Endlich brauchte man sich eine Woche vorher keine Gedanken über den Wetterbericht zu machen. Es war einfach nur perfekt.
Um 6.00 Uhr fuhren wir mit 5 Personen nach Unterwasser am Säntis, wo wir uns am Parkplatz Alp Laui noch mit 2 anderen Teilnehmern trafen. Der traumhaft gelegene Parkplatz mit Bach, Tischen und Bänken, WC und toller Lage auf immerhin schon 1072 m Höhe war auch gleichzeitig unser Nachtlager in unseren komfortablen Campern. Das Klettergebiet Stoss besteht aus mehreren Felsriegeln, meist mit vielen Wasserrillen und sehr griffigem rauen Kalkfels.
Gegen 9.30 Uhrwanderten wir in 1,5 Std hoch zu unseren ersten Touren. Immer hatten wir klaren Blick zu den Churfirsten und zum nahe liegenden Säntis. Die letzten Meter waren sehr steil und mühsam, doch schließlich standen wir vor dem Sektor Schattenwand, wo wir uns dann in den passenden Seilschaften verteilten. Die Bedingungen waren traumhaft. Völlig alleine bei T-Shirt-Temperaturen kletterten wir lustige Touren wie „De Billig Jakob“ (5b) „ Uusverkauf“ (5b) oder „Tuusigfüessler“ (5a).
Manche Teilnehmer meinten, man könnte sich an so einer 5-Seillängen-Tour 6 Std lang beschäftigen, dann müsste der Tourenführer eine ausgiebige Wartepause einlegen und die erschöpften aber stolzen Helden mit Stirnlampen für den langen Abstieg versorgen. Alles war wieder gut, und wir hatten noch einen angenehmen und lustigen Grillabend an der Alp Laui.
Am Sonntag war der Plan Sektor Rhombusplatte und Gondor. Wieder wanderten wir eine gute Stunde steil hoch, diesmal in Richtung Stoss. Wir teilten uns wieder in die gleichen Seilschaften auf und kletterten bei fast zu heißen Temperaturen Wasserrillen und Platten mit vollem Genuss. Der Zustieg zum Sektor Rhombusplatte verlangte ganz schön Schweiß und Orientierungssinn, aber wir wurden durch eine gewaltige Tour „Auf Messers Schneide“ (5b) belohnt.
Wir hatten ein gelungenes Kletterwochenende, das wir leider mit Stau auf der A96 beenden mussten.
Bericht: Harald Schick
Bilder: Hermann und Harry