Wanderung durch den Donau-Felsengarten

Der wenig verheißungsvolle Wetterbericht hat 10 Wanderer der Seniorengruppe des DAV Laupheim nicht von der Tour abgehalten. Der Mut hat sich gelohnt: Während der gesamten Wanderung war es trocken, teilweise sonnig. Erst auf der Heimfahrt setzte Regen ein.

Ziel der Tour war der Premium-Wanderweg „Donaufelsengarten“. Wir starteten am Wanderparkplatz Hofstättle in Gutenstein. Es ging gleich los mit dem Anstieg zum Aussichtspunkt Teufelslochfelsen, dann ging es weiter über den Gutensteiner Berg, durch das Kohltal und danach auf die Albhochfläche zu den Aussichtspunkten Rabenfelsen, Eichbühl, Kreuzfelsen und auf guten Wanderwegen nach  dreieinhalb Stunden zurück zum Parkplatz.
Im Cafe nebenan wurde dann beschlossen, bei der Rückfahrt einen Abstecher zu den berühmten und beeindruckenden Grotten von Inzigkofen zu  machen, die den meisten Teilnehmern unbekannt waren. Die Grotten sind bis zu 10 m tiefe Auswaschungen, die vor ca. 150 Millionen Jahren entstanden sind. Eine knappe Stunde waren die Grotten das  sehr wohl wert.
Bei beginnendem Regen wurde danach die Heimfahrt angetreten.

Bericht: K. Grauer
Bilder: A. Ott

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Blütenwanderung bei Ravensburg

Die Wanderung sollte eigentlich am Ostermontag stattfinden, fiel aber wegen schlechten Wetters aus. Am vergangenen Sonntag wurde die Wanderung nachgeholt.
Die Ortschaft Grünkraut  bei Ravensburg war der Ausgangspunkt für eine 3,5-stündige Rundwanderung. Durch eine hügelige und landschaftlich abwechslungsreiche  Gegend mit interessanten Aussichtspunkten in traumhafter Umgebung führte die Tour. Leider waren die frisch verschneiten Alpen im Dunst nur schwer zu erkennen. An den vielen Obstbäumen sah man die Frostschäden der vergangenen Woche. Auffallend waren auch die großen Granitfindlinge an den Wald- und Wegrändern. Sie sind Relikte aus der letzten Eiszeit, die der Rheingletscher hierher getragen hat. Oberhalb des Weilers Schregsberg war ein schöner Aussichtspunkt am Rande einer Löwenzahnwiese. Ein idealer Platz für die Halbzeitrast.
Kurz nach 16 Uhr erreichten wir wieder Grünkraut, zuletzt durch die  interessante Moorlandschaft des Naturschutzgebietes Wasenmoos.  
Zur Abschlußeinkehr fuhren wir in den Ortsteil Friedach, wo die neun Teilnehmer im Gasthaus zum Amboss noch eine gemütliche Stunde verbrachten. Übrigens eine sehr empfehlendswerte Gaststätte mit tollem Ambiente.

Bericht: Siggi Wehrle
Bilder: Peter Kögel

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Skitouren um die Amberger Hütte

Wieder einmal kam es anders als geplant – Gefahrenstufe 4 am Mittwoch in den Hohen Tauern. Ein „Vierer“, das kann doch nicht sein. Wir wollen doch von Freitag bis einschl. Montag ins Rauriser Tal zum Skitourenlaufen … . Der Hüttenwirt meinte, „dass es sich entspannen wird. Die Wetterprognosen sind für Samstag und Sonntag mit wechselhaft angekündigt, mitunter auch Neuschnee in den höheren Lagen.“

Kurz und gut. Unser Tourenführer, Michael Scharpf, arbeitete parallel einen Plan B aus. Amberger Hütte. Start Freitagmorgen früh, um die gute Wetterprognose noch auszunutzen und dann zur Hütte aufsteigen und noch eine Tour machen. Samstag und Sonntag dann jeweils eine Tour und am Sonntag wieder Heimfahrt.Die Telefonkabel sind fast am „durchglühen“. Michael hat weiterhin Kontakt zum Naturfreundehaus im Rauriser Tal und auch zur Amberger Hütte. – Die Entscheidung fällt, wir gehen auf die Amberger Hütte (2135).

Freitag, 21.04.2017
Treffpunkt ist der P+R-Parkplatz nahe der Autobahn bei Vöhringen um 04:30 Uhr – für manche von uns eine kurze Nacht. „Joh-mai fiar a Schidour, duat ma scho so Manches… „ Unsere Fahrer sind Sebi und Susanna. Uve hatte sich noch schnell Fieber und Unwohlsein eingefangen, so dass er nur in Gedanken bei uns sein konnte und sonst wohl die meiste Zeit schlafend verbringen musste.Die Autobahn war wie leergefegt und so sind wir gut vorwärts gekommen. Beim Rastland in Nassereith machten wir kurz Kaffeepause. Dann fuhren wir vollends weiter, Längenfeld und dann Gries im Sulztal (1597). Dort gibt es einen großen Parkplatz am Ortsende, wo wir unsere Autos abstellen konnten.

Die Schneelage war nicht gerade prickelnd. – Mehr Grüntöne als Weiß. Voller Hoffnung gingen wir zu Fuß los, dem Sulzbach entlang. Schon nach einer halben Stunde hatte es eine minimale Neuschneeauflage, die von „erprobten“ Skitourenläufern, wie wir es sind, genutzt wurde. Michael hatte seine neuen Tourenskier dabei. Diese wollten natürlich auch nicht die ganze Zeit am Rucksack getragen werden, sondern über den Schnee gezogen werden. Zwischen der Vorderen und Hinteren Sulztalalm war ein Lawinenstrich zu durchqueren. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir dann die Amberger Hütte (ca. 550 HM, 6 km).

