der Benediktiner-Erzabtei in Beuron. Auf breitem Forstweg wanderte die Gruppe von dort in angenehmer Steigung ohne gr0ße Anstrengung hinauf in Richtung Irndorf. Nach einer Stunde war mit dem Spaltfels der erste Aussichtspunkt des Tages erreicht. Zu Füßen der Wanderer lag das Kloster Beuron und im Tal schlängelte sich die Donau flankiert von den hell leuchtenden Felswänden.
Nach kurzer Pause wurde der Aufstieg fortgesetzt zur Aussichtskanzel „Rauher Stein“, von wo sich das erste Mal die Burg Wildenstein auf der gegenüberliegenden Talseite zeigte. Der Spielplatz beim Wanderheim bot dann einen idealen Platz für die Mittagspause, die durch den kalten Wind aber nicht allzu lange ausgedehnt wurde. Ohne großen Höhenunterschied wurde anschließend vorbei am Felsengarten der Grundschule Irndorf der Eichfelsen erreicht. Er gilt als der schönste Aussichtspunkt im Oberen Donautal mit dem Blick auf die Burgen Wildenstein und Werenwag und der Sicht auf die Felswände um Hausen und zum Schaufels.
Auf gutem Pfad ging es hinuter ins Tal, wo die Donau überquert wurde und dann der Aufstieg zur Burg Wildenstein in Angriff genommen wurde. Nach einem Blick in den Innenhof der Burg machte man sich schließlich an den Rückweg nach Beuron, wo man sich im Café Härtl Kaffee und Kuchen schmecken ließ, bevor zufrieden mit dem Tag die Heimfahrt nach Laupheim angetreten wurde.

Bericht: Konne
Bilder: Konne + Wolfgang Mock

zu den Tourenberichten 2019

Bienenweg Illertissen

Bei kühler Witterung fuhren wir nach Illertissen, wo uns am Ortseingang Schilder mit „Keine Durchfahrt ins Zentrum“ empfingen. Ähnlich wie es gerade in Ulm ist! Zum Vöhlin Schloss mussten wir keine Umleitung nehmen. Hier ist das Bayrische Bienenmuseum untergebracht

das wir schon letztes Jahr besuchten.
Am Museum ist der Start zum Illertisser Bienenweg. Er zieht sich nordwestlich von Illertissen bis zur Staudengärtnerei. Der Wegverlauf „blaue Biene“ ist ca. 8 km lang, die kurze Strecke „rot“ ca. 3 km. Der Weg ist gut zu gehen und verläuft viel im Wald mit kleinen Steigungen. 15 Minuten auf der Teerstraße und über die Autobahn sind nicht so schön!

 

Das Besondere sind 17 Stationen mit ausführlichen Beschreibungen, Fotos und Abbildungen um die Bienen!
Die Themen im einzelnen:
– Bienenstaat, Honigbienen, Bienenweide, Trachtpflanzen
– Energie Licht und Farben, Honigmachen, Totholz für Wildbienen
– Bienenleistungen, Bienenweide mit Natternkopf, Wildbienen
– Nahrung der Bienen, Quellen des Honigs, Bienenhaus,
– Bedeutung der Honigbienen im Naturhaushalt
– Bienen und Obstbau, Bienenprodukte, der Bürger als Bienenfreund
– der intelligente Blumenkasten. (Flyer im Bienenmuseum erhältlich)
Das Ganze ist sehr informativ und lehrreich!
Die Strecke führt zurück zum Rathaus, dann ist es nicht mehr weit zum Schlossbräuhaus, Gasthof seit 1686!

