Nach monatelanger Trockenheit und Sonnenschein erreichte uns für diesen Museumbesuch das saisontypische Wetter mit Nebel und Nieselregen.
Pünktlich mit dem Glockenschlag der Biberacher Martinskirche fanden sich alle am Eingang des Braith-Mali-Museums ein, welches nach zwei Münchener Malerfreunden des 19. Jhdts. und Gönnern der Stadt Biberach benannt ist. Es ist ein Mehrspartenmuseum, und seit 1898 legten zahlreiche Mäzene und Sponsoren den Grundstock dafür. Im Jahr 1902 wurde es in den Räumen des Hospitals zum Heiligen Geist eröffnet. Das ursprünglich als naturkundliche Sammlung angelegte Haus konnte dank großzügiger Stiftungen auf acht unterschiedliche Abteilungen erweitert werden.
Jede Abteilung hat Bezug auf die Stadt Biberach: entweder in Person des Stifters oder in dem ausgestellten Objekt. So findet man neben einer umfangreichen Insekten-Sammlung die archäologischen Ausgrabungen und Sammlungen des Zahnarztes und Prähistorikers Karl Heinrich Forschner, eines Autodidakten.
Die Werke der Maler Anton Braith und Christian Mali und können in deren originalgetreu nachgebauten Wohnräumen gezeigt werden. Die Galerie der Moderne zeigt u.a. Bilder von Jakob Bräckle (nebst seinem Atelier). Vertreten sind auch die Biberacher Johann Heinrich Schönfeld und Johann Baptist Pflug. Ernst Ludwig Kirchner ist ins Museum gelangt weil sein Bruder ortansässig war.
Ein Highlight bekamen wir aber in der Sonderausstellung Jakob Bräckle mit Werken aus allen seinen Schaffensperioden zu sehen. Besonders haben wir uns gefreut dort auch seine Tochter, eine liebenswerte Dame aus unserer Generation, zu treffen.
Fazit: Schöner kann man einen nebeligen Nieseltag nicht verbringen.
Text : Ingrid Scheib