Nachdem die Berghochtour zummGroßglockner wetterbedingt kurzfristig abgesagt wurde, organisierten die Kursleiter Michael und Tobi kurzerhand eine Ersatz-Klettertour in die Lechtaler Alpen. Es sollten nun einige Klettertouren bei stabilerem Wetter in der Parzinn-Gruppe, an der Steinseehütte als Ausgangspunkt, Ersatz leisten.
Nach einer frühen und in den letzten Kilometern recht abenteuerlichen Anfahrt, marschierten wir zu viert (Michael, Tobias, Jürgen und Jury) in 2 Stunden zur Steinseehütte hoch. Nach kurzer Jause und Ablage von Hüttenmaterial im Trockenraum ging es dann zur ersten Mehrseillängen-Tour am Steinkarturm. Nach ca. 1 stündigen Zustieg kamen wir an der Einstiegstelle an, nach kurzer Vorbereitung für die 5 Seillängen durchstiegen wir in zwei Seilschaften die traumhafte und perfekt abgesicherte Südwand (V-).
Nach dem Abstieg zur schön gelegenen Steinseehütte bezogen wir unser Zimmer, wo wir reichlich Platz vorfanden und tatsächlich nur zu viert schnarchen durften. Den Abend genossen wir bei leckeren Essen, kaltem Bier und guten Wirtsleuten in der (frisch) renovierten Hütte.
Nach reichlich Schlaf und gutem Frühstück, ging es dann am nöächsten Tag an den südwestlichen Parzinnturm. Die Gusta (V-) mit ihren sieben Seillängen hatte es uns am Vorabend angetan. Diese schöne Kletterei im vierten und fünften Grad wird wohl lange in unserer Erinnerung bleiben.
Als wir nach kurzem Abseilen von der Spitze und dem Abstieg über die Geröllschlucht bei den Findlingen ankamen, entschloss sich eine Seilschaft kurzerhand, doch noch (die hatten wohl einfach nicht genug) den sehr imposanten und überaus reizvollen Spiehlerturm zu besteigen. Diese luftige und traumhafte Tour wurde mit einer langen Abseilpassage auf dem Abstieg gekrönt. Nach einem zügigen Abstieg zur Hütte und anschließenden Abstieg ins Tal, kamen wir nach ca. 3 Stunden Autofahrt am späten Abend völlig geschafft aber glücklich zu Hause an.
Schlussendlich ist der Großglockner ein Ziel geblieben, aber wir sind trotzdem, um eine überaus unvergessliche Erinnerung reicher geworden. Dieser schöne Fleck mit gigantischer Natur, hervorragender Umgebung für die Alpinkletterei und dazu bestens bewirtschafteter Hütte, werden sicherlich der Eine oder Andere nochmals aufsuchen.
Bericht: Jury Siebert
Bilder: Teilnehmer