Auf den Spuren der Albwasserversorgung


Bis in die zweite Hälfte des 19. Jhdt. stellte die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb ein permanentes Problem dar. Der Transport sauberen Wassers per Ochsenfuhrwerk in Fässern von den 150 bis 300 Meter tiefer im Tal gelegenen Quellen war, besonders im Winter über vereiste Wege, schwierig. Eine Vorreiterrolle spielten dann aber die Gemeinden Justingen, Ingstetten und Hausen o.U., die 1869 dem Bau der ersten „Albgruppe“ bei Schelklingen zustimmten, die 1320 Einwohner versorgen sollte und 1870 in Betrieb ging.
Die Wanderung der Senioren aus Laupheim bewegte sich auf den Spuren dieser geschichtsträchtigen und technischen Meisterleistung, die dafür sorgte, dass die ersten Alb-Dörfer dauerhaft mit Wasser versorgt wurden.

Bei blauem Himmel aber zweifelhaften Wetterprognosen startete die 14-köpfige Gruppe am Biosphärenzentrum in Hütten zu ihrer Wanderung. Zunächst führte der Weg durch das romantische Tal der Schmiech vorbei am großen historischen Wasserrad von Talsteußlingen nach Teuringshofen. Hier steht als technisches Kulturdenkmal das alte Pumpwerk von 1870. Es ist leider nur im Sommer jeden 1. Sonntag im Monat zu besichtigen, aber durch die Fenster konnte man die alten Pumpen sehen.
Hier begann der Aufstieg durch den Wald zur Hochfläche. Auf meist guten Wegen gewann man vorbei an einigen Feldern von Märzenbechern schnell an Höhe und erreichte nach einer knappen Stunde die Hochfläche. Hier wurden die Wanderer von einem heftigen, eisigen Wind empfangen, so dass alle froh waren, auf dem Dorfplatz von Justingen eine geschützte Stelle für die Mittagspause zu finden.
Pünktlich mit dem Ende der Pause begann leichter Nieselregen, der sich innerhalb kürzester Zeit verstärkte und in Verbindung mit dem kräftigen Wind ziemlich unangenehm wurde. Trotzdem wurde bei den Ruinen von Schloss Justingen nicht der direkte Abstieg gewählt, sondern der Umweg durch das Bärental in Angriff genommen. Im Schutz des Waldes ging es zunächst zur Bärentalhütte, dann folgte man dem Pfad durch die schmale, felsige Schlucht hinab zur Bärenhöhle. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Parkplatz am Biosphärenzentrum, wo man endlich ins trockene Auto schlüpfen konnte.

Bericht + Bilder: Konne

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