Museum für Brot und Kunst

Wer den Bericht über die Wanderung am 09. Januar 2019 noch einmal nachliest, wird verstehen, warum man bei der Gestaltung des Wanderplans für 2020 im Januar einen Museumsbesuch eingeplant hat. Nur dieses Jahr ist alles anders: Die ersten Schneeglöckchen zeigen die weißen Spitzen, und bei herrlichem Frühlingswetter trafen wir uns vor dem Salzstadel, dem „Museum für Brot und Kunst“, in Ulm.

Nach einer neunmonatigen Umbauphase war das ehem. „Brotmuseum“ mit neugestalteter Dauerausstellung und neuem Namen im Juli 2019 wieder eröffnet worden. Mit dem Zusatz „Forum Welternährung“ ist die Neuausrichtung auf den augenblicklichen Diskurs um Produktion und Nahrung positioniert.
Die Renovierung des historischen und unter Denkmalschutz stehenden Salzstadels von 1595 nahm bereits im Eingangsbereich Rücksicht auf die charaktervollen Holzsäulen und Balkenkonstruktionen. Die Kassentheke ist dezent in den Hintergrund gerückt, und es bietet sich in dieser Säulenhalle Raum für Sonderausstellungen wie jene, welche z.Zt. dort zu besichtigen ist: Steve McCurry – LebensMittel. 35 großformatige Fotografien zeigen die Menschen auf der ganzen Welt bei der Zubereitung und dem Verkauf von Nahrungsmitteln. Aber auch Not, Entbehrung und Freude am Genuss ist zu sehen.

Eine kurzweilige Führung durch zwei Obergeschosse brachte uns Anbau und Lagerung von Getreide sowie die Herstellung von Brot in unterschiedlichen Kulturen und Jahrhunderten näher. Daneben waren Gemälde aus verschiedenen Epochen zu sehen, deren Künstler sich mit dem Grundbedürfnis des Menschen, dem Essen, beschäftigten.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine dokumentarische Videodebatte zum Thema Welternährung im Dachgeschoß. In einer Fülle von Informationen zu diesem vielschichtigen Thema wird der Besucher zum Nachdenken angeregt. Fertige Lösungen können ihm nicht gegeben werden.

Es fiel nicht leicht, sich aus dem Haus zu verabschieden, denn es gibt noch vieles zu entdecken. Der anschließende gemeinsame Gaststättenbesuch führte dann dem Motto des Tages entsprechend in die „Brezel“.

Bericht: Ingrid Scheib
Bilder:   Peter Kolb, Manfred Strauß

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