Amberger Hütte (2135) wird, wie folgt in der Literatur beschrieben – eine gemütliche Alpenvereinshütte in den westlichen Stubaier Alpen mit Matrazenlager, Zimmer und Münzgeld-Dusche.
Die Hütte wurde bereits 1888 als erster Stützpunkt im Sulztal von der Alpenvereinssektion Amberg auf den Rat des Bergsteigerpioniers Ludwig Purtscheller errichtet. Damals reichte der Sulztalgletscher noch bis in den Talboden kurz vor die Hütte herab, wodurch der Talschluß sicherlich noch viel spektakulärer wirkte als heutzutage. Das kleine Hüttchen von damals mit 8 Schlafplätzen wurde dann Zug um Zug ausgebaut.

Einchecken, Rucksack mit Tourenausrüstung richten, Lager beziehen und Vesperpause. Das Wetter war gigantisch. Herrschten am Parkplatz unten noch frostige Temperaturen, so war es oben an der Hütte sonnig, wolkenlos, blauer Himmel. Alle wollten noch etwas unternehmen und so nahmen wir uns als Ziel die Kuhscheibe (3189) vor.

Tourensteckbrief Kuhscheibe:
Von der Hütte geht man durch die große Ebene, die sog. Sulze, Richtung Süden. Nach gut 1 km (ca. 15 min) wendet man sich nach rechts (Richtung Westen) und steigt über die Steilstufe hinauf in den flachen Boden des Roßkares. Die Steilstufe überwindet man übrigens am sichersten über einen rampenartigen Rücken. Im Roßkar eher linkshaltend in südwestlicher Grundrichtung durch den flachen Boden. An einem Buckel im Kar links vorbei; die Spuren nach rechts führen zur Murkarspitze! Auf etwa 2720 m schwenkt man dann nach links, also nach Süden. Über ideale, steile Hänge geht es durch die Gletschermulde des Roßkarferners hinauf. Unterm Gipfel weitet sich das Gelände etwas und man hält auf den Grat, ungefähr in der Mitte des Beckens zu. Rechts unterm Gipfel errichtet man dann das Skidepot und klettert unschwierig über Blöcke und die letzten 5 Meter über eine Firnschneide zum Kreuz. Abfahrt wie Aufstieg. 1050 HM.

Herrlich, bei so einem Wetter unterwegs sein zu dürfen. Wunderbare Aus- und Fernblicke. Genuss pur. Die Zeit vergeht wie im Flug. Die Sonne stach nur so vom Himmel. Wenige Skitourenläufer kamen den Berg herunter gefahren. Bei deren Querungen war zu sehen, dass die Schneeunterlage schon etwas mehr Fahrwiderstand bot. Wir berieten uns kurz, entweder noch ca. 2 Stunden Aufsteigen bis zum Gipfel und dann bei noch wärmeren Temperaturen Abfahren – oder Pause, Sonne genießen, Vespern und dann ganz gechillt hinunter fahren. Man war sich gleich einig die gechillte Variante zu nehmen. Gesagt getan. Zum Abfahren fanden wir dann noch einige schöne Kare, um uns sanft den Berg hinunter zu schwingen. Ein toller Skitourentag.
An der Hütte konnten wir dann auf der Terrasse sitzen und uns bei Kaffee, Kuchen, Suppe, etc. stärken. Gegen 18.00 Uhr gab es Abendessen. Suppe, Salate, Hauptspeise und Nachtisch.

Samstag, 22.04.2017

Frühstück 06:30 Uhr. Start Skitour 07:30 Uhr. Ziel: Schrankarkogel (3332)
Morgens war es windig und sehr frisch. Der Himmel war mit einem schnell wechselnden Wolkenbild geschmückt. In der Talebene, der „Sulze“, lag genügend Schnee. Bei der ersten Steilstufe konnten wir die noch überfrorene Oberflächen geschickt für unseren Aufstieg nutzten und so die unbedeckten mit niedrigem Buschwerk bewachsenen Flecken umgehen. Immer wieder mussten wir kurz stehen bleiben und uns das Schauspiel der Wolken ansehen. Je weiter wir nach oben kamen umso mehr blies der Wind. Die Schneedecke war inzwischen geschlossen, jedoch vom Wind hart in Formationen gepresst.

Gegen 12.00 Uhr erreichten wir den Gipfel. Der Wind hatte sich in ein angenehmes Säuseln verwandelt, so dass wir gemütlich Rast machen konnten und die Aus- und Weitblicke genießen konnten – unter anderem 2 Skibergsteiger, die den Schrankogel als Ziel favorisierten und steile Steilspuren in den Nordhang legten und dann mittels Steigeisen und Skier am Rucksack die eisige Steilstufe nach oben kletterten. Im oberen Bereich konnten wir schöne Schwünge in den Schnee zeichnen. Unten war dann mehr Bruchharsch … und in der Steilstufe wenig Schnee und Steinkontakt. Wieder ein toller Skitag und keine Verletzten. Gott sei dank.
An der Hütte, wie bereits am Vortag, Stärkung mit Kaffee und Kuchen, etc. Danach hatte jeder noch Zeit um sich zu erholen oder sich frisch zu machen oder einfach nur genießen. Gegen 18.00 Uhr gab es dann wieder ein Abendessen vom Feinsten.

