Das Kiechelhaus ist der älteste Gebäudetrakt des Ulmer Museums. Es wurde von der Kaufmannsfamilie Kiechel 1583 erstanden und ein paar Jahre später zu einem Handelshaus umgebaut.
Die Kuratorin Frau Dr. Erath führte uns zuerst in die ehemaligen Magazinhallen, die früher von der Seite der heutigen „Neue Straße“ beliefert wurden, vor allem mit teuren Tuchen, Getreide und Waren aller Art. Die Gewölbedecken waren reich mit Stuck verziert. Das gesamte Kaufmannshaus ist im Stil der Renaissance ausgestattet. Eine eigene Hauskapelle gehörte dazu, ein Kamin, wertvolle Holzkassetten- und Stuckdecken, prächtige Türen wie im Festsaal. Leider ist die frühere Einrichtung nicht mehr vorhanden. Auch die genaue Zimmerverteilung ist nicht überliefert. Eine breite Wendeltreppe führt hinauf bis in das oberste Stockwerk.
Heute sind in den ehemaligen Wohnräumen Werke vom Spätmittelalter bis zum Barock zu sehen, auch die stadtgechichtliche Abteilung und die Kunst- und Naturalkammer des Ulmer Ratsherrn Christoph Weickmann. Er lebte etwa zur selben Zeit wie die Familie Kiechel in Ulm und sammelte Kunstwerke aus fernen Ländern.
Im Museumcafe endete unser Nachmittag bei Zwetschgenkuchen und russischem Zupfkuchen.
Text Dorle Schmid
Bilder Peter Kolb