Hochtour auf den Hochfeiler


Auch wenn der Hochfeiler (der höchste Zillertaler) trotz seiner beachtlichen Höhe von 3510m mittlerweile meist eisfrei zu besteigen ist, macht er seinem wohlklingendem italienischen Namen noch alle Ehre…zumindest seine 400 Meter hohe und bis zu 60 Grad steile Nordwand. Weiterhin gibt es in seiner Umgebung auch noch ein paar wunderbare Kletter- und Eisgipfel.

  1. Tag

Ich traf mich also um halb sieben mit Dieter und Jannik und wir fuhren zum P+R Parkplatz in Illertissen, wo wir uns mit den anderen (Franz, Lisa, Thomas, Ralf und unser Tourenführer Michael) trafen. Von dort ging es dann nach St. Jacob im Pfitschtal.
Gegen Mittag machten wir uns von der Pfitscherjochstrasse aus auf zur 2710m hoch gelegenen Hochfeilerhütte. Der durchaus interessante, aber scheinbar endlose Weg führte uns zuerst durch ein Wäldchen und dann in der prallen Mittagssonne hinauf zur Hochfeilerhütte. Dort ließen wir uns das eine oder andere Radler schmecken und genossen den Abend auf der wunderschön gelegenen Hütte.

  1. Tag

Am nächsten Morgen gab es um halb sieben Frühstück und um halb acht machten wir uns auf zum Gliederferner, welchen wir nach einer halben Stunde erreichten. Nach einem etwas beschwerlichen Abstieg zur Gletscherzunge legten wir die Steigeisen an und stiefelten auf dem flachen und blanken Gletscher bis auf etwa 3000m Höhe, wo wir dann anseilten.Von dort an ging es durch eine große Spaltenzone, danach durch ein flaches Becken und zum Schluss über die etwas steile Westflanke hinauf zum Gipfel, den wir um 11 Uhr bestiegen.
Nach einer Gipfelschoki und einem Gipfelfoti ging es dann auch schon über den Blockgrat in leichter Kletterei bis zu einer kleinen Scharte, wo wir leider falsch in die eisige Westflanke abseilten. Dort erwarteten uns ein paar kleine Zwischenfälle, wie zum Beispiel ein Steigeisen auf Erkundungstour oder ein Pickel beim alleinigen Abstieg in Richtung Bergschrund. Beides konnte zum Glück vor der dunklen Randspalte bewahrt werden.
Wieder auf dem flachen Gletscher stiegen wir in etwa einer Stunde bis zur Randmoräne ab und erreichten nach etwa einer weiteren halben Stunde die Hütte, wo es dann auch schon bald Abendessen gab und wir den sehr ereignisreichen Tag ausklingen ließen.

  1. Tag (Hochfeiler)

 Für den letzten Tag war gegen 17 Uhr Regen angesagt. Trotzdem beschlossen wir, noch mit leichtem Gepäck auf den Hochfeiler (3510m) zu gehen. Gesagt, getan: Wir frühstückten um halb sieben, früher wollte der Hüttenwirt nicht, und deponierten unser Übernachtungszeug in der Hütte. Der Aufstieg zum Hochfeiler war stellenweise recht steil, vor allem auf den letzen 300 Höhenmetern auch ausgesetzt. Auch herrschte auf dem Gipfel, welchen wir gegen 10:20 Uhr erreichten, ein starker Wind. Trotzdem aßen wir unser Gipfelvesper auf dem Gipfel an einer windgeschützten Stelle, brachen aber bald wieder zum Abstieg auf. Unterwegs legten wir mehrere Pausen ein, um die Sonne zu genießen, die zu diesem Zeitpunkt noch schien.
Zurück an der Hochfeilerhütte packten wir unsere Rucksäcke und nahmen unser Mittagessen in Form von Kaiserschmarrn oder Speckknödeln zu uns. Auch den Abstieg ließen wir noch gemütlich angehen und machten immer wieder Pause. Doch der Regen hörte nicht auf die Wettervorhersage und kam schon 2 Std. früher als angekündigt. So wurden wir die letzten 10min des Abstieges noch nass. Auf der Rückfahrt kehrten wir noch im Hotel Restaurant HOFER*** in St. Jakob ein und kamen dann um 20 Uhr wieder am P+R in Illertissen an, wo wir uns voneinander verabschiedeten.

Bericht: Jannik  Münz, Konstantin Mahrenholtz
Bilder: Lisa Riegel, Thomas Löffler, Michael Scharpf 

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