Am Freitag machten wir uns zu zwölft zur Zweisektionentour ins Sellraintal nach St. Sigmund (1513 m) zur Pforzheimer Hütte (2308 m) auf. Nach unserem fast dreistündigen Zustieg erreichten wir in der Abenddämmerung die Hütte. Dort angekommen kamen wir gerade rechtzeitig zum Abendessen. Also bezogen wir schnell unsere Zimmer/Lager und gingen in den Gastraum. Das Essen bei unserer Wirtin Ingrid auf der Pforzheimer Hütte war hervorragend, dort trafen wir dann auch auf die fünf Kameraden von der Dortmunder Sektion. Gemeinsam machten wir uns einen gemütlichen Abend und besprachen den morgigen Tag.
Aufgrund der doch als erheblichen (3) Lawinengefahr und des gegen Mittag vorhergesagten schlechten Wetters gingen wir am Samstag zuerst auf die „Südlichste Sonnenwand“ (3091 m). Wir begannen unsere Tour nach einem herzhaften Frühstück kurz nach 8 Uhr noch bei schönen Verhältnissen. Als wir die „Südlichste Sonnenwand“ erreichten, mussten wir leider feststellen, dass es im Aufstiegsbereich erhebliche Triebschneeablagerungen und eine große Wechte gab. So entschieden wir auf 2850 m, den Aufstieg abzubrechen und abzufellen. Nach kurzer Rast fuhren wir dann ein Stück abwärts zu unserem zweiten Ziel, der Roßkarscharte (3053 m). So gingen wir bei leider schlechter werdenden Wetterverhältnissen das Tal hinauf zur Scharte. Den letzten steilen Anstieg bewältigten wir mit Entlastungsabständen ohne Probleme. Oben auf der Scharte wurden wir vom Wind stürmisch empfangen und beschlossen aufgrund der immer schlechter werdenden Sicht, sofort wieder abzufahren. Im ersten steilen Stück der Abfahrt war der Schnee pulvrig, danach hatte er leider immer wieder einen leichten Harschdeckel. Weiter unten machten wir dann eine längere Pause, bevor wir weiter abfuhren und dann nach einem kurzen Gegenanstieg aus dem Gleirschtal wieder zur Hütte kamen. Da wir bis zum Abendessen noch etwas Zeit hatten, führten wir zur Übung noch einen LVS-Auffrischungskurs durch.
Für unseren letzten Tag im Sellrain sah die Wetterprognose sogar noch schlechter aus, so dass wir unser Ziel, den Zwieselbacher Roßkogel zu überschreiten, verwerfen mussten. Unsere Tourenführer hatten sich als Alternative den Samerschlag/Schartelkopf (2829 m) ausgesucht. Leider begann es sogar noch früher als vorhergesagt zu stürmen. Wir stiegen zum Teil im Sturm bis auf einen Rücken (2780 m) kurz unterhalb des Gipfels. Dort brachen wir dann die Besteigung aufgrund großer Triebschneepakete im Gipfelbereich ab. Die Abfahrt zur Hütte war dafür im windgeschützten Bereich umso schöner. Wir wurden mit tollen Schneeverhältnissen belohnt und die Hangneigung war fürs Skifahren herrlich. An der Hütte machten wir dann kurz Rast, verpackten unsere restliche Ausrüstung im Rucksack und fuhren dann zum Parkplatz ab.
Trotz der manchmal weniger schönen Wetterverhältnisse hatten wir eine gesellige Zeit mit dem einen oder anderen Highlight in den Abfahrten. Nicht zuletzt darf ich noch das sympathische Hüttenteam um unsere Wirtin Ingrid empfehlen, die uns kulinarisch verwöhnten. Unser Dank gilt unseren drei Tourenführern Michael & Theo vom SSV Ulm sowie Bernd vom DAV Dortmund. Ich denke, ich spreche für alle Teilnehmer, wenn ich sage, dass ich mich auf die nächste gemeinsame Tour mit Ihnen freue.
Bericht: Thomas Wolfmiller
Bilder: Teilnehmer