Riedbergerhorn als technisch anspruchsvolle und fordernde Tagestour?
Ja, das geht – tatsächlich: Bei entsprechender Routenwahl und bei den Bedingungen, wie wir sie an diesem Tag vorfanden! Laut Ausschreibung waren die Anforderungen max. im mittleren Bereich. Das Wetter war mit Temperaturen so um den Gefrierpunkt herum gut, und es herrschte LWS 1. Scheinbar also beste Voraussetzungen !
Schade nur, dass es zuvor über Tage hinweg in die mächtigen Schneemassen von Anfang Dezember geregnet hatte und die durchfeuchtete Schneedecke danach beinhart gefroren war. Klar also, dass die Harscheisen gleich zu Beginn gefordert und anschließend den ganzen Tag über unsere wichtigsten Begleiter waren.
Start der Tour war die Passhöhe des Riedbergpasses, zunächst mit lockerer Abfahrt auf gewalztem Wanderweg zur „Oberen Mittelalpe“. Von dort aus in unzähligen Spitzkehren in totaler Einsamkeit den 30 bis knapp 40 Grad steilen Südwesthang zum allermeist – weil direkt von Grasgehren auf relativ einfacher Route kommend – hoffnungslos überlaufenen Riedberger Horn. Kurze Rast mit Gipfelfoto und anschließender Abfahrt über die teilweise sehr steile und heute zudem stark vereiste Nordostseite ins Bolgental bis kurz vor das „Berghaus Schwaben“. Dort erneuter Aufstieg südseitig zum „Großen Ochsenkopf“. Felle weg, kurze Rast und Abfahrt auf einer bis dahin leicht aufgefirnten Schneedecke. Ein Genuss! Den abschließenden Aufstieg über den hartgefrorenen, stetig steiler werdenden Nordhang zum Bolgengrat am Riedbergerhorn wird den meisten bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben. Die anspruchsvolle Schlussabfahrt auf erneut eisigem Untergrund zurück zum Ausgangspunkt „Obere Mittelalpe“ erforderte nochmals alle unsere jetzt noch abrufbare Energie und Konzentration.
Bei Suppe und Kuchen auf der gemütlichen Alpe waren am Ende 8 Teilnehmer und 2 Tourenführer froh, dass nur das Material teilweise überfordert war.
Eckdaten: 8 Teilnehmer 2 Tourenführer, ca. 920 Hm, 2 kaputte Harscheisen und eine defekte Bindung, ein paar zum Glück harmlose Stürze, leicht (über-) strapazierte Nerven, am Ende aber durchweg zufriedene Skitouristen.
Wir danken unseren beiden Tourenführer Theo und Hartmut für diese spannende und lehrreiche Skitour.
Bericht: Thomas Löffler
Fotos: Teilnehmer