Hochtouren in der Monte-Rosa-Gruppe

Nach problemloser, jedoch langer Anreise über den San Bernardino und Mailand erreichen wir gegen Mittag Staffal im Gressoney-Tal. Die Bergbahn bringt uns mühelos auf 3230 m und 1:15 Stunden später erreichen wir die Gnifetti-Hütte 3647 m, noch bevor Regen und Graupel einsetzen. Die Lage der Hütte ist exklusiv, die Zimmer sind pragmatisch und klein, was durch Essen und Gastfreundschaft mehr als wettgemacht wird. Die südländischen Steh-WCs mit von Hand betriebener Spülung sind gewöhnungsbedürftig, dafür jedoch den einen oder anderen Witz wert.

Der Sonntag beginnt um 3:40 Uhr und später dann mit einem schönen Sonnenaufgang bei gutem Wetter. Wir kommen gut voran und erreichen gegen 7:45 Uhr die Pyramide Vincent 4215 m. Wegen Kälte und starkem Wind bleiben wir nur kurz am Gipfel und setzen auf das Balmenhorn 4167 m um. Da wir früh dran sind versuchen, wir noch das Schwarzhorn, 4322 m bleiben jedoch im Verkehr der Abseilenden stecken und brechen kurz unter dem Gipfel ab, weil uns die Zeit wegläuft. Der Abstieg läuft problemlos, ab Mittag ist der Schnee jedoch wie vorherzusehen schon sehr weich. Insgesamt sind die Bedingungen deutlich besser als vorhergesagt, frühes Aufstehen und Zurückkehren ist jedoch erforderlich, um den Schwierigkeiten durch die tageszeitliche Erwärmung entgegen zu treten. Ab 13:00 Uhr genießen wir die Sonnenterrasse und den Nachmittag auf der Gnifetti-Hütte.

Am Montag stehen wir bereits um 2:30 Uhr auf, da die Tour auf die Zumsteinspitze 4562 m und die Signalkuppe bzw. Punta Gnifetti 4554m eine Stunde länger als am Vortag dauern. Es ist ein kristallklarer aber wieder kalter und windiger Morgen mit Sternenhimmel und Blick auf das Lichtermeer in der Po-Ebene. Gegen 9:00 Uhr erreichen wir die Zumsteinspitze mit perfektem Rundumpanorama in die gesamten Westalpen. Weiter geht’s über die Signalkuppe auf der die Margherita-Hütte thront. Der Rückweg verläuft auf der Aufstiegsroute und wir sind wieder gegen Mittag auf der Gnifetti-Hütte, bevor die Hitze die Spaltenbrücken gefährlich und die Spur komplett weich macht. Den Nachmittag verbringen wir wieder auf der Hütte, genießen die Küche oder holen Schlaf nach.

Der Dienstag beginnt ebenfalls sehr früh, da noch die Rückreise ansteht. Wieder auf der gleichen Aufstiegsroute erreichen wir das Schwarzhorn. Die letzten 70 Hm gehen über eine  steile Eisflanke die Konsti mit einem Fixseil entschärft. Mit 4322 m der fünfte 4000er. Der Abstieg zur Bergbahn über den kleinen Klettersteig fällt leicht, und so erreichen alle glücklich und sehr zufrieden wieder die Bergbahn ins Tal. Besonderer Dank gilt den Führern Micha und Konsti für die Orga und Durchführung.

Bericht und Bilder: Teilnehmer

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