Wieder einmal sollten die Optimisten Recht behalten: Pünktlich zur geplanten Tour der Laupheimer Senioren ins Kleinwalsertal besserten sich die Wetterprognosen und auf der Wettertafel verschwanden die schwarzen Wolken mit den Blitzen. So konnten am frühem Montag Morgen die acht Bergsteiger/innen (mehr oder weniger) beruhigt die Fahrt ins Allgäu antreten und an der Auenhütte die PKws abstellen.
Montag, 16.07.
Morgens um 9 Uhr sind die Touristen noch beim Frühstück, und so herrschte um die Auenhütte noch Ruhe. Schnell hatten wir uns startklar gemacht, schulterten die Rucksäcke und machten uns auf den Weg.
Zuerst ging es ein Stück auf der Straße zurück, dann begann der Wanderweg in Richtung Walmendingerhorn-Alpe. Zunächst führte er mit wenig Höhengewinn durch den Wald, dann wurde er deutlich steiler und schlängelte sich zwischen Felsblöcken hinauf ins Hochtal mit der romantisch gelegenen Hütte.
Nach kurzer Pause nahmen wir die zweite Hälfte des Aufstiegs in Angriff und standen eine Stunde später im Gewimmel der Seilbahntouristen auf dem Walmendinger Horn. Noch ein kurzes Stück hinauf zum Gipfelkreuz, dann konnten wir zwischen vielen anderen die Rundumsicht auf Ifen, Allgäuer Alpen und Lechquellengebirge genießen. Tief unter uns das heutige Tagesziel, die Schwarzwasserhütte.
Schon nach kurzer Zeit entflohen wir der Menschenmenge rund um die Seilbahnstation. Auf ruppigem Fahrweg marschierten wir abwärts zur Lüchlealpe, dann wanderten wir in leichtem Auf und Ab hoch über dem Talschluss zur Stierhofalpe. Ein kräftiger Anstieg brachte uns schließlich hinauf zur Ochsenhofer Scharte, wo es Zeit für die nächste Rast wurde.
Nur 200 Hm über der Scharte steht als grandioser Aussichtsberg das Grünhorn. Ohne Rucksäcke hatten wir den Gipfel schnell erreicht, wo uns ein einmaliges Panorama erwartete. Unter uns tief eingeschnittene grüne Täler und rund herum unzählige Gipfel – einfach der pure Genuss.
Die Aussicht auf die Annehmlichkeiten der Hütte ließ uns schließlich wieder den Rückweg über die steilen Schotterhänge zur Scharte antreten, dann war es nur noch eine halbe Stunde hinab zur Schwarzwasserhütte.
Dienstag, 17.07.
Nach einer sternenklaren Nacht und einem reichhaltigen Frühstück starteten wir zum heutigen Tagesziel: dem Hohen Ifen. Offensichtlich fehlten auch hier die Niederschläge, denn die sumpfigen Wiesen waren trocken und die vielen Bachgräben meist ohne Wasser. Allerdings hatte sich über dem Gipfel eine dicke schwarze Wolke eingenistet, und so ging unterwegs manch banger Blick zum Himmel.
An der Ifersguntalpe beginnt der Eugen-Köhler-Weg. Er führt zunächst hinauf zu den großen Geröllfeldern an der Südflanke des Ifen, quert dann nach Osten und leitet über Felsrippen zwischen den senkrechten Abbrücken hinauf zum grasigen Gipfeldach. Allerdings war uns nicht klar, für wen die etwa in Höhe der Waden angebrachten Seilversicherungen gedacht sind. Die Spekulationen reichten von Zwergen bis zu nicht schwindelfreien Murmeltieren. Inzwischen hatte die Sonne die Wolken aufgelöst, und so konnten wir im oberen Teil des Aufstiegs manchen Schweißtropfen vergießen.
Am Gipfel erwarteten uns viele andere Bergsteiger, freche Bergdohlen und dazu eine prächtige Aussicht. Vor allem der Blick auf das Gottesackerplateau beeindruckte, so dass der dringende Wunsch geäußert wurde, diese Tour im nächsten Jahr ins Programm aufzunehmen. Natürlich mussten wir uns genügend Zeit lassen, um die Eindrücke zu genießen und außerdem war der Rucksack für den Abstieg noch viel zu schwer ;-))
Nach der ausgiebigen Gipfelrast begann der lange Weg hinunter zu Auenhütte, Zunächst über die Grashänge des Gipfelplateaus, dann auf dem versicherten Steig in der NO-Wand und schließlich durch große Geröllfelder ging es abwärts zur Ifenhütte. Dann war es nicht mehr weit zur Auenhütte, wo wir auf der Terrasse der aufwändig gestylten „Alpinlodge“ bei kühlen Getränken, Kaffee und Apfelstrudel das Ende dieser genussvollen Bergtour zelebrierten.
Bericht + Bilder: Konne