Da die ursprünglich geplanten Bergtouren um das Kaufbeurer Haus schneebedingt nicht mehr möglich waren, plante unser Tourenführer Michael Scharpf kurzfristig um auf die Biberacher Hütte.
Am Samstag, 10.11.2018 trafen wir uns um 06:50 Uhr in Illertissen, 3 drahtige Bergziegen und 4 fitte Tourengänger, um dem oberschwäbischen Nebel zu entfliehen und das Wochenende im sonnigen Bregenzer Wald zu verbringen.
Kurz vor Schröcken stellten wir unsere Autos ab und stiegen über einen recht steilen Wirtschaftsweg zur Biberacher Hütte (1846m) auf. Wir besetzten unsere Betten im Winterraum, packten unsere Tagesrucksäcke und versteckten unsere mühsam hoch getragenen diversen Weinflaschen in unseren Betten, damit sie auch ja kein anderer Mitbewohner findet.
Nach kurzer Vesperpause starteten wir auch gleich zu unserem ersten Gipfel, der Hochkünzelspitze (2397m).
Bei sonnigem Wetter ging es ziemlich steil Richtung Gipfel, den wir auch in 1,5 Stunden erreichten. Von oben hatte man in der glasklaren Luft einen traumhaften Rundblick. Im Westen die Schweizer Berge mit Hoher Kasten, Säntis und viele weitere Gipfel, im Norden den Allgäuer Hauptkamm mit Biberkopf, Widderstein, Ifen usw. Im Süden blieb der Blick an Braunarlspitze, Orgelspitze, Hochlichtspitze hängen, und Richtung Osten waren Mohnenfluh, Karhorn, Zugspitze zu sehen. Leider wehte ein scharfer Wind, der uns dann auch bald vom Gipfel vertrieb.
Unseren Bergziegen reichten die bisher zurückgelegten 1300 Hm natürlich noch nicht. Sie wollten noch einen weiteren Gipfel besteigen. Somit entschlossen wir uns, noch das Glattjöchel mitzunehmen. Weglos ging es erst über felsiges Gelände dann über einen messerscharfen Grat zum Gipfel. Wir mussten sehr aufpassen, dass uns der heftige Föhnsturm nicht vom Grat wehte.
Gegen 17 Uhr kamen wir dann nach 1.700 hm und rund 16 km erschöpft, aber glücklich wieder bei der Hütte an. Mittlerweile war die Hütte voll besetzt, alle Schlafplätze waren belegt.
Unser Hüttenabend begann mit selbstgebackenem Apfelkuchen von Susanna. Danach gab es Pasta mit selbstgekochter Hackfleischsoße und vegetarischer Gemüsesoße von Lisa. Dazu und auch später genossen wir unsere verschiedenen Weine, was dann auch noch zu einer sehr ausgelassenen Weinverkostung und einem sehr lustigen Hüttenabend geführt hat.
Am anderen Morgen waren aber alle fit für eine weitere Gipfeltour. Nach dem Frühstück um 8 Uhr ging es auch schon los. Leider war es ziemlich bewölkt, tröpfelte auch ein wenig, aber gegen 11 Uhr verwöhnte uns wieder ein strahlendblauer Himmel, aber teilweise mit kaltem Wind.
Unser eigentliches Ziel für diesen Tag, die Braunarlspitze, war wegen zu viel Schnee in der Nordflanke und ohne Hochtourenausrüstung nicht zu bewältigen.Als Alternative wurde dann der Hochberg (2324m) gewählt. Auch dieser Gipfel war erst über steile Grasflanken, dann über einen Gipfelgrat zu erreichen. Wiederum waren alle von der traumhaften Fernsicht überwältigt.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast begannen wir dann unseren langen Abstieg. An der Biberacher Hütte legten wir bei schönstem Sonnenschein nochmals eine Pause ein, bevor es dann wieder den langen Forstweg runter zum Parkplatz ging.
Alle waren mehr als erleichtert, als die Autos erreicht wurden. Es war wieder ein Tag mit 500 Hm Aufstieg, 1300 Hm Abstieg und 17 km Wegstrecke.
Unser Dank gilt unserem Tourenführer Michael Scharpf für das tolle Wochenende in den Bergen.
Bericht: Peter Kögel
Fotos: Lisa, Peter, Michael