Wanderungen im Fichtelgebirge

Das Fichtelgebirge ist ein Granitgebirge, das bis knapp über 1000 m reicht und aus mehreren Gebirgszügen besteht. Neben dem Hauptmassiv mit Schneeberg, Ochsenkopf und Kösseine bilden Waldstein- und Krombergzug ein nach Nordosten offenes Hufeisen. In dieses weitgehend unbekannte Gebiet an der nordöstlichen Ecke Bayerns machten sich 14 Senioren/innen der Ortsgruppe Laupheim auf den Weg.
Leider meinte es der Wettergott nicht sonderlich gut mit der Gruppe, denn nach Wochen mit Hitze und extremer Trockenheit schlug das Wetter komplett um, und so wurde die Wetter-App das wichtigste Hilfsmittel, um für die täglichen Wanderungen eine Ecke zu finden, in denen der Regen wenigstens zeitweise eine Pause machte.

Sonntag, 11.09.2022

Schon um 10.30 Uhr erreichten die Wanderer den Wintersportort Fleckl, einen Teilort von Warmensteinach, und starteten an der Talstation der Seilbahn Süd des Ochsenkopfes zu ihrer ersten Wanderung. Schon nach wenigen Minuten war die erste Pause nötig, um für den Rest der Runde die Regenbekleidung anzuziehen.
Durch dichten, urwüchsigen Wald führte der schmale Pfad zunächst zum Höllfelsen hoch über Warmensteinach, von dem man einen Blick über das Tal des Moosbaches in Richtung Sophiental erhaschen konnte. Ein kurzer Aufstieg brachte dann die Gruppe hinauf zum Aussichtsfels „Helle Glocke“, nochmals mit regenverhangenem Blick über die dichten Fichtenwälder.
Am Freilichtmuseum Grassemann war gerade Backofenfest, und so konnte man im Regenponcho Kaffee und Kuchen genießen, bevor es vorbei am Moorbad von Fleckl zum Hotel Bergblick ging.

Montag, 12.09.2022

Da die Wettervorhersage einen trockenen Tag versprochen hatte, wurde die Paradetour des Gebiets in Angriff genommen. Nach kurzer Fahrt bis Bischfsgrün starteten die Wanderer dort zur Wanderung entlang des Weissmains. Durch dichten Wald und ein Moorgebiet erreichte man vorbei an bizarren Granitfelsen die Waldgaststätte Karches, wo der Aufstieg zum Weissmainfels begann. Ein Durchschlupf und eine Treppe führten hinauf zum Gipfelblock mit herrlicher Aussicht auf Wunsiedel, zum Schneeberg und in Richtung Bayreuth.
Der Weiterweg brachte dann die Gruppe zunächst zum Goethe-Fels und schließlich hinauf zum Ochsenkopf mit riesigem Fernmeldeturm und dem Wanderheim des Fichtelgebirgsvereins. Dort wurde zunächst vom Asenturm das Panorama genossen, dann waren es nur nach wenige Schritte zum Gipfelfels des Ochsenkopfes mit dem berühmten eingemeißelten Wahrzeichen.

Dienstag, 13.09.2022

Die spektakulärste Wanderung der Woche startete in Luisenburg unweit von Wunsiedel. Hier liegt das größte Felsenlabyrinth Europas, ein unvergessliches Erlebnis für Groß und Klein. Die 300 Mio. Jahre alten Granitblöcke sehen aus, als hätte hier ein Riese Mikado gespielt und dazwischen schlägelt sich der Pfad durch Engstellen und Löcher, über enge Treppen und auf kleine Plateaus.
Nach Erreichen des Bundessteins ging es weiter zum Kaiserfelsen und dann zur spektakulären Steiganlage auf den Großen Haberstein. Vorbei am Kleinen Haberstein erreichte die Gruppe die Kösseine mit Wanderheim und Aussichtsturm, wo eine längere Pause angesagt war.
Beim Rückweg wurde nach einem Abstecher zum Burgstein der Abstieg durch das Felsenlabyrinth angetreten, an dessen Ende die Einkehr im Restaurant Luisenburg zu Kaffee und Kuchen stand,

Mittwoch, 14.09.2022

Wetterprognos: 30 l/m² (stimmte!!!)
Fahrt nach Bayreuth und Erkundung der Stadt in Kleingruppen.