Tourensteckbrief Schrankkarkogel

Der Schrankarkogel liegt im Einzugsgebiet des Schwarzenbergferners, welcher von der „Sulze“ aus in östlicher Richtung über eine weniger als 30° steile Geländestufe zu erreichen ist. Im Aufstieg zum Schwarzenbergkar bis an die Zunge des Schwarzenbergferners hält man sich zwischen den beiden Seitenmoränen. Dieser Abschnitt ist auch noch bei etwas heikleren Lawinenverhältnissen gut machbar, zumal sich das Schwarzenbergkar nach einem ersten, etwas steileren Aufschwung rasch zurückzulegen beginnt. Dieses relativ sanft geneigte Gelände setzt sich dann auch am Schwarzenbergferner weiter fort. Zudem weist der Gletscher keine außergewöhnlich großen Spaltenzonen auf. Somit gelangt man bei entsprechend günstigen Schnee- und Lawinenverhältnissen recht sicher und unproblematisch bis in eine Höhe von 3200m, an den Fuß der nun aber mehr als 40° steilen Ostflanke am Schrankarkogel 3332m. Bei guten Verhältnissen ist der Gipfel mit angeschnallten Ski machbar. Bei weniger günstigen Bedingungen muss man auf den letzten Metern einfaches Gelände im Stapf überwinden. Abfahrt wie Aufstieg. 1200 HM.

Sonntag, 23.04.2017

Frühstück 06:30 Uhr. Start Skitour 07:30 Uhr. Ziel: Hinterer Daunkopf (3225)

Morgens war es kalt und extrem windig. Ein dichter Wolkenschirm war am Himmel. Nur bei genauer Beobachtung und viel Phantasie konnte man einzelne blaue Himmelsfenster entdecken. In mehrere Lagen warm eingepackt stiegen wir den Berg hinauf. Im oberen Bereich war der Schnee teilweise so verblasen, dass wir zur Sicherheit die Harscheisen an unsere Skier montierten. Aber auch diese Hürde meisterten wir problemlos. Ab und zu riss es nun auf. Der blaue Himmel war zu sehen. Aber der Wind war so stark, dass sich auch wieder Wolken bzw. Nebelbänke zu uns herab senkten. Spannend.
Vor uns war eine Gruppe des DAV-München. So konnten wir aus unseren Beobachtungen die Route geschickt den Hang hinauf spuren.
Inzwischen war das metallene Gipfelkreuz zu erkennen. Es sind noch ca. 200 HM zu machen. Um 12.00 Uhr waren wir dann am Gipfel. Wie bestellt, es riss auf. Wir hatten kurzzeitig eine herrliche Fernsicht. Das Skigebiet des Stubaital war gut einsehbar. Am Gipfel machten wir nur kurz Rast, da der Wind nicht wirklich nachließ und es schnell ungemütlich wurde.
Der Schnee oben war weich gepresst und wir konnten schöne Schwünge in die Hänge zaubern. Genuss pur. Mitten im Hang war vom Wind ein Kolk angelegt worden, ähnlich einer Stauseemauer. Ein tolles Gefühl darauf zu zufahren und das Ding zu überqueren. Weiter unten war der Schnee dann wieder zunehmend harschiger und man musste mehr Kraft für die Schwünge aufwenden. In der Talebene hatten wir zum Glück wenig Gegenwind waren dann relativ schnell an der Hütte.

Wie bereits am Vortag, stärkten wir uns noch kurz, packten unser restliches Gepäck in den Rucksack und machten uns auf den Heimweg. Bedingt durch die starke Sonnenbestrahlung war der Schnee inzwischen geschmolzen und wir konnten nur ein kurzes Stück mit den Skiern abgefahren.

Drei spannende Skitourentage mit herrlichen Aufstiegen, interessanten Abfahrten und wunderbaren Eindrücken. – Dankbar, dass nichts passiert ist.

Tourensteckbrief Hinterer Daunkopf
Von der Amberger Hütte aus in südliche Richtung durch die sogenannte Sulze (Talebene südlich der Hütte). Dem Bachtobel, der den direkten Weiterweg versperrt, weicht man rechts aus, behält aber die südliche Grundrichtung bei. Nach dem Tobel weitet sich das Gelände wieder und man wandert weiter taleinwärts bis auf eine Höhe von etwa 2400m. Hier wendet man sich nun endlich nach links (Osten) und steigt über die schönen, mittelsteilen Hänge ins Bockkar auf. In östlicher Richtung bis unterhalb des Felskammes. Hier – auf ca. 2800m – nach rechts (Süden) und durch die herrliche, windgeschützte Gletschermulde hinauf zu einem Absatz und über den anschließenden breiten Gipfelhang mit Ski bis zum höchsten Punkt mit großem Metallkreuz. Abfahrt wie Aufstieg. 1100 HM.

Tourenführer:           Michael Scharpf
Teilnehmer:               Susanna, Maria, Ralf, Sebi, Jürgen, Ulrike

Bericht: Ulrike Volk
Bilder: Maria Greiner, Michael Scharpf

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Wanderungen in Mendelkamm

Auch nach vielen Jahren als Tourenführer erlebt man immer noch Überraschungen. Für mich war es die Anmeldeliste für die Wanderwoche am Kalterer See: 11 Anmeldungen = 11 Frauen! So war ich in der Gruppe das einzige männliche Wesen und konnte unterwegs einige erstaunte Blicke beobachten. War es Neid oder war es Mitleid? Auf Fragen stellten wir uns dann als Frauen-Fußballmannschaft mit Trainer vor. Auf jeden Fall erlebten wir eine herrliche Wanderwoche mit schönen Touren bei strahlendem Sonnenschein und viel Aussicht, wobei nur der eisige Wind gelegentlich störte.
Am Ostermontag fuhren wir los und erreichten bei zügiger Fahrt über den Reschenpass das Städtchen Kaltern, wo wir im Zentrum in der Pension „Roter Adler“ unsere Zimmer bezogen. Schon nach kurzem Aufenthalt waren wir unterwegs zum See. Mit etwas Mühe fand sich ein Parkplatz und so wanderten wir mit etlichen anderen Sonntagsausflüglern durch Obstplantagen und den Schilfgürtel rund um den schön gelegenen See. Leider gibt es auf der ganzen Runde keine frei zugängliche Stelle. Nur beim Gasthaus Klughammer konnte man ans Wasser, was natürlich ein willkommener Anlass für eine Kaffeepause war. Der Tag klang dann mit einem guten Südtiroler Essen und einem(?) Glas Wein in einem Lokal in Kaltern aus.

