Bei Laupheimer Nebel machten sich 14 Bergfreunde am Dienstagmorgen auf den Weg in Richtung Bodensee, entgegen der Vermutung Einiger, die den Mindelsee in der Gegend von Mindelheim vermutet hatten. Je näher wir dem Ziel kamen, desto mehr lichtete sich das Grau und bei der Ankunft in Markelfingen bei Radolfzell konnte man mit einiger Fantasie sogar schon die Sonne erahnen.
Vom Parkplatz beim Bahnhof führte uns der Weg zunächst durch den ruhigen Ort, dann erreichten wir nach Unterquerung der B 33 bereits die Ausläufer des großen Schilfgürtels, der den Mindelsee umgibt
Etwa zehn Meter über dem Bodensee liegt der seit 1938 unter Naturschutz stehende Mindelsee, ein aus der Eiszeit stammender Moränensee. Mit seinem Schilfgürtel, seinen Feuchtwiesen (2007 wurden um den See über 100.000 blühende Orchideen gezählt) und Wäldern ist das heute 459 Hektar große Naturschutzgebiet Mindelsee ein Paradies für seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten, für Libellen-, Käfer- und Schmetterlingsarten und über hundert Vogelarten. Zehn Kilometer lang war der See ursprünglich, gute zwei Kilometer Länge sind ihm geblieben. https://www.bodenseetouren.de/tour/mindelsee-vogelparadies
Nach einem kurzen Besuch im schön angelegten Waldfriedhof von Markelfingen folgten wir bei Sonnenschein dem Ufer des Sees bis zu seinem Ostende. Hier bog der Weg nach Norden ab, führte durch Schilf, Moorwiesen und eine Birkenallee und stieg dann hinauf zum Hirtenhof. Hier fanden wir einen schönen Platz für die Mittagspause neben üppig behangenen Apfelbäumen und einem Walnussbaum mit dem Hinweisschild „Besitzer sammelt selbst“. Leider verwehrte der Hochnebel die Aussicht zum Bodensee, so dass nur der Blick auf die herbstlich verfärbten Wälder blieb.
Durch Obstplantagen ging es mit neuer Kraft weiter zum Dürrenhof und dann vorbei an einer Herde von Hochlandrindern hinab nach Möggingen. Hier konnten wir einen mächtigen Mammutbaum bewundern, für dessen Stamm wir 8 Personen brauchten. Unweit des Ortes war das Wasserschloss Möggingen einen Kurzbesuch wert. Es ist seit 1946 Sitz der Vogelwarte Radolfzell, die heute ein Forschungsinstitut des Max-Planck-Instituts für Ornithologie ist.
Der Rückweg nach Markelfingen führte nochmals entlang des Schilfgürtels, dann erreichten wir nach ca. 4 Std Gehzeit wieder den Parkplatz.
Für die obligatorische Schlusseinkehr zu Kaffee und Kuchen war dann noch ein Spaziergang von 15 min entlang des Bodensees zum Naturfreundehaus angesagt, dann wurde die Heimfahrt in den Laupheimer Nebel angetreten.
Bericht + Bilder: Konne