Wanderreise nach Madeira

Acht urlaubshungrige Wanderer genossen eine Wanderwoche auf Madeira.

Unser 3*** Hotel war das „Orquidea“ im Zentrum von Funchal im Süden der Insel. Wir hatten Halbpension in Zweibett-Zimmern. Das Frühstück gab es als Büfett, das Abendessen als Menue, bei dem man aus zwei Gerichten auswählen konnte. Das Essen war gut und wir waren sehr zufrieden.

Levadawanderung von Camacha nach Monte

Der erste Wandertag führte uns nach Monte über der Stadt Funchal.
Wir fuhren mit dem 8er-Taxi bis Camacha. Von dort an der Levada da Serra und Levada do Tornos entlang bis Monte. Das Taxi fuhr uns direkt bis zur Levada hoch. Am Wasserlauf entlang ging es anfangs auf breiten Wegen bequem voran. Später wurde der Weg immer enger und zu einem Pfad durch urwaldartige Vegetation. Am Ende der Levada da Serra geht es gut 100Hm hinab zur Levada do Tornos. Dort kommt man am Ronaldo Stadion vorbei, das der Weltfußballer der Stadt gespendet hat. Ronaldo stammt aus Funchal und er ist dort nicht nur am Stadion sichtbar in der Stadt. Über die Levada do Tornos kommt man nach Monte. Im Villenort Monte hatte sich schon Kaiserin Sissi längere Zeit aufgehalten. Nach einer Pause genossen alle noch eine Korbschlittenfahrt ins Tal auf der halben Strecke nach Funchal. Eine schöne Wanderung, die für Jedermann geeignet ist.

Steilküstenwanderung von Machico nach Porto da Cruz

Mit demselben Taxi wie am Vortag ließen wir uns zum Ausgangspunkt nach Machico fahren, zur Levada do Canical. Entlang der Levada gingen wir nach Norden Richtung Boca do Risco, dem höchsten Punkt (450m) der Wanderung. Nachdem wir die Levada verlassen hatten, ging es durch bewaldetes Gebiet aufwärts bis zum Aussichtspunkt Boca do Risco. Jetzt lag das Meer 450 Meter unter uns und wir konnten die ganze Nordküste überschauen. Ein grandioser Anblick. Ab jetzt wanderten wir immer abwärts an der Nordküste entlang nach Westen bis zum Städtchen Porto da Cruz. Der Weg ist teils ausgesetzt und schmal, und fordert Konzentration. Die herrlichen Ausblicke auf das Meer direkt unter uns genießt man am besten immer erst bei einem kleinen Halt. Am Meer angekommen legten wir eine Pause ein und genossen den Blick auf das rauschende Wasser.
Am Hafen von Porto da Cruz ließen wir den Nachmittag ausklingen. Leider konnten wir noch nicht in den Hafenpool springen, da die gerade erst für den Beginn der Badesaison gereinigt wurden . Mit dem Linienbus fuhren wir zurück nach Funchal. Eine grandiose, nicht überlaufene Tour, die jeder machen sollte, der nach Madeira kommt.

Panoramatour auf der Halbinsel Ponta de Sao Lourenco

Wir waren nicht alleine auf dieser Tour. Die Parkschlange am Straßenrand war gut 500 m lang. Diese Tour ist ein „Muß“ auf Madeira, und man hatta den Eindruck, dass alle Touries der Insel den heutigen Tag dafür ausgesucht hatten.
Mit dem Mietwagen fuhren wir über Machico, Canical zur Halbinsel, bis wir nicht mehr weiterfahren konnten. Wir gingen auf teils gepflasterten Wegen bis zum nordöstlichen Punkt der Landzunge Madeiras. Nach einer Pause in der Finca und dem Erreichen des höchsten Punktes der Tour, gingen wir auf dem gleichen Weg zurück zum Auto.
Ganz in der Nähe liegt einer der schönsten Badestrände Madeiras, der „Prainha Beach“. Dort genossen wir den Rest des Tages und nahmen ein Bad im nicht zu kalten Meer, bevor es wieder zurück nach Funchal ging. Zum Glück kennen viele diese schöne Bucht nicht und so war es recht gemütlich am Strand.

