Am Freitag trafen wir uns um 6 Uhr morgens auf dem P+R Parkplatz in Vöhringen. Zu acht fuhren wir ins Stubaital. Um bestens auf den Sonntag vorbereitet zu sein, wurde ein Auto am vermeintlichen Tourenende geparkt, denn noch ahnte niemand, dass es ganz anders kommen sollte, als wir dachten. Bei regnerischem Wetter machten wir uns um 10.00 Uhr vom Parkplatz der Nürnberger Hütte auf den Weg. Der Regen trieb uns regelrecht den Berg hinauf, so dass wir zeitig die Nürnberger Hütte (2280m) erreichten. Nach einer kurzen Stärkung nutzen wir die verbleibende Zeit bis zum Abendessen und wanderten auf den Hausberg der Hütte, die Mairspitze (2781m). Nach dem Abendessen besprachen wir den weiteren Tourenverlauf für die nächsten Tage.
Am Samstagmorgen ging es dann auch schon zeitig auf den Wilden Freiger. Ihm vorgelagert befindet sich der Signalgipfel (3392m), den wir nach einer Schneefeldquerung erreichten.
Der Pfad zwischen den Gipfeln verlief auf dem Grat, und bot eine spektakuläre Sicht auf das Becherhaus und die Müllerhütte. Nach einer kurzen Pause auf dem Gipfel des Wilden Freigers (3418m) überschritten wir diesen und kletterten auf dem gut versicherten Südwestgrat bis auf den Übeltalferner, der sich zwischen der Müllerhütte und dem Becherhaus erstreckt. In zwei Viererseilschaften überquerten wir gut gesichert den Gletscher und machten uns an den letzten Aufstieg zum Becherhaus (3190m). Auf dem Becherhaus konnte ein Teil der Gruppe beobachten, wie am Zuckerhütl ein großer Felssturz abging. Dies unterstrich die Warnung beider Hüttenwirte vor einer Besteigung des Gipfels, da der Rückgang des Permafrostes zu immer mehr Steinschlag führe. Das und die schlechte Wettervorhersage veranlassten uns, den Wilden Pfaff und das Zuckerhütl von der Tour zu streichen und am Sonntag den direkten Weg ins Tal zu nehmen.
Wir verließen am Sonntagmorgen das Becherhaus so früh wie möglich, um dem angesagten Regen und dem Gewitter zu entgehen. Wir überquerten den Gletscher erneut und kletterten über den Grat hinweg, um einen weiteren Gletscher zu erreichen, der uns auf dem Lübecker Weg zur Sulzenauhütte brachte. Bis dahin hatte sich das schlechte Wetter verzogen, und wir machten an dieser bei schönstem Wetter eine kurze Pause und trockneten unsere Sachen. Glücklicherweise konnten wir uns trotz geänderter Tour einen längeren Fußmarsch zu den geparkten Autos ersparen, da wir uns auf dem Weg ins Tal mit Harrys Frau trafen. Diese wollte Harry planmäßig zur Weiterfahrt in den Urlaub abholen…Glück für uns, so konnte sie einen Fahrer bis zum geparkten Auto mitnehmen.
Wir ließen die Tour bei einem gemütlichen Mittagessen ausklingen und schmiedeten schon wieder Pläne für die nächste Tour.
Bericht: Lars Eberhardt
Bilder: Lars Eberhardt, Flo und Annette Fink, Uli Volk, Konne Scherer