Als Alternativprogramm zum Einsteinmarathon entschieden sich acht Bergläufer für einen Genuss-Halbmarathon im Appenzell. Start des etwa 21 km langen Rundkurses mit etwa 1500 Hm im Auf- und Abstieg war um 9:00 Uhr an der Talstation der Kastenbahn in Brülisau. Dort gab es gleich die erste gute Nachricht: aufgrund des starken Windes blieb die Bahn heute geschlossen, so dass sich die Anzahl Läufer der Teams, welche die Bahn als Aufstiegshilfe nutzen, auf null reduzierte und damit dem Genuss nichts mehr im Wege stand.
Zunächst ging es durch saftig grüne Wiesen auf gut gepflastertem Weg in ziemlich direkter Linie zum Ruhsitz, welchen die Gruppe jedoch ignorierte und stattdessen gleich weiter den Bergweg zum Gipfel des Hohen Kasten einschlug. Dies war der erste Verpflegungspunkt, und so wurde die Zeit am fast leeren Gipfel auch genutzt, ausgiebig die Aussicht zu genießen. Nachdem alle gestärkt waren, ging es im ständigen Auf und Ab in Richtung Stauberenkanzel. Nach und nach setzte sich nun auch die Sonne immer mehr durch, und so konnten wir bei der nächsten Verpflegungsstation an der Stauberenkanzel bereits in der Sonne sitzen.
Auch wenn es dem Einen oder Anderen schwer fiel, den schönen Platz und die feilgebotenen Getränke zu verlassen, rafften sich alle wieder auf, um das nächste Teilstück zur Saxer Lücke in Angriff zu nehmen. Und sie sollten nicht enttäuscht werden. Auch auf dieser Strecke boten sich wieder tolle Tief- und Weitblicke, welche bis zum Biancograt reichten. Beeindruckend war auch kurz vor dem Abstieg zur Saxer Lücke der Blick auf die steilen Flanken der Kreuzberge, einem beliebten Ziel für Kletterer.
Von der Saxer Lücke wurde die letzte Verpflegungsstation angesteuert, die Bollenwees. Hier pfiff der Gruppe ein starker Wind ins Gesicht, was sie nicht davon abhielt, auf der Terrasse mit Seeblick die letzten Franken in Getränke zu investieren.
Für den Weg zurück nach Brülisau wurde der seltener begangene Weg in Richtung Ruhsitz gewählt. Kurz vor Ruhsitz wurde bei Steig der steile Bergpfad entlang einer Klamm in fast direkter Linie unter der Bahn eingeschlagen. Nachdem auch diese Hürde bestens von allen gemeistert wurde, konnten sich alle noch die letzten Meter gemütlich auf dem Flachstück bis zum Parkplatz auslaufen.
Bericht: Jürgen Wieland
Bilder: Karin Hauber und Lutz Arnold