Trotz widriger Wetterprognosen machte sich eine Gruppe um die beiden Tourenführer Michael Scharpf und Theo Eckhardt auf den Weg in die Skitourenregion Sellrain.
Am Parkplatz in Praxmar angekommen starteten wir nach kurzer Tourenbesprechung den Aufstieg zur 2875m hohen Lampsenspitze. Dieser Gipfel zählt wohl zu den beliebtesten Gipfeln in den Stubaier Alpen und möglicherweise in ganz Tirol.
Vom Parkplatz am „Pieps Check Point“ vorbei folgen wir der Wegverzweigung nach rechts. Über die Skipiste zum Waldrand und ab etwa einer Höhe von 1800m etwas steiler führt uns der Weg durch lichten Wald und in wechselnder Steilheit durch schöne Mulden und über Kuppen nach Westen. Weiter durch wunderbar abgestuftes Skigelände, durch Mulden, halten wir uns links (südlich) vom felsigen Gipfelaufbau der Lampsenspitze auf das Satteljoch zu. Hier richten wir unser Skidepot ein und gehen am breiten Südsüdostrücken zu Fuß auf den teils sehr abgeblasenen Gipfel mit der Wetterstation und dem großen Gipfelkreuz (2875 m). Die Abfahrt führt uns entlang der Aufstiegsspur bei beachtlich guten Schneeverhältnissen zurück zum Parkplatz. Nach einer kurzen Einkehr bei Kaffee und Kuchen setzten wir unsere Fahrt zum Alpengasthof nach Lüsens fort. Dieses ehemalige Kloster bietet alle Annehmlichkeiten vom sehr guten Essen über traditionell eingerichtete Zimmer und freundlicher und zuvor kommender Bewirtung. Bei einem leckeren Abendessen und einer ausführlichen Touren Nachbesprechung lassen wir den Abend bei netten Gesprächen ausklingen.
Wie schon zu Beginn erwähnt waren die Wetteraussichten auch für den Samstag nicht berauschend. Dennoch machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg zur Schöntalspitze (3002m). Im Aufstieg mussten wir einen kurzen Abschnitt die Ski abschnallen, da die wenig ergiebigen Schneefälle des Winters einen Aufstieg mit den Skiern verhinderten. Durch das im unteren Bereich breite Schöntal geradeaus führt uns der Weg auf einen markanten Geländerücken zu, der das Tal in zwei Hälften teilt. Entlang diesem aufwärts ziemlich in der Mitte haltend rechts der Schöntalwände aufwärts zieht sich der Aufstieg, zuletzt über eine kurze Steilstufe in ein weites Becken (ca. 2710m) nordöstlich von der Schöntalspitze, wo man auch das erste Mal den steilen Gipfelhang einsehen kann.
Den schwierigen Bedingungen im sehr steilen Gipfelanstieg geschuldet, verzichteten wir jedoch auf den Gipfelsturm. Die Abfahrt führte uns entlang der Aufstiegsspur bei erneut sehr guten Schneeverhältnissen und bei zum Teil sonnigen Bedingungen zurück zum Ausgangspunkt. Im Zuge einer Trink- und Esspause, auf einem sonnigen Plateau zeigten uns Michael und Theo noch die neuesten Techniken bei der LVS Feinsuche mit der Pieps Iprobe Sonde.
Nach einem erneut geselligen Abend bei gutem Essen lassen wir den ereignisreichen Tag ausklingen.
Am Sonntag sollte der Zischgeles (3004m) unser abschließendes Ziel des Wochenendes werden. Der Aufstieg führte uns, aufgrund des über Nacht gefallenen Neuschnees, durch unverspurtes Gelände über einige Höhenstufen in einen großen Kessel den wir im teils steilen und oft abgeblasenen Gelände in Angriff nahmen. Im letzten Drittel des Anstieges wurden die Bedingungen jedoch so unwirklich (starkes Schneetreiben, bei stürmischem Wind), so dass sich Michael und Theo entschlossen, die Tour abzubrechen. Die Abfahrt war wieder ein Genuss, da die Schneeverhältnisse erneut sehr gut waren. Nach einer abschließenden Besprechung und einer Stärkung begaben wir uns mit tollen Eindrücken auf den Heimweg.
Als Fazit des Wochenendes bleibt uns allen wohl die Erkenntnis, dass die generelle Wettervorhersage nicht immer einen verlässlichen Rückschluss auf die Bedingungen im begrenzten Umfeld eines Tourengebietes zulässt. In unserem Fall war trotz generell schlechter Vorzeichen das Wetter besser als erwartet und bescherte uns wieder mal ein unvergessliches Wochenende.
Auf diesem Wege nochmal vielen Dank unseren Tourenführern Michael und Theo für die umsichtige Tourenplanung und -durchführung.
Bericht: Jürgen Baur
Bilder: Teilnehmer