Sonntag, 15.04.18
Voller Vorfreude machten sich 14 Bergfreunde der Sektion auf den Weg in Richtung Süden. Sie hofften auf schöne, sonnige, warme Tage mit erlebnisreichen Wanderungen, und sie wurden nicht enttäuscht. Das Wetter zeigte sich ab Montag von seiner besten Seite und die ausgewählten Wanderungen fanden großen Anklang.
Nach sechs Stunden Fahrt war Riva del Garda erreicht, wo sich die Gruppe im „Algergo Al Maso“ einquartierte. Der Nachmittag wurde zu einem Bummel durch Riva genutzt, obwohl es bei leichtem Nieselregen noch ziemlich kühl war. Das erste italienische Eis schmeckte trotzdem.
Montag, 16.04.18
Nach üppigem Frühstücksbuffet startete die Gruppe um 9.30 Uhr zur ersten Wanderung. Auf schmalem Sträßchen führte die Fahrt hinauf nach Pregasina, wo sich bei der aussichtsreich gelegenen Kirche ein Parkplatz fand. Zunächst auf breitem Wirtschaftsweg, später über teilweise undeutliche Pfade ging es hinauf zur Punta di Larici, die einen herrlichen Blick auf den tief unten liegenden Gardasee bot. Weiter führte der Weg vorbei an der Malga Palaer steil hinauf zum Passo Rocchetta (1158 m), wo es mit Blick auf See und Monte Baldo Zeit für die Mittagspause wurde.
Mit neuem Schwung wurde dann das letzte Wegstück bis zur Cima di Mughera bewältigt, wobei am Weg alte Kriegsstellungen an den Ersten Weltkrieg erinnerten. Vom Gipfel bot sich ein herrlicher Tiefblick auf den 1100 m tiefer liegenden Gardasee, den Ort Limone und die gegenüberliegenden Berge.
Der Rückweg nach Pregasina verlief durch die bewaldeten Osthänge der Cima delle Nara und der Cima Bal. Dieser felsige Kamm war im Ersten Weltkrieg ebenfalls hart umkämpft.
Dienstag, 17.04.18
Nur eine kurze Strecke war es heute zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Hafen von Torbole. Nach kleinem Bummel durch den Ort mit einem Abstecher zu einem Aussichtspunkt ging es ins Valle Santa Lucia, früher die einzige Verbindung zwischen Etschtal und Gardasee. Auf der alten Römerstraße gewann man schnell an Höhe und erreichte die Häuser von Nago. Von hier führte ein schmales Sträßchen hoch über dem See zum Sportpark Busatte.
Der Park mit seinem vielfältigen Sportangebot ist Ausgangspunkt des „Sentiero Panoramico Busatte – Tempesta“. Diese aussichtsreiche Wanderung ist seit einigen Jahren das Wander-Highlight von Torbole. Nach leichten Wegen im ersten Teil überwindet der mittlere Teil durch drei Treppenanlagen mit insgesamt 400 Stufen die felsigen Steilabbrüche zum Ostufer des Gardasees. Kaum ein Wanderweg bietet derartige spektakuläre Ausblicke zum See und zum gegenüberliegenden Ufer.
Nach insgesamt 4 Std. Gehzeit war Tempesta erreicht, von wo der Bus die Gruppe zurück nach Torbole brachte.
Mittwoch, 18.04.18
Ziel des heutigen Tages war eine Höhenrunde auf dem Kamm zwischen Sarcatal und Ledrotal mit der Begehung eines Stücks des „Sentiero de la Pace“. Dazu führte die Fahrt auf abenteuerlichen Sträßchen von Campi hinauf zum Wanderparkplatz an der Malga Pranzo.
Erstes Etappenziel war die Bocca di Trat, der alte Übergang zwischen den beiden Tälern. Durch lichten Buchenwald führte der Weg auf schmalem Pfad aufwärts, wobei eine reiche Frühlingsflora die Wanderer erfreute. Leberblümchen, Seidelbast und Pestwurz säumten den Weg und in den höheren Lagen blühten neben Hängen voller Märzenbechern Hunderte von Christrosen. Nach zwei Stunden war die Bocca di Trat erreicht, was gleichzeitig den plötzlichen Übergang vom Frühling in den Winter bedeutete. Der Weg musste jetzt durch eine geschlossene Schneedecke gespurt werden, so dass alle froh waren, als sie das Rifugio Pernici erreichten.
