Senioren auf dem Drachenweg bei Roßhaupten

Nach Wochen mir unberechenbarer Wetterlage und Starkregen in den letzten Tagen hatte sich pünktlich zum geplanten Termin das Wetter beruhigt und die Prognose versprach einen sonnigen Tag. Allerdings zeigte sich bei der Anfahrt ins Ostallgäu, dass im Stau der Alpenkette noch eine Wolkenschicht lag, die sich leider den ganzen Tag nicht vollständig auflöste, und dadurch das herrliche Panorama nur andeutungsweise zum Vorschein kommen ließ.
Startpunkt der 15-köpfigen Gruppe war das Ortszentrum von Roßhaupten. Auf einem Wirtschaftsweg ging es von dort vorbei an Fischweihern hinunter zur Mangmühle und an den Forggensee. Die Regenfälle der letzten Tage hatten dafür gesorgt, dass der Wasserstand deutlich über dem normalen Pegel lag und der Drache, der den Beginn des Roßhauptener Drachenweges markiert, schon beinahe nasse Füße bekam.

Eine Besiedelung Roßhauptens ist durch allemannische Gräberfunde im 6. Jh. bereits nachgewiesen. Der wilde Lech mit Schluchten, dichten Wäldern, Mooren und Höhlen war natürlich wie viele Gegenden damals furchterregendes ‚Drachenland‘. Diese mythologischen Ungeheuer bewachten Schätze von Gold und Edelsteinen, fraßen Pferde und Menschen, bewachten Brücken, waren gut, meist aber böse. Der hl. Magnus, der im 8. Jh unsere Gegend von Füssen aus christianisierte, tötete der Legende nach im Tiefental bei Roßhaupten einen Drachen und nahm so den Menschen die heidnischen Ängste vor den Naturgeistern.

Vorbei am Badestrand des Forggensees  führte die Wanderung mit einem Abstecher zum Brückendrachen hinein ins Tiefental, wo durch den hohen Wasserstand der Weg unpassierbar wurde und zu einer Variante zwang. Am „Drachenbrünnele“ wurde die erste Pause eingelegt, dann ging es steil hinauf zum großen silbernen Drachen und zur Andreas-Kapelle mit Blick über Roßhaupten und zum Auerberg. Auf der folgenden Anhöhe fanden sich dann Sitzgelegenheiten für die Mittagspause. Da sich die Wolken immer noch nicht verzogen hatten, konnte man die grandiose Aussicht leider nur auf der Panoramatafel bewundern, nur Säuling und Tegelberg zeigten sich schemenhaft im Dunst.
Der folgende Anstieg brachte dann die Gruppe zum Kalvarienberg, dem Endpunkt des Kreuzweges, dem man zur Wallfahrtskapelle Maria Steinach folgte. Vorbei am Pestfriedhof begann der Aufstieg zum Höhenrücken „Am Felsen“, dann galt es nach Überquerung eines Tobels, auf steilem, nassem Pfad den Aussichtspunkt Buch /Zwieselberg zu erklimmen. Hier konnte man endlich eine etwas bessere Sicht auf Ammergauer und Tannheimer Berge genießen.
Der Rückweg nach Roßhaupten erfolgte auf einem breiten Forstweg, dann freuten sich alle auf die übliche Schlusseinkehr, die mit Kaffee und Kuchen am Schwaltenweiher bei Seeg stattfand.

Bericht + Bilder: Konne

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