Freitag, 04.02.: Um 7:00 Uhr hieß es „Abfahrt“ zum lang ersehnten Skitourenkurs im Obernberger Tal, einem Seitental des Nordtiroler Wipptales nahe der italienischen Grenze. Für die erste Tour des Kurses, hatte Hartmut wegen der angespannten Lawinenlage das Nösslachjoch ausgewählt.
Nach kurzer Lagebesprechung machten wir uns auf den Weg, die ca. 900 Hm zu erklimmen. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen legten wir schon bald eine Auszieh- und Trinkpause ein. Diese wurde genutzt, um die Spitzkehren-Technik zu erklären. Unser Können mussten wir dann sofort bei einer steilen Passage durch den Wald unter Beweis stellen – Fazit: „Ausbaufähig“.
Je näher wir dem Gipfel kamen, desto härter wurde der Schnee. Der Wind hatte den Gipfelhang stark verpresst, doch dies hielt uns nicht davon ab, schon bald das Gipfelkreuz zu erreichen. Nach einer ausgiebigen Vesper- und Fotopause wechselten wir Ski und Splitboard in den Abfahrtsmodus. Über freie Hänge konnten wir durch die Sonne bei teilweise schwerem Schnee zur Nösslachhütte abfahren, wo wir uns mit Getränken stärkten. Anschließend fuhren wir durch Wald und über Wiesen zurück ins Tal und weiter nach Obernberg in Almis Berghotel.
Den Abend verbrachten wir im schönen Wellnesbereich und bei einem hervorragenden Abendessen. Bevor alle erschöpft und zufrieden ins Bett gingen, planten wir die Tour für den nächsten Tag. Dazu werteten wir Kartenmaterial und Lawinenlagebericht aus. Zusätzlich hatte Hartmut nochmal einige Lehrinhalte vorbereitet. Die Lawinenlage war nach wie vor angespannt, sodass wir für den Samstag das Trunajoch als Ziel festlegten.
Samstag, 05.02.: Um 7:30 Uhr trafen wir uns zum sehr leckereren Frühstückbuffet, um anschließend nach kurzer Fahrt unsere Tour zu beginnen. Den Aufstieg begannen wir bei leichtem Schneefall über Forstwege. Nach der Hälfte der ca. 800 Hm hatten wir die Waldgrenze passiert, und der Himmel begann aufzuziehen. Von nun an ging es beständig über freie Hänge mit lockerem Schnee. Die Vorfreude auf die Abfahrt wuchs von Minute zu Minute, sodass die Vesperpause eher kurz ausfiel. Auf der Abfahrt konnten wir einige unverspurte Hänge genießen, die wir mit Entlastungsabständen befuhren. Im unteren Teil wurde der Schnee aufgrund der Temperaturen wieder schwerer, was der Freude aber keinen Abbruch tat. Im Tal angekommen, hatte Hartmut noch eine LVS-Suche vorbereitet, bei der wir in 2er Teams das Wissen der Theorieabende in die Praxis umsetzen konnten. Uns wurde allen bewusst, dass diese Übungen regelmäßig gemacht werden müssen, um den Verschütteten im Ernstfall adäquat helfen zu können.
Das Abendprogramm glich dann dem vorherigen. Sauna – üppiges Abendessen – Theorie und Tourenplanung.
Sonntag, 06.02.: Die letzte Tour des Wochenendes führte auf die Allerleigrubenspitze. Nach dem Frühstück packten wir die Autos und fuhren zum Ausgangspunkt. Unser Aufstieg führte uns bald durch den Wald, wo wir fleißig unsere Spitzkehren üben konnten. Als wir schließlich aus dem Wald austraten konnten wir im Sonnenschein aufsteigen. Wieder führte uns der Aufstieg über einen abgeblasenen und verpressten Hang. Zwischenzeitlich wurde der Wind sehr stark und blies uns frontal ins Gesicht. So waren die letzten 45 Minuten nicht mehr so angenehm. Die letzten Höhenmeter zum Gipfelkreuz gingen wir ohne Skier und richteten ein Skidepot ein. Der Ausblick war herrlich und die Mühen hatten sich wirklich gelohnt. Nach kurzer Pause machten wir uns an die letzte Abfahrt des Wochenendes. Durch den Wind war der Schnee sehr hart, wir konnten allerdings einige Mulden und Rinnen finden, in denen sich Triebschnee abgelagert hatte und uns so eine teilweise butterweiche Abfahrt bescherte. Nach einigen schwierigen Passagen führte der letzte Teil über Forstwege zurück zum Parkplatz.
Wir verabschiedeten uns herzlich und planten schon die nächsten gemeinsamen Touren, um das Erlernte direkt anzuwenden. Dann machten wir uns alle wieder auf den Weg in die Heimat.
Unser Dank gilt an dieser Stelle Hartmut und Matthias für die super Planung. Ein besonderer Dank und Lob gehen an Hartmut, der uns wichtige Dinge für ein sicheres Tourengehen auf den Weg gab und beibrachte. Wir haben uns unter seiner Führung immer sehr wohl gefühlt! Wir freuen uns jetzt schon auf die nächsten Touren mit dir!
Bericht: Johannes Dalheimer
Bilder: Teilnehmer