Drei frostige Tourentage im Obernbergtal liegen hinter uns. Außer leichten Kälteschäden sind wir alle wohlbehalten zurückgekehrt, was nicht selbstverständlich ist, da wir alle noch ziemliche Greenhorns im Tourengehen waren. Nachdem uns Irene mit ihrem genialen multifunktionalen Opel -Bus sicher zum Ziel gebracht hatte, trafen wir auf den Rest der Gruppe aus der Dortmunder Sektion. Die Dortmunder hatten leider schon einige personelle Verluste zu beklagen, dafür waren die übrig Gebliebenen super nette und taffe Bergfreunde. Vielleicht war hier Darwins Prinzip „survival of the fittest“ am Werk???? J
Unser Tourenführer-Dreamteam aus Bernd und Michael war gelebte rheinisch-schwäbische Völkerverständigung. Die beiden führten uns fachmännisch und geduldig durch Theorie und Praxis. Nach abendlichem Brüten über Lawinenkunde und Tourenplanung wissen wir nun zum Beispiel, was ein Planzeiger ist und dass eine Marschzahl nichts mit einem Marschtee zu tun hat. Hilfreich für die Planung war ein super durch Michael vorbereitetes Materialpaket, inklusive AV-Karte und Snowcard. Nur die Geheimnisse des Kompasses haben sich noch nicht allen gänzlich erschlossen: Der ein oder andere hat beim Versuch der Wegführung schon mal in die falsche Richtung gepeiltJ. Zum Glück kamen wir aber dank unserer Tourenführer und vorhandenen GPS-Geräten trotzdem immer sicher zum Ziel.
Wetter und Lawinenlage schränkten unsere Tourenauswahl etwas ein, dies war zum Üben aber eher von Vorteil. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der italienische Lawinenlagebericht offensichtlich rosigere Aussichten verspricht. Zumindest hat sich die italienische Gruppe, die zeitgleich in unserer Unterkunft hauste, prompt in die gefährlichsten Hänge gewagt. Unsere Gipfelziele waren der Egger Berg, das Trunajoch und das Nösslachjoch. An Bergstimmung war alles dabei, von Sonne, blauem Himmel und Panoramablick, über Nebel und Schneegestöber bis hin zu Sturmböen und eisiger Kälte. Durchgefroren oben angekommen, fiel sogar das Lächeln fürs Gipfelfoto manchmal etwas schwer.
Ein Lob hat auf jeden Fall noch das AV-Jugendheim in Obernberg verdient, wo wir in gemütlichen Zimmern untergebracht waren und mit gutem Essen versorgt wurden.
Unterm Strich waren es drei Tage mit tollen Bergerlebnissen, super netten Leuten und viel Wissenswertem! Es hat uns allen viel Spaß gemacht, und wir könnten uns jetzt schon eher vorstellen, uns mal alleine auf Tour zu wagen.
Vielen Dank an Michael und Bernd, für euren tollen Einsatz, wir freuen uns auf weitere Touren mit euch!
Bericht: Lisa+ Katrin
Bilder: Lisa, Michael, Simon und Katrin