Der Dienstag überraschte uns mit stahlendem Sonnenschein aber kühlen Temperaturen und einem frischen Wind. Als Ziel hatten wir heute die Umrundung der Montiggler Seen ausgewählt. Von der Pension weg wanderten wir durch Weinberge und Obstplantagen in Richtung Kalterer See und stiegen dann durch das Frühlingstal hinauf zum Großen Montiggler See. Auch wenn die Märzenbecherblüte schon vorbei war, konnte man noch erahnen, welche Blütenpracht hier geherrscht hatte. Am Nordende des Sees bot sich ein Felssporn als Pausenplatz an, von dem uns der kalte Wind allerdings bald wieder vertrieb. Bald darauf erreichten wir den geschützter gelegenen Kleinen Montiggler See. An ihm fanden wir im Garten der Wirtschaft beim Badegelände den idealen Platz für die Mittagspause. Im warmen Sonnenschein ging es am großen See entlang zurück und dann durch blühende Apfelplantagen zum Dorf Montiggl. Hier stiegen wir auf dem „Mazzoner Weg“ hinab ins Lavasontal und von dort durch Weinberge hinauf nach Kaltern.

Für den Mittwoch hatte der Wetterbericht starke Sturmböen vorhergesagt, und so entschlossen wir uns, die erste Bergtour noch zu verschieben und statt dessen durch die Rastenbachklamm zu wandern. Auf dem Friedensweg wanderten wir zunächst durch den Ort und dann durch Weinberge in Richtung See, dann ging es auf steiler werdendem Waldweg hinauf zum Beginn der Klamm. Diese wurde mit Treppen und Geländer aufwändig gangbar gemacht, so dass wir gefahrlos und mit viel Genuss entlang der senkrechten Felswände zum reizvollen Wasserfall und hinauf nach Altenburg steigen konnten. Vor der langen Hängebrücke machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Basilika St. Peter, der Ruine einer Kirche aus dem VI. Jht. Zurück nach Kaltern führte uns ein Stück des Kalterer Höhenwegs.

Hoch über Kaltern ragt der mit Funkmasten bestückte Gipfel des Penegal empor. Dieser war Ziel der Bergwanderung am Donnerstag. Ausgangspunkt war die Passhöhe des Mendelpasses, wo wir von Sonnenschein, Temperaturen um 0° C und dem schon üblichen Wind empfangen wurden. Zum Glück bewegt sich der Wanderpfad häufig im Wald und auch die Aussichtspunkte auf See und Gebirge liegen meist etwas windgeschützt. Am Gipfel bot sich ein einmaliger Panoramablick: im Westen die Ortlergruppe, im Norden die Gipfel der Stubaier Alpen, im Osten die Kette der Dolomiten und der Rosengarten und im Süden die Berge über dem Fassatal und die Brentagruppe. Kein Wunder, dass die Mittagspause heute etwas länger ausfiel. Für den Rückweg folgten wir einem schmalen Pfad entlang der 500 m senkrecht abfallenden Felswände bis zum Kleinen Penegal, dann wanderten wir auf dem Anstiegsweg vollends hinunter zur Passhöhe zu Kaffee und Kuchen.

Für den Freitag stand eine Fahrt ins Nonstal auf dem Programm. Vom Lago Smeraldo bei Fondo aus wollten wir die Novella-Schlucht mir dem spektakulären Aufstieg nach Dovena begehen. Zunächst führte uns der Sentiero Mondino steil hinab ins tief eingeschnittene Tal der Novella. Dabei ragte auf der gegenüber liegenden Talseite die senkrechte Felswand mit dem markanten „Gamsband“ empor, auf dem später der Ausstieg aus der Schlucht erfolgte. Zunächst aber wanderten wir im Talgrund aufwärts zur Brücke über die Novella und dann am anderen Ufer das gleiche Stück wieder abwärts. Dann begann der Aufstieg auf dem Band, das eher eine breite Rampe ist. Bestens gesichert und mit einer eisernen Treppe an der schwierigsten Stelle gewannen wir rasch an Höhe und konnten dabei gefahrlos beeindruckende Tiefblicke genießen. Auf der Hochfläche erwartete uns das Dorf Dovena mitten in riesigen Apfelhainen. Zurück nach Fondo marschierten wir zunächst ein Stück auf der Fahrstraße, dann ging es nochmals steil aufwärts und durch das Städtchen zum Canyon Rio Sass. Durch die Schlucht und auf Eisenstegen durch einen wilden Engpass erreichten wir wieder den Lago Smeraldo.

Mit dem Samstag war das Ende unseres Aufenthalts gekommen. Um dem erwarteten Rückreiseverkehr am Ferienende aus dem Weg zu gehen, gönnten wir uns vor der Heimfahrt noch einen „Spaziergang“ zur Leuchtenburg, genossen nochmals Sonne und See in Klughammer und machten uns erst gegen Mittag auf die Heimreise. Ohne Stau erreichten wir gegen Abend wohlbehalten wieder heimatliche Gefilde.

