Mit der Aussicht auf ein traumhaftes Winterwetter machten sich acht Skitouren Enthusiasten, unter Führung von Michael Scharpf auf den Weg in die sonnigen Dolomiten. Entgegen der ursprünglichen Planung, die Tour in der Wattener Lizum durchzuführen, hatte sich Michael schon früh für eine Verlegung in die Dolomiten entschieden. Es drängt sich irgendwie der Verdacht auf, dass Michael einen ausgesprochen guten Draht zum Wettergott hat, was uns ein atemberaubendes und unvergessliches Skitouren Wochenende in Südtirol bescherte.
Nach der problemlosen Anreise zum Parkplatz beim Gasthof Pederü (1548 m) machten sich die vier Frauen und vier Männer auf den ca. 1,5 stündigen Anstieg zur Faneshütte. Auf einer pistenartig gewalzten Almstraße nach Süden führte uns der Weg über einige Serpentinen auf die Fanesalm-Hochebene.
Nach einer kurzen Erfrischung gingen wir dann weiter zur Eingewöhnungstour auf die St. Antoniusspitze (2655m). Über die Lavarellahütte stiegen wir über den breiten Nordhang auf die Ebene Plan dles Arenes auf. Nahezu eben ging es dann nordwärts vorbei an den Osthängen des Neuners in eine enge Mulde (Antonital) zur Antoniusscharte. In der Scharte wenden wir uns rechts und folgen knapp unterhalb des Nordwestgrates zur Antoniusspitze. Aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung entschied sich Michael für die Abfahrt, weitestgehend der Aufstiegsspur zu folgen. Den Abend ließen wir im intensiven Austausch des erlebten, bei einem vorzüglichen Abendessen ausklingen.
Am Samstag entschieden wir uns die Lavarella (3055 m) in Angriff zu nehmen. Erneut machten wir uns bei Kaiserwetter über eine Steilstufe zum Limojoch auf den Weg und bewegten uns leicht abschüssig über die Großfanesalm bis zum Tadegajoch. Von dort überwanden wir eine unangenehme Steilstufe über eine enge Rinne zum Hochtal Büsc da Stlü. Am westlichen Ende des Tales im Sattel zwischen Zweischartenspitze und Lavarella richteten wir uns nordostwärts und bezwangen den letzten Anstieg zum Schidepot. Nach Überwinden einer kurzen Kletterpassage im 2er Gelände gelangten wir über eine steile Schneerinne zum Westgrat zwischen den beiden Lavarellaspitzen und hielten uns rechts zum Hauptgipfel. Dort angekommen konnten wir die ganze Pracht der Südtiroler Dolomiten bestaunen. Die Abfahrt erfolgte analog zur Ausstiegsroute und zum Nachmittags-Kaffee waren wir etwas erschöpft wieder an der Faneshütte angelangt. Bei einem erneut ausgezeichneten Abendessen erlebten wir einen schönen Hüttenabend.
Für den Sonntag hatte Michael noch einen Klassiker auf Lager. Die Pareispitze (2794 m) sollte heute das Ziel sein. Zunächst führte uns der gleiche Weg wie am Vortag zum Limojoch, um dann einen Steilhang zum Ansatz der Westhänge der Pareispitze zu queren. Über einige Serpentinen führt uns der Weg steil hinauf in einen flacheren Abschnitt zu den südlichen Felsabbrüchen. Zuletzt näherten wir uns über den steilen Südhang dem westlichen Vorgipfel, um dann die letzten Meter entlang des Westgrats zum Gipfel zu queren. Erneut wählte Michael die Möglichkeit, die Abfahrt an der Ausstiegsspur zu orientieren. Nach einer kurzen Rast an der Faneshütte machten wir uns an die abschließende Abfahrt zum Parkplatz, um nach einer kurzen Stärkung im Gasthof Pederü die Heimreise anzutreten.
Unser aller Dank an Michael Scharpf, der uns abermals ein unbeschreibliches Wochenende in den Bergen bei atemberaubendem Wetter gestaltet hat.
Bericht: Jürgen Bauer
Bilder: Jürgen Bauer, Sandra Mauch, Lisa Riegel, Michael Scharpf