Stuttgarter Weinwanderweg

Bei dichtem Nebel und fröstelnd trafen sich 10 Wanderfreundinnen mit ihrer Führerin Rita Hagel kurz vor 8 Uhr am Laupheimer Stadtbahnhof, um mit der Bahn nach Obertürkheim zu fahren, dem Ausgangspunkt des Weinbergrundwegs. Schon auf der Alb zeigte sich die Sonne, und sie begleitete uns den ganzen Tag.


Vom Bahnhof Obertürkheim gingen wir in nördlicher Richtung hoch über den Friedhof und erblickten bald die ersten buntbelaubten Weinberge mit kleinen Restbeständen an Trauben, von denen wir naschten.  An so manchen Wochenendgrundstücken und prächtigen Rebenhängen vorbei erreichten wir Uhlbach mit schönem Ortskern und verschiedenen Weingütern. Das Weinmuseum sollte erst um 10 Uhr öffnen, außerdem standen schon viele auf Einlass Wartende davor. So beschlossen wir, gleich nach Rotenberg weiter zu gehen. Immer wieder begeisterten uns die schönen Ausblicke über die wie mit dem Lineal gezogenen Weinreihen.  Die Rotenberger Steige hoch hatten wir schon die Grabkapelle auf dem Württemberg vor Augen.

An diesem Ort auf dem 411 m hohen Württemberg stand einst die Burg der Wirtemberger. Im Jahr 1819 ließ König Wilhelm I. an dieser Stelle die runde Grabkapelle aus Sandstein für seine bereits mit 30 Jahren verstorbene Gemahlin Königin Katharina von Württemberg in Auftrag geben. Später fanden auch der König und seine Tochter Maria hier ihre letzte Ruhestätte.

Oben angelangt, genossen wir zuerst den Blick übers Neckartal bis hin zum Fernsehturm. Es war Mittagszeit, und wir vesperten auf den Bänken vor der Kapelle. Dabei konnten wir einer Hochzeitsgesellschaft zuschauen, die an diesem wunderschönen Ort in der Höhe feierte. In der Grabkapelle bestaunten wir den überkuppelten, ganz in Weiß gehaltenen Innenraum mit seiner Säulengliederung, an das römische Pantheon erinnernd. Im Untergeschoss besichtigten wir die Grablege mit Sarkophagen aus feinstem Carrara-Marmor.

Unser Weiterweg führte im Halbrund um die Grabkapelle abwärts, wieder durch sonnige Weinberglagen mit herrlichen Aussichten. Oberhalb von Untertürkheim kehrten wir in die Besenwirtschaft Zaiß ein und ließen uns Zwiebelkuchen mit einem Viertele Wein schmecken. Danach waren wir froh, noch eine Stunde zurück nach Obertürkheim wandern zu dürfen, da sich nun die Promille bemerkbar machten, die wir erst einmal „abarbeiten“ wollten.

Es war ein abwechslungsreicher, interessanter und genussvoller Tag, und wir fuhren mit der Bahn zurück ins immer noch neblige Laupheim.

Bericht + Bilder: Thea Fetscher-Hildenbrand

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