Bericht + Bilder: Konne

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Biber im Donautal

Bereits im Jahr 1000 hat Bruder Ekkehard aus dem Kloster St. Gallen bei Tisch gebetet: Si benedicta fibri caro piscis voce salubri. (Gesegnet sei des fischähnlichen Bibers Fleisch.) Wegen seines schuppigen Schwanzes wurde der Biber später beim Konzil zu Konstanz (1414 – 1418) zum Fisch und damit zur Fastenspeise erklärt. Die endgültige Erklärung gab dann 1754 der Jesuitenpater Charlevoix: „bezüglich des Schwanzes ist er ganz Fisch, und er ist als solcher gerichtlich erklärt durch die Medizinische Fakultät in Paris, und im Verfolg dieser Erklärung hat die Theologische Fakultät entschieden, dass das Fleisch während der Fastenzeit gegessen werden darf.“

Was bietet sich deshalb in der Fastenzeit mehr an, als dem Biber in den Donauauen einen Besuch abzustatten.

In der Nähe des Kraftwerks Oberelchingen trafen wir uns mit Herrn Damboer, Gästeführer Schwäbisches Donautal, der uns durch einen kleinen Teil des Schwäbischen Donau-Auwaldes führte, welcher auf 87 km Länge zwischen Iller und Lech zu den größten zusammenhängenden Auwaldgebieten Deutschlands gehört.
Zur Demonstration hatte er einen ausgestopften Biber mitgebracht, da keine Chance bestand das nachtaktive Tier an einem sonnigen Frühlingstag in freier Natur zu sehen. So erfuhren wir nicht nur wieviel Haare das semiaquatische Säugetier an Bauch und Rücken hat, sondern er konnte uns auch demonstrieren wie dem fleißigen Nager die Nagezähne nachwachsen. Ohne die fachkundige Führung wären wir wohl auch an den Bauten und Wegen des Tiers achtlos vorbeigegangen.
Da eine Biberfamilie aus Eltern und bis zu vier Jungtieren aus zwei Generationen besteht, legt sie mehre Burgen an. Wenn die Jungen nach ca. drei Jahren geschlechtsreif sind, müssen sie die Burg verlassen und sich ein neues Revier suchen. Natürliche Feinde der Pflanzenfresser sind Wolf, Luchs und Bär; bejagt dürfen sie nicht werden. In der Auswahl seines Heimatgewässers ist er  nicht wählerisch und kommt in Fließgewässer, Altwasserarmen, Seen und Tümpeln vor. So kann man sich vorstellen warum sich die Tiere bei uns prächtig vermehren.
Die vielen Teiche im Revier werden auch von Wasservögeln gut angenommen, und so sahen wir neben Blesshühnern und Graugänsen auch Kolbenenten und Reiherenten. Dem Klimawandel geschuldet hat sich auch eine Seeschwalbenart aus dem Mittelmeerraum bei uns angesiedelt.

Nach so viel Natur war die Einkehr in den gastlichen Bräustuben in Thalfingen sehr erholsam.

Bericht: Ingrid Scheib
Bilder:   Brigitte Müller, Peter Kolb, Manfred Strauß

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Ochsenbergtour bei Albstadt

Wieder einmal fand die Wanderung der Laupheimer Senioren einen regen Zulauf, und so machten sich bei blauem Himmel 21 Personen vom „Badkap“ in Abstadt aus auf den Weg. Sie hatten sich vorgenommen, den Premiumwanderweg „Ochsenberg“, einen der sieben Traufgänge zu erwandern und erlebten eine abwechslungsreiche Wanderstrecke bei ebenso abwechslungsreichem Wetter.
Nach kurzem Aufstieg begann der Panoramaweg am Sonnenhang über dem Neubaugebiet im Westen von Albstadt-Ebingen durch eine üppige Frühlingsflora, in der Veilchen, Primeln, und Schlüsselblumen dominierten, dann ging es durch Wacholderheide um den 950 m hohen Katzenbuckel hinauf zur Hochfläche und dem Parkplatz Kälberwiese. Von dort war es nicht mehr weit zum „Schnecklesfelsen“ mit herrlichem Blick über Albstadt-Ebingen, wo es Zeit für die Mittagspause wurde.
Durch lichten Buchenwald führte der Weiterweg zunächst zum Aussichtspunkt auf dem Klarafels, dann leitete der Pfad hinauf zur Heidensteinhöhle. Sie wurde in der letzten Eiszeit von altsteinzeitlichen Menschen bewohnt und gehört zu einer der fünf Fundstellen von prähistorischen Menschenaffen in Deutschland.
Der Weiterweg führte durch die Wälder der Hochalb schließlich zum Aussichtspunkt „Alpenblick“. Leider verwehrte eine dichter werdende Wolkendecke die erhoffte Aussicht, aber die Liegen und Rastbänke wurden trotzdem zu einer kleinen Pause genutzt. Kurz darauf ließen die Wolken die ersten Tropfen fallen und der einsetzende Wind machte es empfindlich kühl.
Schon am (leider geschlossenen) Ochsenberghaus war der Spuk wieder vorbei, so dass der Abstieg zum „Badkap“ wieder ohne Regenschutz in Angriff genommen wurde. Im Restaurant des Erlebnisbades war schon die lange Tafel aufgebaut, an der vor der Heimfahrt Kaffee und Kuchen genossen werden konnte.

Bericht: Konne
Bilder: Wolgang Mock, Konne

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Skitour zum Gaishorn

Vom Parkplatz am Ortsrand von Tannheim steigen wir bei bestem Skitourenwetter, die ersten 150 Hm zu Fuss und Ski tragend, über einen Forstweg in Richtung Gaishorn auf. Ab der kleinen Waldlichtung können wir endlich die Ski anschnallen und gelangen über den noch schneebedeckten Forstweg zum Älpele. Weiter geht es taleinwärts in einem großen Linksbogen unter den bis zu 40 Grad steilen Gipfelhang des Gaishorn.
Der Schnee ist im Gegensatz zum Tal in der Zwischenzeit hart gefroren und wir sind froh, dass wir unsere Harscheisen dabei haben. Über unzählige Spitzkehren auf dem hart gefrorenen Schnee gelangen wir zum Gaiseck. Hier öffnet sich ein grandioser Blick in alle Himmelsrichtungen. Wir lassen die Ski zurück und gelangen über den Gipfelgrat zum höchsten Punkt, dem Gaishorn.
Nach einer ausgiebigen Rast genießen wird die steile Abfahrt zurück zum Älpele. Hier können wir unverhofft noch einkehren und lassen diese schöne Frühjahresskitour an der Sonne bei ein paar Bier ausklingen.

