In einer abziehenden Warmfront mit Blitzeis und Starkregen reisen wir mit den Autos bis Immenstadt Bahnhof an. Von dort mit direkten Anschluss via Bahn und Bus bis Balderschwang, das mit 1040m glücklicher Weise gerade so hoch liegt, dass es statt zu regnen schneit. Das Wetter hat Potential nach oben mausert sich jedoch bis zum Abend immer mehr.
Über die Alpe Oberbalderschwang steigen wir im Nebel bis zum Heidenkopf auf (1685m). Nur mit GPS und Hartmuts stets sehr guter Vorbereitung gelingt die punktgenaue Abfahrt zur Scheidwangalpe (1311m). Bei besser werdender Sicht geht die Tour über die Gütle- und Obergelchenwang-Alpen zum Hochgrat (1833m), der mit heftigem Wind die Wolken bearbeitet und uns mit einigen Minuten Sonnenschein belohnt. Der Abend klingt im nahegelegenen Staufner Haus (1634m) bei Krustenbraten aus dem Holzbackofen in gemütlicher Runde aus.
Am nächsten Morgen beginnt unsere Überschreitung der Nagelfluhkette. Über den Hochgrat geht es zurück zur Gütlealpe und dann zum Rindalphorm (1821m). Passend zum Wetter gestalten sich die Schneeverhältnisse die von einem Schwung zum nächsten schlagartig von Powder auf Bruchharsch wechseln können und so unsere Kraft sowie Fahrkönnen stark fordern. In den Rinnen liegt ausreichend Schnee, sodass wir aus dem nächsten Gegenanstieg zum Güntleskopf (1748m) doch auf schön geschwungene Abfahrtslinien zurückblicken können. Die zwar geschlossene jedoch windarm und sonnig gelegene Güntlesalpe lädt zur Mittagsrast ein, bevor es erneut knapp 300m bis zum Buralpkopf (1772m) bergan geht. In zwei weiteren Wellen geht es von Sederer Stuiben (1737m) über Stuiben (1749m) zur Alpe Gund die mit Kuchen, Flädlessuppe und Getränken unseren Kalorienhaushalt wieder auf Vordermann bringt. Nach kurzer Beratung mit dem Hüttenwirt lassen wir den Steineberg und Mittag rechts liegen und fahren auf direktem Weg übers Steigbachtal direkt zum Ortsrand Immenstadt ab, wobei sich die karge Schneelage mit nachhaltigen Erinnerungen in unseren Skibelägen verewigt.
Fazit: Mit ihrer Lage in erster Reihe bietet die Nagelfluhkette vom Bodensee bis Füssen sehr schöne Ausblicke ins Alpenvorland. Auf der anderen Seite konnten wir den Ausblick auf Allgäuer, Lechtaler und Appenzeller Alpen genießen. Mit den Wetterbedingungen sind wir gut zu recht gekommen, so dass uns diese landschaftlich sehr schöne Tour lange in Erinnerung bleiben wird. Bester Dank gebührt wie immer Hartmut für seine tolle Vorbereitung und Führung.