Geplant war eigentlich eine Klettertour über den Südpfeiler auf die Roggspitze. Aber manchmal kommt es halt ganz anders. Daher statt klettern wandern und statt Roggspitze Kirchlispitze!
Da für Samstag zwar ordentliches Wetter vorhergesagt war, aber leider mit Schauer- und Gewitterrisiko, war klar, dass wir in die Berge fahren, aber nicht eine 10 Seillängentour ohne Rückzugsmöglichkeiten angehen können. Daher wählten wir als Alternativziel die Nordverschneidung an den Kirchlispitzen aus. Ungefähr gleich langer Zustieg, etwas kürzere Kletterei, dafür aber einen Tick schwerer, aber vor allem mit einer Abseilpiste über die Tour.
Nach ungefähr 2,5 Stunden Wandern konnte man die Tour sehen. Diese sah nach sehr schöner Kletterei und trocken aus. Eine halbe Stunde später am Einstieg hatte sich das Bild leider geändert. Wunderbare Platten zum Klettern (dies hat sich seit dem ersten Blick nicht geändert), aber ein Großteil der Route nass. Die Aussicht auf Reibungsklettern auf nassen Platten bei 4 Bohrhaken auf 40 Meter war definitiv nicht nach unserem Geschmack. Also was tun?
Nach Beratung haben wir beschlossen, wir gehen wieder zurück zum Wanderweg, deponieren das schwere Klettermaterial und besteigen dann die Kirchlispitze. Dies hat auch genauso geklappt, mit anregender Kraxelei und toller Aussicht auf dem Gipfel.
Auf dem Rückweg wollten wir noch direkt an der Staumauer eine Vierseillängenklettergartenroute begehen. Die wenigen Bohrhaken in den ersten beiden Seillängen stammten wohl noch aus den frühen 80er Jahren und sollten schon längst im Alpinen Museum eingelagert sein. Und nach der zweiten Seillänge konnten wir gar keine Haken mehr finden. Also Rückzug aus der Tour und ab auf die Hüttenterrasse um dort das inzwischen mehr als verdiente Bier zu trinken.
Ein ausgefüllter Tag ging zu Ende, der auch ohne Klettern viel Spaß machte.
Text und Bilder: Götz Waidelich