Danke an die Landjugend des Tannheimer Tales, die ein Skitourenrennen organisiert hat, für die Bewirtung.

Bericht + Bilder: Jörg Schöpperle

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Märzenbecherwanderung im Wolfstal

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte… – genau so kündigt sich der heutige Tag an.

Um 10 Uhr treffen sich 17 fröhliche Wanderer in Ulm am Donaubad, um dann gemeinsam ins große Lautertal zu fahren.

Der Parkplatz bei der Laufenmühle ist schon recht gut gefüllt, was bei diesem herrlichen Sonnenschein auch kein Wunder ist.
Kurz vor 11 Uhr starten wir zu unserer heutigen Wanderung durch das Wolfstal, und schon nach der ersten Biegung sehen wir die ersten Märzenbecher. Ein Teil ist schon verblüht, aber je weiter wir in das Tal vordringen, um so schöner sind sie noch.  Auch der hohle Lerchensporn blüht massenhaft in blau-violett, vereinzelt sehen wir auch weiße Exemplare.Ganz versteckt zwischen altem Laub entdecken wir ein paar Exemplare des äußerst seltenen Zinnoberroten Kelchbecherlings, ein ganz unscheinbarer Pilz, der vom Aussterben bedroht ist.
Nach einer knappen Stunde haben wir das Wolfstal durchwandert und machen eine kurze Trinkpause. Dann geht es auf einer kleinen Straße hinüber nach Erbstetten. Kurz vor dem Ort kommen wir an einem Gehege mit einem Damwildrudel vorbei, allerdings sind die Tiere alle schneeweiß und nicht braun mit Tupfen wie üblich.
Am Ortsende von Erbstetten geht es jetzt hinunter ins  Mariental. Ein langer Baumstamm am Wegesrand bietet sich wunderbar als Rastplatz für die Mittagspause an. Die ganze Truppe sitzt nebeneinander wie die Hühner auf der Stange, zur Belustigung anderer Wanderer.
Kurz vor 14 Uhr machen wir uns dann wieder auf den Weg und kommen nach einer Weile ins große Lautertal kurz vor Unterwilzingen. Am Wegesrand blühen hier schon überall Buschwindröschen, Gelbstern und Lungenkraut. Sogar erste Küchenschellen entdecken wir. Hier unten im Tal ist es richtig schön warm in der Frühlingssonne. Da wir noch etwas Zeit haben machen wir an einem Grillplatz eine kurze Trinkpause und beschließen dann, uns noch das Informationszentrum des Biospährengebietes Schwäbische Alb anzschauen.

Um 16 Uhr fahren wir gemeinsam nach Herrlingen in den Gasthof Lindenmeir  und lassen den Abend bei gutem Essen und netten Gesprächen ausklingen.

Bericht: Beate Wieland
Fotos: Brigitte Müller, Beate Wieland, Peter Kolb

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Skitouren im Obernberger Tal

  1. Tag Allerleigrubenspitze  2131 m

Wieder einmal wollten Skitourenbegeisterte mit Michael Scharpf ihre Kräfte an tollen Berghängen ausloten……., aaaaaaaber wo waren die weißen Berge und schneebeladenen Hänge?
Nicht in Südtirol!!  Michael machte sich rechtzeitig vorab kundig und so fuhren wir am Freitag, den 24. März 2017 zwar in Richtung Südtirol, aber nur bis nach Gries am Brenner, um dort ins Obernberger Tal abzubiegen und unser Ziel, das Jugend- und Seminarhaus der ÖAV Sektion Innsbruck an zu steuern.
Dort trafen wir auf Mitglieder der Dortmunder Sektion, mit deren Führer  – Bernd Rescheleit – Michael seit langem eine gute Freundschaft pflegt. Sie hatten bereits drei Tage in Südtirol mit desolaten Schneeverhältnissen verbracht und hofften, nun doch noch ein paar schöne Firnschwünge ansetzten zu können. Nach kurzer Begrüßung und Festlegung der Eingehtour, Allerleigrubenspitze mit 700 Höhenmetern , ging es auch gleich los. Allerdings mussten wir die befellten Skier im Auto belassen und bis ans Ende des Tales fahren, um dort festzustellen, dass die Skier auch hier auf 1439 m NN erstmal zum Schnee getragen werden wollten.
Es war mittlerweile kurz nach zehn Uhr und die Sonne lachte uns bereits warm ins Gesicht. Über einen schneebefleckten Hang suchte und machte ein jeder seine Spur. Durch einen Wald mit mehreren Aus– und Anziehaktionen, wurden die freien Bergflächen erreicht. Mehrmals war die Aussage zu hören: „Warum tu ich mir so etwas an?“ Man, wobei hier wieder zu erwähnen sei, die männliche Form beinhaltet natürlich selbstverständlich auch die Weibliche*, einigte sich schnell, es sei besser als zu arbeiten und man könne doch die Luft, die Sonne und die Berge wunderbar genießen. So war es auch!
Die Abfahrt wurde von allen gut gemeistert, obwohl die Firnverhältnisse zu wünschen übrig ließen und der ein oder andere, siehe *, sich gewünscht hätte sein „altes Päärle“ mitgenommen zu haben. Ab und zu war es doch etwas grasig. Vom Obernberger See mussten die letzten 150 Höhenmeter bis zum Parkplatz hinunter zu Fuß bewältigt werden. Von den Schneeflecken am ersten Hang war nur noch die Hälfte übrig. Die Sonne hat ihre Arbeit getan und sagte uns: „Hallo, es ist Frühling!“

