Die Freude war groß – die Skitour konnte unter 2Gplus-Bedingungen stattfinden. Und Neuschnee hatten wir auch! Dementsprechend wollten nicht nur wir ins frisch gezuckerte Allgäu fahren – da waren leider auch viele andere Wintersportler, die den frischen Schnee genießen wollten. Der geplante Weg nach Balderschwang über den Riedbergpass wurde nach dem Tunnel gestoppt – Schneekettenpflicht. Wie gut, dass wir zwei erfahrene Bergführer dabeihatten. Somit wurde Plan B ausgeführt – die Fahrt nach Sigiswang und Besteigung des Rangiswanger Horns. Dort waren wir zwar auch nicht allein, aber es war wesentlich entspannter. Wir hatten sowieso nur eine Ahnung, was da genau auf uns zukommt und verließen und voll und ganz auf Michael und Rudi.
Nachdem die Autos geparkt, die Ausrüstung bereit und wir voller Tatendrang waren, erfolgte eine kurze Einweisung und Erklärung der Ausrüstung, damit wir alles auch richtig anlegen und nutzen konnten. Wichtig war der Check unserer Lawinensuchgeräte, denn das kann im Notfall Leben retten. Und dann ging es los. Sogar die Sonne zeigte sich kurz. Nun mussten wir uns erst einmal an das Gefühl gewöhnen, mit Skiern den Berg hochzulaufen. Wir übten das Gleiten im Schnee, verschiedene Techniken zur Richtungsänderung und die in steilerem Gelände notwendigen Spitzkehren. Das war das Schwierigste und um das gut zu können muss man üben, üben, üben. Für den Anfang klappte das ganz gut, auch wenn es sicher nicht immer so elegant aussah. Es ging über eine kleine Brücke, über’s freie Gelände und auf einer schneebedeckten Forststraße zügig bergauf. An der Kahlrücken-Alpe machten wir eine verdiente Vesperpause. Es war ziemlich kalt und zugig und es schneite immer mal wieder. Der warme Tee schmeckte super! Nebenbei gaben uns Michael und Rudi Tipps zur Ausrüstung und auf was man achten sollte.
Wir hatten nun die Hälfte der Höhenmeter und des Weges hinter uns gelassen. Die Stimmung war prima und die Gruppe harmonierte sehr gut. Die Kondition passte auch und so ging es weiter. Es wurde steiler und die Spitzkehren waren für so manchen von uns eine Herausforderung. Aber wir hatten ja Profis dabei, die uns in jeglicher Lage mit ihrem Können unterstützten. Kurz vor dem letzten Steilaufstieg zum Gipfel stand die Frage, ob wir das noch anpacken? Ja klar! Und kurze Zeit später standen wir am zugigen Gipfelkreuz. Die Freude war groß, kurzes Abklatschen, Gruppenfoto – und dann wurde uns erklärt, wie wir uns zur Abfahrt rüsten müssen. Und dann ging es los. Zunächst etwas verkrampft durch die nicht ganz fluffigen Schneehaufen. Die ersten direkten Schneekontakte ließen auch nicht lange auf sich warten. Wir waren halt nicht alle Tiefschneeprofis. Aber es machte immer mehr Spaß. Je näher wir dem Tal kamen, desto mehr mussten wir aber eine gute Piste suchen, da der Untergrund zu wünschen übrig ließ. Jetzt waren wir besonders froh, dass wir unsere Guides hatten, denn den Weg nach unten musste man ja schon kennen, wenn man am Parkplatz wieder ankommen wollte! Aber es klappte alles wunderbar!
Zum Abschluss gab es noch eine praktische Einweisung zur Lawinenkunde und Anwendung der LVS-Geräte. Das ist sehr wichtig, denn wenn man im Gelände unterwegs ist, muss im Notfall jeder damit umgehen können und wissen, was zu tun ist. Ein gemeinsamer Abschluss und kurzer Austausch über unsere Skitour rundeten den Tag ab. Wir haben dank Michael und Rudi viel gelernt und das Wichtigste: Es hat und allen sehr gut gefallen! Es wird den einen oder anderen Wiederholungstäter geben. Der DAV bietet eine Auswahl an weiteren Touren an. Ein großer Dank an unsere Guides Michael und Rudi für die Organisation und den lehrreichen Tag und auch den Spaß, den wir hatten.
Bericht: Margit Schmid
Bilder: Björn Wilhelm