Da die Schneemenge mit zunehmender Höhe noch größer geworden war, wurde beschlossen, auf die Gratwanderung zur Bocca di Saval zu verzichten. So blieb genug Zeit, um auf der Hüttenterrasse ausgiebig die Mittagspause und die grandiose Aussicht zu genießen. Der Abstieg wurde anschließend auf dem gleichen Weg zurückgelegt.
Donnerstag, 19.04.18
Heute führte die Fahrt ins Sarca-Tal zwischen Arco und Dro zum kleinen Ort Ceniga. Er war Ausgangspunkt für die Begehung des „Sentiero degli Scaloni“, der bereits von österreichischen Pionieren im Ersten Weltkrieg angelegt wurde und die Durchsteigung der senkrechten Felswand ermöglicht.
Nach den ersten vorsichtigen Blicken auf die steilen Felspassagen hatte man schnell Vertrauen zu den stabilen Versicherungen gefasst, und so stiegen Alle mit zunehmender Begeisterung auf dem bestens versicherten Steig mit in den Fels gehauenen Tritten und einigen Treppen aufwärts. Viel zu schnell war nach 1,5 Std. das Ende der Steiganlage erreicht und die Gruppe wanderte vom Dosso Tondo entlang der Abbruchkante zu einem aussichtsreichen Picknickplatz, wo sich die ideale Gelegenheit zur Mittagspause bot. Dabei konnten einige Informationstafeln zu Arbeit und Werkzeug der Holzfäller betrachtet werden.
Nach der Pause blieb der Pfad zunächst auf der Hochterrasse, bis die Wanderer auf den Abstiegsweg von San Giovanni traf. Durch den Wald ging es steil abwärts, dann begann – Überraschung – die versicherte Steiganlage, welche durch die Felswände hinab ins Tal führte. In Arco gönnte man sich zum Abschluss noch einen großen Eisbecher und einem kleinen Stadtbummel.
Freitag, 20.04.18
Als Kontrast zur Tour des Vortages stand heute eine Wanderung durch historische Dörfer bei Tenno auf dem Programm. Sie begann im mittelalterlichen Weiler Canale, dessen Häuser schon den Verfall preisgegeben waren, bis sich dort Künstler engagierten und die Ruinen renovierten.
Nach einem Besuch in der „Casa degli Artisti“ wanderte man durch die verwinkelten Gassen und stieg dann durch Buchenwald hinauf zur Hochebene Bastiani mit ihren Kastanienhainen. Bald darauf war das Rifugio San Pietro erreicht, wieder ein herrlicher Aussichtsbalkon mit Blick über den Gardasee.
Nach der Pause begann der Abstieg auf dem Sentiero Frassati nach Calvola, dem nächsten Dorf, das die Besucher ins Mittelalter versetzte. Von hier ging es auf einem mit Feldsteinen gepflasterten Weg steil hinunter nach Tenno, von wo in glühender Hitze der Aufstieg zurück nach Canale angetreten wurde.
Die dringend notwendigen Getränke gönnte man sich vor der Heimfahrt am Tenno-See.
Samstag, 21.04.18
Auch der schönste Wanderurlaub geht einmal dem Ende entgegen, und so wurden nach dem Frühstück die Koffer gepackt und die Autos beladen. Um nicht in den morgendlichen Rückreiseverkehr zu kommen, führte die Fahrt zuerst nach Arco. Hier stiegen die Wanderer hinauf zur Burg, genossen von dort nochmals die Aussicht und gönnten sich anschließend im Städtchen noch ein Eis. Dann begann die Heimfahrt, die ohne Stau bewältigt wurde.
Fazit: Eine gelungene Wanderwoche bei bestem Wetter, abwechslungsreichen Wanderungen und einer harmonischen Gruppe, die Alles bot, was sich die Teilnehmer erhofft hatten.
Bericht + Bilder: Konne