Bericht: Peter Kolb
Bilder: Manfred Strauß, Peter Kolb

zu den Tourenberichten 2019

Maiwanderung bei Blaubeuren

Wieder trafen sich 13 Wanderinnen und Wanderer am Parkplatz Parkbad in Laupheim, um bei gutem Wetter zur Maiwanderung aufzubrechen.
Schon nach einer guten halben Stunde Fahrt wurde der Ausgangspunkt, der Parkplatz am Eingang zum Tiefental bei Weiler, erreicht. Nach ca. 1 km verließen wir den Weg im Tiefental und folgten einem Waldweg, der uns rechts bergauf führte. Nach einer kurzen Rast bei einer kleinen Hütte, erlebten wir unser erstes Highlight, den Fußweg durch den Bannwald „Rabensteige“. Zunächst ohne große Höhenunterschiede folgt der Pfad dem Talverlauf durch den frühlingshaften Laubwald, vorbei an Maiglöckchen, jungem Ahornstab, blühenden Stauden und über umgefallene Baumstämme. Der Weg strebt nun steiler werdend, dem ersten Zwischenziel, der Bettelbuche bei Seißen zu. Wir finden nur die Höhenmarkierung Bettelbuche (696m) und haben damit auch den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Auf einem Schottersträßchen folgen wir kurz den Schildern zur Günzelburg, biegen bald wieder rechts ab, um am Waldrand entlang zum Taltrauf zu gelangen. Schöne Blicke ins Tal und auf Weiler belohnen uns dafür. Die Ruine Günzelburg ist nun auch bald erreicht. Stufen führen uns hinauf zur Aussicht über das Achtal. Nun geht es bergab zum Felsenlabyrinth und wir bestaunen die Felsbrücke „Küssende Sau“. Dort bietet sich eine passende Gelegenheit für das mittägliche Vesper, pünktlich um 12:00 Uhr.
Nach der Stärkung geht es weiter abwärts Richtung Blaubeuren. In der Nähe der Brillenhöhle sehen wir einen Kletterer mit seinem Sicherungspartner an einer spektakulären Felsformation. Um unser nächstes Ziel zu erreichen, sind 150 Höhenmeter zu überwinden. Auf der anderen Talseite steigen wir zum „Schillerstein“ hinauf. Der Aussichtspunkt ist 1905 zum 100. Todestag des Dichters Friedrich Schiller erbaut worden. Dort schweifen unsere Blicke hinüber zur Ruine Rusenschloss, links nach Blaubeuren und rechts das Blautal entlang bis hinauf zum Turm der Schapfenmühle. An der Gaststätte Schillerstein führt uns der Weg vorbei (hat heute Ruhetag) um an einem Aussichtspunkt noch einen Blick ins Blautal und auf Blaubeuren zu werfen.
Unser letztes Ziel, das „Geißenklösterle“ lässt sich wegen der steilen Hänge nur in einem großen Bogen erreichen. Die Steinzeithöhle ist Teil des UNESCO-Welterbes und ist Fundort der ältesten Kunst- und Musikinstrumente der Erde. Das Gebiet steht unter besonderem Schutz und sollte daher nicht betreten werden. Wir bewundern deshalb die Felsformationen aus respektvollem Abstand. Nun wieder im Tal angekommen, geht es unter einer sehr niedrigen Eisenbahn- und Straßenunterquerung zurück zum Parkplatz.
Den Tag lassen wir in Schelklingen auf der Sonnenterrasse des Cafes „Vis-a-Vis“ bei Kaffee und Kuchen ausklingen.

Bericht: Christa Gutzer
Bilder: Alfons Ott

zu den Tourenberichten 2019

Blitzenreuter Seenplatte

Trotz Regens am Morgen sagte Karl Grauer die Tour um die Blitzenreuter Seenplatte nicht ab, wofür ihm 16 Wanderfreunde dankbar sind.

Zwischen Blitzenreute und Altshausen dehnt sich eine ca. 300 ha große Seen-, Weiher- und Moorlandschaft aus, die größtenteils unter Naturschutz steht. Der Buchsee, der Vorsee, der Schreckensee und der Häcklerweiher entstanden vor rund 20 000 Jahren, als die Jung-Endmoränen der Würmeiszeit den Abfluss nach Süden versperrten.

Vom Parkplatz am Häcklerweiher wanderten wir am Ufer entlang nach Osten. Der Häcklerweiher wurde vom Kloster Weingarten als Speisefischreservoir angelegt. Bald erreichten wir durch Bannwald das Dornbacher Ried, ein unberührtes Hochmoor. Den nächsten See, den Vorsee, umrundeten wir ein Stück und gelangten zum Ort Vorsee mit erhöht stehender Dominikuskapelle. Inzwischen hatte der leichte Nieselregen aufgehört und  weiter nördlich durch verzaubert erscheinenden Wald erreichten wir den größten der Seen, den Schreckensee, und ließen uns in einer kleinen Lichtung zur Mittagspause nieder. Leider blieb es nicht dauerhaft trocken, so dass wir nach dem Vesper wieder die Schirme aufspannten und den Weg zum Blasenberg hochstiegen. Unser letzter See war der Buchsee, an dessen Westufer wir entlang gingen. Nach dreistündiger Gehzeit erreichten wir wieder den Häcklerweiher und zogen die Wanderschuhe aus. Im Wintergarten des Cafes Langegger in Staig ließen wir unsere schöne Wanderung ausklingen.

Wir sind uns einig, dass diese zauberhafte Tour nochmals bei schönem Wetter wiederholt werden sollte.

Bericht: Thea Fetscher

zu den Tourenberichten 2019