Hüttentour im Tessin

  1. Tag: Sonntag 16.06.2019

    Abfahrt um 7 Uhr in Laupheim über Bregenz und Chur. Nach dem San Bernhardino Tunnel war strahlend blauer Himmel.
    Nach kurzer Rast in Belinzona Nord fuhren wir vom Ortsteil Sementina  abenteuerlich ein schmales Sträßchen hoch auf 760 hm nach San Defendente. Ab 12.30 Uhr wanderten wir mit unseren, schweren, für 5 Tage proviantgefüllten Rücksäcken im Schatten von Maronenbäumen, später an Ginsterbüschen vorbei 700 hm hoch zu unserer ersten Selbstversorgerhütte Cap. Mognone.
    Auf der Hütte genossen wir den einmaligen Ausblick auf den Lago Maggiore und die Sonne. Am Abend verwöhnten uns Iris und Ulrike mit Käsespätzle und Eisbergsalat.
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  2. Tag Montag 17.06.2019

    Pünktlich um 8 Uhr wanderten wir durch Alpenrosen hinauf zur Alpe Morisciolo. Von dort weiter über einen freien Hang zu einem Aussichtspunkt am Grat 1787 m hoch mit einem fantastischen Ausblick auf den Lago und die umliegende Bergwelt.
    Auf einem blau-weiß markierten Weg marschierten wir weiter über weitere Graterhebungen, zum Teil ausgesetzt, weiter zur Cima di Morisciolo 2099 m. Die tibetanische Hängebrücke konnte man im Tal von Sementina erkennen. Auf wenig begangenem Weg erreichten wir nach ca. einer Stunde die Capana Orino. Die Hütte war frei zugänglich und wir genossen die Pause bei Kaffee oder Bier.
    Fast eben (nur 65 hm) führte uns unser Rückweg durch schattige Buchen zurück zu unserer Hütte.
    Ab 16 Uhr genossen wir mit einem Bad im Brunnen und Yogaübungen die Zeit bis zum Abendessen. Christa verwöhnte uns mit Risotto, verfeinert mit Pilzen und Karotten und Thymian, den wir am Rückweg sammelten.

3. Tag Dienstag 18.06.2019

Kurz vor 8 Uhr starteten wir in Richtung Capana Borgna auf 1912 m.
Nach einer guten Stunde stiegen wir auf einem zum Teil ausgesetzten Steig hinüber in denAlmboden der Alpe Russcada, weiter zur Alpe Conte de Mezzo. Um die Hütte grasten ca. 100 Ziegen. Die beiden Hütehunde wurden von einem jungen Mädchen zurückgehalten. Mit viel Respekt zogen wir weiter.
Unser Weg führte uns durch zum Teil steile Passagen hinauf zum Passo di Russcado auf 2069 m.Vier Stunden waren wir bis dahin unterwegs. Nach 30 Minuten Mittagsrast stiegen Peter und vier Frauen hinauf zum Cima della Uomo. Siggi und Christa bewachten die Rücksäcke. Danach wanderten wir miteinander in 15 Minunten hinunter auf die auf 1912 m gelegene Capana Borgna.
Wir genossen das Bad im angrenzenden Bach und den restlichen Nachmittag. Nach unserem gemeinsamen Abendessen mit Linsen und Spätzle verbrachten wir den restlichen Abend in der geheizter Stube mit Gemeinschaftsspielen.

  1. Tag Mittwoch 19.06.2019

    In der Nacht regnete es heftig. Als wir um 6 Uhr aufstanden, war es absolut klar. Im Westen grüßten uns die 4000er des Wallis.
    Um 7.30 Uhr marschierten wir bereits mit leichtem Gepäck los. Ziel war der Pizzo de Vogorno, 2442 m hoch. Über relativ flache Hänge bedeckt mit Alpenrosen und großen Steinblöcken gewannen wir an Höhe. Unter den Steilwänden führte uns in einer Rinne ein zum Teil eisenversicherter Weg in Richtung Grat. Die letzten 300 hm führte uns der Weg gleichmäßig steil zum Gipfel. Die Aussicht ist wieder fantastisch auf den Verzasca Stausee und weiter in der Ferne den südlichen Teil des Lago Maggiore.
    Bei bestem Wetter und bester Laune genossen wir die Gipfelpause. Um 11.30 Uhr waren alle wieder auf der Hütte. Die Vorhut hatte schon aus den Resten vom Abendessen ein köstliches Mittagsmahl gezaubert. Nach kurzer Mittagsruhe ging es wieder mit gepacktem Rucksack weiter. Die ersten 200 hm waren recht steil bis zum Passo di Ruscada. Die weiteren 300 hm ging es hinauf zum Cima dell Uomo 2390 m.
    Nach kurzer Pause ging es 400 m über ein Blockfeld hinab in ein Kar auf die Nordseite. Der Weg war teilweise mit Schneefeldern überdeckt, die vorsichtig gequert werden mussten. Zuletzt stiegen wir steil in einer Rinne durch Schnee und lockeren Fels nach oben in eine Scharte südlich der Cima de Erbea.
    Alle meisterten die Schwierigkeiten und nach wohlverdienter Pause, setzten wir unseren Weg fort zur Capanna Albagno auf 1876 m. Um 16 Uhr waren wir dort.
    Am Abend gab es Spaghetti und Tomatensoße. Irgendwann am Abend erschien überaschenderweise das Hüttenwartpaar. Wir ließen den Abend ausklingen bei Spiel und Rotwein.
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  2. Tag Donnerstag 20.06.2019

    Herzlich wurden wir von dem Hüttenwartspaar verabschiedet. Durch herrliche Alpenrosenfelder führte uns der Weg ins Tal. Im Bergwald mussten wir einer durch Hirten geführten Schafherde ausweichen.
    Nach zwei Stunden erreichten wir die Seilbahnstation Monera auf 1686 m. Nach einem Telefonat mit der Talstation fuhren wir hinab bis zur Mittelstation Curzitt. Nach dem Ausstieg besuchten wir die Kirche San Bernardo, deren älteste Bauteile aus dem 12. Jahrhundert sind.
    Eine Einheimische bot ihre Führung an und erklärte uns die bunten Fresken an den Wänden undvieles mehr. Gemeinsam sangen wir noch „Großer Gott wir loben dich“ zum Dank für die schönen Tage im Tessin.

Wir setzten unseren Weg fort durch die Maronenbäume und erreichten nach ca. 40 Minuten das letzte Highlight – die tibetanische Hängebrücke von 270 m Länge über die Schlucht der Sementina, die 130 m unter uns im Tale rauscht.
Vom Ende der Brücke erreichten wir in 30 Minuten Punkt genau unsere Autos in San Defendende. Unsere Heimreise vollzog sich ohne Probleme.

In Laupheim ließen wir im Restaurant Maximilian die schöne Hüttentour im Tessin Revue passieren.

Text: Siggi Wehrle. Jeanette Reuß
Fotos: Peter Kögel

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