Da die Pfalzausfahrt letztes Jahr nur im Regen endete, starteten wir erneut, Freitag früh, bei besten Wetterbedingungen. Unser Ziel war das Städtchen Dahn beziehungsweise der Campingplatz Neudahnersee, wo wir dann im Zelt und VW-Bus unser Quartier bezogen. Zuvor war aber erst mal klettern angesagt, und so fuhren wir zu unseren ersten Fels bei Dahn. Ein kurzer Zustieg im schattigen Wald, und der mächtige Büttelfels präsentierte sich. Da wir ihn ein Jahr zuvor schon erkundigt hatten, fanden wir auch schnell die leichteren Touren zum Eingewöhnen. Rolf mit Bernd und ich mit Berthold teilten uns an den wenigen für uns machbaren Touren auf und machten uns erst mal Gedanken, wie die hakenlosen Wege mit unserem spärlichen Material abzusichern waren. Die klassischen Pfälzer Touren bis zum V. Grad sind meist ohne Zwischensicherung, vielleicht, wenn man Glück hat, findet man einen oder auch zwei Zwischenringe. Puh! Es war wirklich für uns eine Herausforderung, im weichen und zum Teil brüchigen Buntsandstein die richtigen Camps zu legen, und die sollten bei einem Sturz auch halten. Es machte aber trotzdem sehr viel Spaß, wenn auch die Moral bei uns allen manchmal an ihre Grenzen kam.
Gegen Nachmittag wechselten wir zum nahliegenden Lämmerfels. Er gab nicht viel für uns her. Zum Teil waren die Touren in der Sonne, wo es einfach zu heiß war, oder die Einstiege waren nicht ganz klar. Schließlich versuchten wir uns am garstigen Normalweg V+ E2. Die erste Seillänge war kein Problem, doch als wir vor dem gewaltigen Theoturm standen, verließ uns schnell der Mut. Ein schwer zugänglicher Einstieg und dann der zum Teil überhängende, völlig ausgesetzte Grat, kein einziger Haken, schlecht abzusichern. Das war uns doch eine Nummer zu groß. Einen ganz tollen 3er am Westgrat genossen wir dann noch zum Abschluss eines schönen Klettertages.
Der tolle Campingplatz Neudahnersee empfing uns schließlich mit einem kühlen Bad im See und gutem Essen. Kann man auf jeden Fall empfehlen.
Leider sind im Juni noch viele Felsen wegen Vogelbrut gesperrt, doch die Fladensteine im Dahner Gebiet waren unser nächstes Ziel. Wir lernten gleich ein paar freundliche und sehr hilfsbereite Pfälzer kennen, die uns die gewünschten Einstiege der Routen zeigten. Die Fladensteine bestehen aus sieben Türmen, wobei sich die schönsten Touren am gewaltigen Bundenthaler Turm befinden .Ein ganz toller 2er Kamin und viele anderen abenteuerliche 4er, und 5er Touren genossen wir bei besten Wetter und Bedingungen.
Durch einen super Tipp eines Pfälzer entschlossen wir uns am Sonntag für den Hochstein. Wieder ein riesiger Koloss mit endlos vielen Traumtouren. Mit drei sehr schönen Touren im IV.und V. Grad krönten wir unser tolles Kletterwochenende.
Nun lernten wir die landschaftlich super tolle Pfalz so richtig kennen. Vor allem die ganz großen Klassiker, an die wir uns auf jeden Fall das nächste Mal meistern werden. Bereits auf der Heimfahrt besuchten wir noch den berühmten Teufelstisch. Unser Projekt für den nächsten Besuch. Die Tour „Teufelstisch VII-“
Bericht: Harry
Bilder von uns allen