Hüttentour am Lukmanierpass
Drei Tage lang führte Peter Kögel uns sieben Wandererinnen rund um zahlreiche Bergseen in wunderschöner Alpenlandschaft im Tessin.
Tag 1: Vom Lukmanierstausee Aufstieg durch das Val Cadlimo zur Cadlimohütte
Nach entspannter Anfahrt dank Schweizer Tempolimit erschraken wir erst einmal nach dem Aussteigen am Lukmanierpass über den kalten Wind, vermischt mit leichtem Regen. Glücklicherweise besserte sich das Wetter, und bald erblickten wir das erste Highlight: eine kleine Hängebrücke zum Darübergehen. Im Val Cadlimo wurde der Weg immer felsiger, und bald bemühten wir uns über ca. einen Kilometer Blockgelände. Dem Verlauf des Medelser Rheins folgend stiegen wir kontinuierlich aufwärts und staunten über die vielen Seen und Seelein mit bizarren Felsen. Wir kamen im schroffen Hochtal an einer Jurte und einem Rustico mit Yaks-Herde vorbei. Allerdings zeigte sich nur eines der Yaks, dafür rannten fünf große Hunde aus der nepalesisch geschmückten Unterkunft. Nach einem nochmaligen kräftigen Anstieg erreichten wir die schön gelegene Cadlimohütte auf 2570 m.
Tag 2: Besteigung des Piz Curnera, dann zur Cadagnohütte
Bei strahlend blauem Himmel ließen wir am Morgen die Rucksäcke bei der Hütte zurück und bestiegen den „Hausberg“, 2796 m hoch. Nach steilen Felsplatten erreichten wir bald wegloses Gelände, dann kletterten wir über steiles Blockgelände zum Gipfel. Die Sicht war atemberaubend in die Südalpen, zu den hohen Bergen im Wallis und zum nahen Gotthard Massiv. Nach dem Abstieg zur Cadlimohütte legten wir eine kleine Pause auf der herrlichen Sonnenterrasse ein, bevor wir südlich durch eine bizarre Schuttlandschaft aus Schieferplatten abstiegen. Es eröffnete sich ein grandioses Panorama auf die Seenplatte unter uns und wir konnten uns an zauberhaften Blumenwiesen erfreuen. Hoch über dem Lago di Tom verbrachten wir die Mittagspause, von Blumen und Schmetterlingen umgeben. Bevor wir die Cadagnohütte erreichten, badeten und erfrischten sich ein paar Unerschrockene im klaren, kühlen Wasser des Cadagnosees. In der Alpe Piori wurde noch Käse eingekauft und dann war es auch schon Zeit für eine Kaffeepause auf der Terrasse unserer nächsten Unterkunft, der im modernen Stil gebauten Cadagnohütte. Danach blieben drei von uns bei Aperols sitzen, während die restlichen fünf unermüdlichen Personen noch durch zauberhaften Lärchenwald zum Lago Ritom abstiegen. Über eine Steinbrücke wurde der Gebirgsbach überquert und so gelangte man zu einem Wasserfall am See.
Tag 3: Durch das Val Pioro zum Passo del Uomo, dann durch das Val Termine zum Lukmaniersee
Auch an unserem letzten Tag erfreute uns Kaiserwetter. Dem in tiefem Canyon gelegenen Gebirgsbach entlang stieg der Weg zunächst auf grünen Wiesen allmählich an und ging in einen grob gerölligen Weg über hoch zum Passo del Uomo. Dort genossen wir die schöne Aussicht, dann folgte der Abstieg zum traumhaft blau leuchtenden Lukmaniersee und zum Parkplatz an der Passhöhe. Es war Mittagszeit, deshalb beschlossen wir unsere klasse Tour mit einem langersehnten Rösti bei einer Schluss-Einkehr in Disentis.
Eigentlich hatte diese wunderbare Tour Sigi Wehrle geplant. Er konnte sie aber wegen gesundheitlicher Angelegenheiten nicht durchführen und Peter vertrat ihn perfekt. Beiden gilt unser großer Dank.
Bericht: Thea Fetscher
Bilder: Teilnehmer