Acht urlaubshungrige Wanderer genossen eine Wanderwoche auf Teneriffa.
Der Flughafen liegt im kargen Süden der Insel. Mit dem Bus fährt man noch eine Stunde bis zum grünen Norden. Man landet mit dem Flugzeug auf dem „Mond“ und fährt ins „grüne Paradies“. Unser Hotel war das „Valle Mar“ in Puerto de la Cruz im grünen Norden der Insel. Das 4-Sterne-Hotel liegt direkt am Meeres-Schwimmbecken von Puerto Cruz und in der Nähe vom Strand Martianez.
Puerto ist eine quirlige, alte Fischerstadt mit alten Gebäuden und mit einheimischer Bevölkerung. Nicht wie Las Americas oder Los Cristianos im Süden, wo sich fast nur Touristen aufhalten. Die Stadt bietet auch am Abend Unterhaltung zum Bummeln und hat mehrere Bars mit kanarischer Life-Musik.
Playa Bollulo
Der erste Wandertag ging bei strahlendem Sonnenschein zum Playa Bollullo. Die Wanderung führt vom Hotel aus direkt 100 Hm hoch an die Bergkante mit herrlichem Blick über Puerto Cruz. Hier ist der Frühling schon ausgebrochen, wie man an der schönen Blumenpracht sieht. Weiter ging es durch Bananenplantagen zum schwarzen Strand Bollullo mit Bademöglichkeit bei ruhigem Meer. Leider war der Abstieg zum Strand gesperrt, weil der Weg teilweise abgebrochen ist. So mussten wir einen Umweg durch weitere Bananenplantagen machen, um an den Einstiegspunkt für den Aufstieg zum Aussichts-Cafe Vista Paradiso zu kommen. Auf der Terrasse bietet sich ein atemberaubender Blick zurück nach Puerto Cruz.
Zurück ging es mit dem Taxi.
Da wir zeitig beim Hotel ankamen, genossen wir den Rest des Tages beim Strand Jardin.
Masca Schlucht
Für die nächsten Tage war schlechtes Wetter angekündigt. Deshalb planten wir um und holten uns zwei Mietwagen für vier Tage.
Die Masca Schlucht liegt weiter im Süden, und so hofften wir, dass wir dem schlechten Wetter im Norden entfliehen könnten. Die Wanderung führt durch den Barranco de Masca. Sie ist die Paradetour für den Wanderer auf Teneriffa. Anspruchsvoll und nicht ungefährlich aber herrlich. Daher wird die Tour viel begangen. Im Februar 2018 ist eine Gruppe Wanderer trotz massiver Unwetterwarnung in die Schlucht gegangen und musste aufwändig gerettet werden. Dann wurde die Schlucht gesperrt und umgebaut.
Wie wir vor Ort erfahren mussten, ist die Schlucht grundsätzlich nur noch an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen geöffnet und nur mit Internet Anmeldung. Der nächste freie Termin wäre Ende April.
Da auch hier das Wetter zu stürmisch für eine alternative Tour war, fuhren wir weiter ganz nach Süden zum Badeort Playa de las Americas. Hier war das Wetter wie erwartet schön aber derart stürmisch, so dass alle Strände gesperrt waren und scharf von der Polizei kontrolliert wurden. Auf dem Rückweg machten wir noch Halt in Icod de los Vinos, wo wir die zwei uralten Drachenbäume bestaunten.
Wieder im Hotel genossen wir das täglich hervorragende Büffet, mit dem auch Vegetarier sehr zufrieden waren.
von Chamorga zum Strand
Der dritte Tag führte uns ganz an die Ostspitze der Insel ins Anaga Gebirge. Mit dem Mietwagen fuhren wir zu dem kleinen Ort Chamorga (500 m). Wir wanderten durch Kakteen, Blumen und tropische Pflanzen auf einem teils befestigten Pfad bis zum Meer hinunter. Weil das Meer auch hier stürmisch war, machten wir unsere Pause lieber hinter einer Kaimauer als direkt am Strand. Von einem einheimischen älteren Mann, der hier unten lebt, bekamen wir noch einen Kaffee serviert. Zurück ging es auf dem gleichen Weg.
Risco Steig
Mit dem Mietwagen fuhren wir ganz nach Westen ins Teno Gebirge bis Buenavista del Norte (100 m) und stiegen über einen imposanten Bergpfad mit toller Fernsicht bis zum Ort Teno Alto (780 m) auf. Die Vesperpause machten wir in einem alten Steinkreis der Guanchen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit waren hier gefordert.
Nach einer Rast im Restaurant querten wir durch zwei Barrancos bis nach El Palmar. (520 Hm). Mit dem Taxi gelangten wir wieder zu unseren Mietautos.
Teide Hochebene
Wir fuhren auf die Teide Hochfläche bis nach las Canadas del Teide. Die Teide Hochfläche ist in Wirklichkeit das Innere eines riesigen Kraters mit 6 km Durchmesser, in dem sich erst später der Teide-Kegel gebildet hat. Von dort wanderten wir zum Roques de Garcia, zum Finger Gottes. Mit einer einfachen, aber wunderschönen Wanderung umrundeten wir das Felsmassiv. Die geplante Besteigung des Teide (3715m) mussten wir leider wegen noch vorhandenem Schnee auf der Ostflanke absagen.
Auf dem Fahrweg zur Teide Hochfläche kommt man an einem Naturphänomen, einer riesigen Steinrose (5m) vorbei. Wieder an Hotel angekommen, genossen wir noch unseren wunderschönen Pool auf dem Dach.
Sentiero de Aqua
Direkt vom Hotel aus ging es immer am Strand entlang Richtung Westen bis San Juan de la Rambla und wieder zurück zum Hotel. Wir durchquerten einige Barrancos, waren mal fast auf Meereshöhe, mal 150 m über der Bucht mit sagenhaften Ausblicken. Eine Tour, die jedem zu empfehlen ist. Auf dem Rückweg schauten wir noch am dortigen Friedhof vorbei. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Ruhestätten in verschiedenen Ländern sind.
Am nächsten Vormittag ging es auch schon wieder zurück zum Flughafen.
Leider war doch keiner der BVB-Fußballer in unserem Flugzeug und so hatten wir den Mannschafts-Airbus für uns alleine
Bericht: Benno Hagel
Bilder: Teilnehmer