Am Samstag, den 11.1.2025 trafen wir uns um 6.30 Uhr in Neu-Ulm zur Eingehskitour. Aufgrund der Witterungsverhältnisse der letzten Tage hatte unser Tourenführer Balderschwang als Ziel gewählt. Am Anfang des Jahres gab es ordentlich Neuschnee, aber durch die folgenden wärmeren Tage war auch wieder viel Schnee geschmolzen.
Unsere Anfahrt verlief reibungslos, und so erreichten wir nach ca. 1,5-stündiger Fahrt unser Tourengebiet. Die südseitigen Touren hatten durch die wärmeren Tage bereits gelitten, aber unser Ziel der Burstkopf (1559 m) hat als Abfahrtshang eine Westausrichtung bzw. eine durch einen Vorgipfel geschützte Südausrichtung.
Am Parkplatz angekommen begannen wir, bei sehr frischen Temperaturen uns fertig zu machen und loszugehen. Kaum waren wir unterwegs machten wir einen kleinen Zwischenstopp, um den “Großen LVS-Check“ durchzuführen, bevor es ins Gelände ging. Aufgrund navigatorischer Schwierigkeiten gingen wir etwas länger als nötig im Bereich der Skipiste. So hatten wir die Gelegenheit einen Abstecher ins Gelände zu machen. A auf der Höhe der Alpe Fuchsschelpen verließen wir die Piste und gingen ins Gelände.
Um auf die richtige Talseite zu kommen, mussten wir zuerst Höhe verlieren, aber leider konnten wir aufgrund der dichten Bewaldung nur ein kurzes Stück abfahren. Danach mussten wir zu Fuß ins Tal gehen, wobei wir teilweise bis fast zur Hüfte einsanken. Unten suchten wir uns eine passende Stelle, um den Lappbach „Trockenen Fußes“ überqueren zu können, was zum Teil ein sehr rutschiges Unterfangen war.
Auf der anderen Seite war unsere erste Aufgabe, die verlorene Höhe wieder gut zu machen und die „normale“ Aufstiegspur zu finden.
So stiegen wir durch einen herrlich lichten Wald auf, in dem die Sonne ihre Strahlen warf. Zusätzlich bekamen wir, auch aufgrund des Geländes, die Möglichkeit unsere Spitzkehren–Technik zu verbessern. Unserem Tourenführer Hartmut gelang es dann auch ohne Probleme die reguläre Aufstiegsspur wiederzufinden. Leider hatte keiner einen „Spur-wieder-Find-Schnaps“ dabei, so mussten wir den auf später vertagen. Danach ging es wieder zügig weiter in Richtung Burstkopf.
Als wir den Gipfel erreichten, hatten wir für kurze Zeit das Privileg, ihn ganz allein für uns zu haben. Anscheinend waren wir eine der ersten Gruppen an diesem Tag und so konnten wir die Aussicht ins Skigebiet und nach Balderschwang genießen. Aber da wir durch unseren Abstecher viel Zeit verloren hatten, machten wir uns zügig wieder bereit zur Abfahrt. Da wir die Burglhütte passieren mussten, verlief unsere Abfahrtsspur parallel zur Aufstiegsspur. Hartmut fuhr als Erster, um die Gruppe zu leiten und Jürgen, als einer der erfahrensten Tourengeher am Schluss, um bei eventuellen Stürzen zu helfen. Ich hatte ein wenig Wehmut, da der Westhang des Gipfels bei diesen Verhältnissen mit einer Traumabfahrt gelockt hätte. 10 cm Pulver auf einer tragenden Altschneedecke. Aber auch so war die Abfahrt zur Burglhütte sehr schön.
Unten an der Hütte angekommen überlegten wir kurz, ob wir einkehren sollten, entschieden uns aber dann zur Weiterfahrt und zu unserem nächsten Ziel dem Hochschelpen (1552m). Dafür mussten wir nach der Hütte zuerst noch etwas abfahren und dann wieder auffellen. So ging es in einer wie gemalten Winterwelt an der Güntlealpe und dem Sättele vorbei, wobei wir zur rechten den Feuerstätterkopf liegen ließen. Im Talbereich angekommen mussten wir auf unserem Weg zum Hochschelpen zuerst durch den Wald auf den Bergkamm. Von dort ging es entlang des Bergrückens auf den Hochschelpen. Am Gipfelkreuz legten wir dann eine ausgedehnte Pause ein. Vor uns lag Balderschwang und in unserem Rücken konnte man den Ifen sehen. Im Westen lag das Riedbergerhorn und im Osten unsere Tagesziele. Kleine Wolkenfetzen verhinderten eine absolute Sicht am Gipfel, aber wir hatten den ganzen Tag in Summe durchweg Sonnenschein und ein wunderschönes Winterwetter.
Nachdem wir wieder gestärkt waren, mussten wir noch durch eine kurze Waldpassage bevor wir die Skipiste sehen konnten. Dort fellten wir ab und machten uns bereit zu unserer Talabfahrt durchs Skigebiet. Hier fuhren wir mit den anderen Skifahrern wieder zur Alpe Fuchsschelpen und von dort vorbei an der Bodenseehütte zur Talstation des Skigebiets an der Höflealpe.
Wir fuhren die ganze Abfahrt in einem Stück und machten uns frühzeitig auf den Heimweg. Dabei legten wir in Obermaiselstein in der Schreinerstube noch einen kurzen Stopp ein, um den Spur-wieder-Finder-Schnaps nicht zu vergessen. Aber zuerst besprachen wir die Tour und stärkten uns bei Kaffee und Kuchen. Zum Abschluss spendierte Klaus uns sogar auch noch den Schnaps, so fand eine rundum gelungene Eingehskitour “für Fortgeschrittene“ sein Ende.
Ich denke, mir werden alle zustimmen, dass wir uns schon wieder auf die nächste gemeinsame Tour freuen.
Bericht: Thomas Wolfmiller
Bilder: Teilnehmer