Leider konnte unser heutiges Skierlebnis die meisten von Bernds Truppe nicht überzeugen, am nächsten Tag nochmal los zu ziehen. Nur Markus von den Dortmundern hielt uns die Stange. Schade, aber die Spaghetti Bollo wurden abends noch gemeinsam verdrückt.
In der abendlichen Runde kam irgendwie das Thema Bergbau auf und Bernd als echter „Schwarzer“ berichtete sehr lebendig und amüsant von selbst Erlebtem, sowie natürlich auch von Fakten und Daten aus dem Ruhrgebiet. Für uns aus dem Süden sehr interessant und wissenswert. Dem Thema entsprechend wurde dann auch das nächste Ziel festgelegt. – Der Klassiker im Tal, der Grubenkopf mit seinen 2337 m.
Um dem Sulzschnee zu vermeiden und mehr Firn zu haben, wurde die Abfahrt auf sechs Uhr festgelegt. Schnell wurde Gute Nacht gesagt.

  1. Tag Grubenkopf  2337 m   +

Gesagt getan. Alle waren pünktlich. Die Nacht war kalt, die Autoscheiben mussten frei gekratzt werden, ein gutes Zeichen für schönes Wetter und Hoffnung auf Firn. So starteten wir um 6:30 Uhr vom Parkplatz und wackelten, bedingt der steifen Skischuhe, über den vereisten Wanderweg bis hin zum ersten begehbaren Schnee. Dieser ebenfalls noch gefroren, ließ uns gleich die Harscheisen montieren.

Kurzer Aufstieg zum Obernberger See(1594 m). Von dort wieder zu Fuß den Weg am See entlang, bis die Skier wieder angelegt werden konnten und bis zum Gipfel auch nicht mehr abgeschnallt wurden. Immerhin über 700 Höhenmeter am Stück! Weiter durch Wald bis zur freien Fläche auf ca. 1700 m. Unser Ziel in der Sonne vor Augen, heizte diese uns nun schon gehörig ein. Der Schnee im Schatten noch hart, in der Sonne unterschiedlich, aber je näher wir dem Ziel kamen, desto größer die Wahrscheinlichkeit auf Firn.
Vollgepumpt mit Kondition aus Marokko, wo Michael mit Bernd im Hohen Atlas vor kurzem unterwegs war, erreichte er als Erster den Gipfel. Ralf Collet übernahm, wie immer, den Besenwagen. Nach gemeinsamen Gipfelfoto bei steifer Brise und Butterbrotpause  (schwäbisch = Vesper) auf der Lee-Seite des Berges, mit Blick auf die Brennerautobahn im Tale und den Dolomiten am Horizont, waren wir schlichtweg zu früh dran, um bereits ins Tal abzufahren. Langer Satz, klare einvernehmliche Entscheidung:  wir machen noch einen kleinen Umweg auf den, von uns aus östlichen gelegenen, Hohen Lorenzen mit 2315 m.
So wurde aufgesessen und bei bester Laune, in hellem Sonnenschein, erst einmal ca. 200 Höhenmeter abgefahren. Wobei die zweite Hälfte davon vom Feinsten war.  Es hat sich also gelohnt, so früh aufzustehen. Leider, leider war das Vergnügen viel zu kurz. Wir mussten recht schnell nach rechts wegqueren, um den Hohen Lorenzen nicht aus den Augen zu verlieren. Im leichten Zickzack, auf Grund der immer wieder auftauchenden Schneelücken, konnten wir dann das letzte Stück des Gipfelhanges auf italienischem Staatsgebiet erklimmen. Dazu sollte man wissen, dass über die südlichen Gipfel des Obernberger Tales die Grenze zwischen Austria und Bella Italia verläuft.
Der auch hier frisch blasende Wind, ließ uns, trotz toller Aussicht, nur kurz verweilen. Flix waren die Vorbereitungen zur Abfahrt gemacht. —  Einfach genial  — Noch solche Verhältnisse in diesem schneearmen Winter vorzufinden, darüber waren alle begeistert. Kurz unterbrochen von einer kleinen Pause in der Sonne, bei der Süßigkeiten und Komplimente ausgetauscht wurden, wurde die Abfahrt bis zum See mit Freudengeschrei genossen.
Der anschließende Fußmarsch, ließ uns das Erlebte nochmals verinnerlichen und weiter geschwärmt wurde über die fast 1200 absolvierten Höhenmeter, auf der Sonnenterasse des Gasthauses Waldesruh am Parkplatz, während die Sonne auch die andere Hälfte der Schneeflecken unseres ersten Hanges auffraß. Trotz Sonne und Samstag waren uns nur zwei Hände voll andere Tourengänger begegnet. Dies alles unterstrich den wunderbaren Tag.

In der freien Zeit bis zum Abendessen versorgte ein jeder sein Equipment, duschte(!), ging spazieren oder plante den nächsten Tag. Nach dem Essen wurden Ideen für die weitere Kooperation zwischen den beiden Sektionen geplant. So vielleicht ein Tourenabend in einer Skihalle mit LVS- Kurs, oder so ähnlich? Damit wir auch im Ruhrpott Essen gehen können, wurden uns die Begriffe „Assischale und Schranke“ erklärt. Übersetzt ins Normale heißt dies Currywurst mit Pommes, bzw., Pommes rot weiß. Na denn………
Große Diskussionen warf dann noch die Zeitumstellung auf. Stellt sich mein Handy automatisch, habe ich überhaupt Empfang, können wir länger schlafen oder wird die Nacht kürzer. Müssen wir jetzt eigentlich noch früher los, oder doch vielleicht später? „Keiner hatte den genauen Überblick“. Also gut, die Uhr wurde eine Stunde vorgestellt und somit hatten wir auch eine Stunde später unseren Abfahrtstermin für die letzte Tour an diesem sonnigen Wochenende. Also keine Stunde weniger Schlaf.