Donnerstag, 15.09.2022

Da die Wetterprognose nur noch einzelne Schauer vorhersagte, wagte man sich an die Besteigung des Großen Waldsteines.
Von Weißenstadt aus führte die Route zunächst durch den Campingplatz und dann durch den frisch gewaschenen Wald hinauf zum großen Granit-Steinbruch, der leider während der Arbeitszeit geschlossen ist. Vorbei am „Napoleonshut“ und am „Wal vom Waldstein“ erreichte man die Überreste der Burgkapelle aus dem 12. Jhdt., wo der Aufstieg zum Gipfel-Pavillon auf dem Großen Waldstein begann. Ein toller Rundblick über Fichtelgebirge und Frankenwald war der Lohn.
Vorbei am Teufelstisch erreichte man das „Rote Schloss“ und schließlich die historische Bärenfalle. Anschließend war es höchste Zeit für Kaffee und Kuchen, die im Waldsteinhaus freundlich serviert wurden.

Freitag, 16.09.2022

Der Schneeberg, höchster Gipfel des Fichtelgebirges, war das Ziel der heutigen Wanderung.
Von Neubau waren es nur wenige Schritte zum Fichtelsee, wo es durch das Fichtelmoos vorbei an der Jean-Paul-Quelle zum Parkplatz Seehaus ging. Auf langweiligem Forstweg wanderte die Gruppe hinauf zum Haberstein, einem Geotop mit seltenen Moosen und Flechten, dann ging es weiter aufwärts zum 1051 m hohen Gipfel. Als Zeugen des Kalten Krieges stehen hier immer noch verlassene Militäranlagen und ein riesiger Funkturm. Davor befindet sich das „Backöfele“, ein Fels mit hölzernem Aussichtspunkt, von dem man einen Überblick über den Gipfel und die Sicht über die Berge von Fichtelgebirge und Steinwald hat.
Auf schmalem Pfad durch viel Blockwerk wanderten die Laupheimer weiter zum Nusshardt, einer Ansammlung riesiger Felsblöcke mit Treppenanlage, und nach dessen Besteigung hinunter zum Seehaus. Hier musste beim Abmarsch wieder mal die Regenkleidung angezogen werden, aber schon vor Erreichen des Fichtelsees strahlte wieder die Sonne.

Samstag, 17.09.2022

Ein total verrückter Tag mit wilden Wetterkapriolen.
– 11 Uhr Fahrt nach Nagel am See zum Spaziergang mit Regenschirm durch den Kräutergarten.
– Wegen Starkregen zurück nach Fichtelberg zu Kaffee und Kuchen.
– 13 Uhr Regenende – Fahrt nach Nagel und Start der Wanderung.
Auf dem Jean-Paul-Weg wanderten wir teilweise bei Sonnenschein hinauf zur Hohen Matze, einer Ansammlung von Granitblöcken mit Gipfelkreuz. Von dort führte der Weg (in Regenkleidung) hinunter zur Girgl-Höhle, die von wenigen Mutigen besucht wurde. Nach weiterem Abstieg und der Besteigung des Prinzenfelsen setzte wieder Regen ein, und so wurde der kürzeste Weg nach Nagel gewählt und anschließend bei Sonnenschein zurück nach Fleckl gefahren.

Sonntag, 18.09.2022

Der Tag empfing uns mit Regen und einer Temperatur von 7 °C. Wir verzichteten deshalb auf eine Abschlusswanderung und machten uns nach einer spannenden, abwechslungsreichen Woche auf den Heimweg.

Bericht + Bilder: Konne

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