Auf der „Königslevada“ Levada do Rei zum Bach Ribeiro Benitos

Mit dem Mietwagen fuhren wir über Santana bis Sao Jorge.
Es war wildromantisch. Wir wanderten auf der Levada do Rei, durch einen kleinen Tunnel und durch üppige Vegetation zum Bachbett des Ribeiro Benitos. Dabei ging es durch einen waschechten Regenwald, der heute UNESCO-Welterbe ist. Am Bachbett angekommen, ging es auf demselben Weg zurück wie wir gekommen sind.

Zum Pico Ruivo (1862m) dem höchsten Berg Madeiras

Eine anspruchsvolle und anstrengende, aber lohnenswerte Tour im Herzen Madeiras zum höchsten Punkt, dem Pico Ruivo (1862).
Mit dem Mietwagen fuhren wir bis zum Pico do Arieiro (1818m). Die Wetterprognose für Funchal war nicht so gut wie in den letzten Tagen: Bewölkt mit der Möglichkeit für Regen. Wir fuhren trotzdem einfach los Richtung Pico do Arieiro. In der Wolkenschicht war es wie im Nebel. Kurz vor dem Pico kamen wir über die Wolken und nicht nur die Gesichter hellten sich auf. Man kann mit dem Auto bis ca. 100 Hm vor die Bergspitze fahren und auf einem grob geschotterten Platz parken. Vom Parkplatz wanderten wir zuerst zum nahe gelegenen Pico do Arieiro, dem dritthöchsten Gipfel Madeiras. Hier war schon schwer was los. Die Massen drängten sich auf der Gipfelplattform. Ein großes Restaurant und ein Observatorium sind hier oben.
Jetzt ging es weiter über einen Grat und steile Stufen 300Hm bergab. Über in den Fels geschlagene Pfade und Tunnel ging es stetig aufwärts und wieder abwärts zum Pico Ruivo. Zwei andere Bergspitzen liegen auf dem Weg zum Ziel, dem Pico Ruivo, der eigentlich nur 50Hm höher liegt als unser Ausgangspunkt der Pico Arieiro. Trotzdem dauerte die Tour fast 7 Stunden und wir bewältigten dabei 1000Hm in Aufstieg und im Abstieg. Auf dem gleichen Weg ging es wieder zurück.

Insgesamt eine grandiose Tour mit sagenhaften Ausblicken und mehreren, teils langen Tunneln, in denen man ohne Taschenlampe verloren ist, weil oft größere Wasserpfützen im Tunnel sind. Für mich die schönste Tour der Woche und vielleicht sogar von ganz Madeira.

Zum grünen Kessel „Caldeirao verde“

Durch wilde abgelegene Täler und Urwald führt die Levada Wanderung zum 100m hohen Wasserfall. Mit dem Mietwagen fuhren wir über Santana nach Queimadas.

Über Anfangs breite Levada Wege ging es dann auf immer schmaleren, teils ausgesetzten Wegen, in den Urwald im Herzen Madeiras bis zum 100m hohen Wasserfall. Zum Teil wird der Weg so schmal, weil man nur auf der Beton-Einfassung der Levada läuft, daß die entgegenkommenden Wanderer nicht an einem vorbeikönnen. Auch hier kamen wir durch mehrere Tunnel. Man hat öfters den Eindruck man geht durch den Urwald. Nach einer Pause am Wasserfall ging es auf demselben Weg zurück. Jetzt war oft das Problem, dass die später Gestarteten die engen Wege versperrten und man sich aneinander vorbei drücken mußte.

Abschluß in Funchal

Da unser Flug erst gegen Abend abflog, hatten wir noch einen Tag, um Funchal näher kennen zu lernen und Einkäufe zu machen. Vormittags haben wir uns teilweise getrennt und gingen dann um 12Uhr gemeinsam ins Fischerviertel zum Fischessen.

Eine tolle, erlebnisreiche und schöne Woche ging zu Ende in einer angenehmen Gruppe. Madeira ist toll und zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergißt.

Bericht:  Benno Hagel
Bilder:  Teilnehmer

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