  1. Tag Südlicher Roßlauf  2378 m

Trotzdem war es gut, ein wenig früher aufzustehen. Es musste ja noch gepackt und aufgeräumt werden. Null Problemo für diese Truppe. Vorabends wurde entschieden, nochmals ins Talende zu laufen, da ein Ortswechsel zu aufwendig wäre und die dortige Schneelage auch ungewiss. Also — the same Procedure as every day. Leider gab Markus bereits oben am See auf. Er hatte Knieprobleme und sich vielleicht am Vortag etwas übernommen. Sadly, wie der Engländer zu sagen pflegt. Der südliche Roßlauf musste ohne ihn bezwungen werden.
Diesmal ging es auf vereistem Weg am See entlang bis zu dessen Ende. Weiter durch lichten verwunschenen Wald an der See Alm vorbei, über eine Steilstufe hinauf ins offene Gelände, wo die Sonne auf uns wartete. Rechterhand sahen wir eine Gruppe, die durch, die bereits völlig sonnenbeschienene Rinne zum Obernberger Tribulan 2780 m stiegen. Eine Tour, die nur sicheren Tourengehern und guten Skifahrern bei besten Verhältnissen vorenthalten ist (laut Touristenbroschüre).  Selbst unter unseren Skier wurde der Schnee bereits feuchter,  wie musste es erst dieser Gruppe ergehen. Wie wir nachher erfuhren, waren sie zu spät gestartet, hatten aber die Tour erfolgreich und unversehrt abgeschlossen.
Zurück zu uns. Durch leicht kupiertes Gelände querten wir zum vorletzten Steilhang, um bis zum Port Joch 2110 m anzusteigen. Es sollte der letzte Hang mit Skier für uns gewesen sein. Der weitere Weg zum Gipfel war, weil südseitig, fast vom Schnee befreit und abgeblasen. Hélas, wie der Franzose zu sagen pflegt. Na ja, dann sollten die nächsten 250 Höhenmeter halt zu Fuß abgearbeitet werden.
Keine Frage. Es hat sich absolut gelohnt. Ein idyllisches, windstilles, und gigantisch aussichtsreiches Gipfelplätzchen. „Butterbrot“ und Tee haben selten so geschmeckt.       Nach unten zum Ski-Depot ging es schnell, da wir durch kleinere Schneefelder abkürzen konnten. Und wieder waren wir überrascht, wie gut der Schnee bis zum See noch abzufahren war.

An dieser Stelle Dank an die Tourenführer Michael Scharpf und Bernd Rescheleit  für die gute Wahl des Gebietes. Obwohl die Gipfel nur wenige 100 m Luftlinie auseinander lagen, waren es drei unterschiedliche und abwechslungsreiche Touren.  Auch die Unterkunft war ein Treffer. Geräumige helle Zimmerlager, Dusche, Trocken- und Boulderraum zu einem super Preis. Ein Wochenende, das mir auf alle Fälle und hoffentlich auch den anderen noch lange in Erinnerung bleiben wird. —  Merci  —  Thank you  —

Ebenfalls Dank an die beiden Fahrer Ralf und Michael, die uns beide Wege sicher und ohne Stau chauffierten.

Ach ja, natürlich gab es, nachdem wir Markus, völlig trunken von Sonne und gutem Buch, wieder aufgegabelt hatten, eine wilde Verabschiedung mit Apfelstrudel und Frankfurter Würstchen. Gestärkt trennten sich die Wege der Ulmer und Dortmunder Sektionen. Auf bald……es war mehr wie nur schön.

Bericht: Uve Roscher
Bilder: Sandra Mauch, Michael Scharpf

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Frühlingswanderung bei Gestratz

Zur ihrer Frühlingswanderung machten sich 18 Senioren/innen auf den Weg ins Allgäu. Bei bewölktem Himmel genossen sie bei der Rundtour von Gestratz aus die hügelige Voralpenlandschaft mit den typischen Allgäuer Einzelhöfen und konnten dabei im Wald und in den Wiesen die ersten Frühlingsblüten bewundern.
Von der Festhalle in Gestratz folgte die Gruppe einem schmalen Sträßchen parallel zum Tal der Oberen Argen hinauf zu den Höfen von Horben und Eggen mit Blick auf Iberg und Kugel. Dann ging es in Richtung Norden zum Waldbad Isny und hinauf zur Felderhalde mit herrlicher Sicht auf die ehemalige Freie Reichsstadt Isny. Am Denkmal  des  in den napoleonischen Kriegen an der Felderhalde gefallenen Hauptmanns Karl von Lobauer boten sich die aufgestellten Bänke zur aussichtsreichen Mittagspause an.
Als der kalte Wind zu ungemütlich wurde, setzte man die Wanderung über Hochberg und Rauen fort und erreichte in Schweineburg mit 841 m den höchsten Punkt des Tages. Eine Panoramatafel erleichterte die Bestimmung der wenigen sichtbaren Gipfel der Allgäuer Alpen.
Durch den tief eingeschnittenen Tobel des Kaplanoibaches ging es jetzt wieder ins Tal, wo man immer dem Bach folgend durch Kössentöbele wieder Gestratz erreichte. Die übliche Einkehr fand dann bei der Heimfahrt in der Sennstube in Gospoldshofen statt.

Bericht + Bilder: Konne

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