Skitouren im Astental


Das Astental liegt in der Goldberggruppe in der östlichen Hälfte der Hohen Tauern. Der Südliche Teil der Goldberggruppe wird als Sadniggruppe bezeichnet. Schon wieder führt mich der Zufall in die Goldbergkette und ich werde neugierig, warum sie so heißt:
1845 schreibt Alois Schaubach: „ Wir wählen den Namen wegen des Goldreichtums, der besonders in früheren Zeiten diese Gruppe zu einem Eldorado machte. Hier liegen die höchsten Bergbauten Deutschlands und nächst denen am Monterosa wohl die höchsten Europas.
Damals lebten ums wunderschöne Sadnighaus etwa 800 Menschen.

Freitag: Wir starten früh, vor der ersten Amsel, um 4.20 Uhr treffen wir uns am P+R Autobahnparkplatz in Illertissen. Zu sechst geht’s los, Jürgen, Sandra, Michael, Ralf, Birgit und ich. Erster Stopp ist Irschenberg, wo wir nach Notwendigem zum Angenehmen, der Espressobar schlafwandeln. Das wirkt. Sandra stellt fest, das ist die erste Tour, an der mehr Frauen dabei sind, seit ich mitgehe. Ein Husky Schlittengespann am Parkplatz begrüßt uns vor der Weiterfahrt.
Nach 6 Stunden Fahrt mit Kaiserblick, Maria in Kitz abholen, weiter über den Felbertauern, vorbei an den Lienzer Dolomiten und schließlich über ein steiles schmales Sträßchen bergauf erreichen wir das wunderbare Sadnighaus. Es liegt auf 1876 m. Wir beziehen schnell die Zimmer, springen in die Schikleider und auf geht’s zum ersten Gipfel, den Mohar, 2605 m. Der Himmel ist noch blau. 3 Stunden bergauf, mit einer Pause unterwegs, Zeit um die Gipfel rundum zu betrachten. Nucki, der kleine weiße Terrier mit dem braunen Fleck begrüßt uns und die Lichtspiele des Himmels sind beeindruckend. Der flache windstille Gipfel lädt zur längeren Rast mit Großglockner– und Großvenedigerblick ein. Über uns sind Wolken aufgezogen, in der Ferne der blaue Himmel. 1 Stunde bergab, der Schnee wird im Rückblick gar nicht so schlecht gewesen sein, a bissl harschig, oder „Seniorenpulver,“ wie ich später in der Sauna erfahre. Jetzt ruft die „Jausn“, Kaffee und Kuchen war in der Mail angekündigt, von 2 bis 4 Uhr, inklusive. Zu unserer Freude gibt es um 15.30 (noch geschafft!) Gulaschsuppe und Glühwein, mmmm, noch besser. Die Sauna ist klein, sauber, neu und unterhaltsam. Zum Abkühlen springen alle in den Schnee hinter dem Haus, auch aus der Ferne sieht das lustig aus.

18.15 Uhr Abendessen, „nicht zu spät bitte, dann können wir alles gleichzeitig servieren, und ich werde alle eure Namen auswendig lernen“ begrüßt uns Sabrina, die immer, guter Laune ist. Schwäbisch betrachtet sie aber als Fremdsprache. Ab und zu braucht sie einen Übersetzer, wenn Michael fragt, ob sie von da hanna kommt. Das Menü zu beschreiben, (Vorspeise, Salate, Suppe, Hauptspeise und Dessert. Herz, was willst du mehr) würde zuviel Platz einnehmen. Margit, die Wirtin und ihr Team sind immer sehr freundlich und das Essen ist super.

Samstag: Gut bis mäßig geschlafen in den gemütlichen kleinen 4 er Zimmern mit Stockbetten. Das „wer wo“ war am ersten Tag war schnell geklärt, Sandra meinte: „ein Mädels- und das Bubenzimmer.:))“
Wir starten nach dem Riesenfrühstücksbuffet zum Stellkopf, 2852m, Nucki ist auch wieder unterwegs. Unter dem bewölkten Himmel steigen wir über weite Hänge und eine Steilstufe zum Gipfel, hier und da steigen Nebelschwaden auf. Dort oben gibt es gemütliche Plätzchen, wenn man es richtig macht. Nicht ganz einfach sind die 300 Hm Abfahrt, dann folgt der Aufstieg zum Krakkopf. Wir haben am Vorabend vom Kärntner Bergführer am Nebentisch erfahren, dass Krak kleine Schlucht oder Rinne heißt. Die Abfahrt danach ist für mich Spitzkehren üben „jeder geht auf Sicherheit,“ lautet die Devise im Bruchharsch. Für die guten Schifahrer war’s natürlich leichter. Unten angekommen, kommt auch die Sonne wieder raus. Es ist erstaunlich, dass wir ohne Sonne doch zuviel Sonne abbekommen haben, und zum Buffet schaffen wir es grad noch- juhu -Kaffee und Topfenkuchen zum „neiliega“.

Sonntag: Frühstück gibt’s um halb 8. Die Jungs sitzen schon um 7 Uhr 15  vor Müsli, Ei, Brötchen, Gugelhupf, Kaffee….kauend….der Ausgleich dazu, dass die Mädels am Abend immer als erste die Teller bekamen? Der dritte Tag bringt statt Sonne leichten Schneefall, ab und zu gibt es einen kurzen Blick auf einen Gipfel, dann wieder Nebel. Ziel ist der Melenwandkopf übers Schobertörl. Durch einen schönen Lärchenwald geht’s am Talende steil bergauf, nach kurzer Rast geht’s im Schneetreiben weiter, durch ein kleines Hochtal, immer den Weidezaum mit Markierung entlang bis zum Gipfel ohne Kreuz.
Es ist kalt und windig, ….schnell ein Schluck Tee und eine Nussschnecke gegessen, der Ohrring überall gesucht taucht fröhlich baumelnd an der Kapuze der Jacke auf. Gottseidank, das schööööne Geschenk.
Dann geht’s bergab in manchmal eleganten Schwüngen, von Bruchharsch über Pulver zu gut fahrbaren harten Hängen. Und immer wieder liegt einer im Schnee.
Auch die abgestürzte Fototasche findet sich am Ende im Lärchenwald wieder.
Nach dem Gegenanstieg am Rückweg erreichen wir das Sadnighaus, ziehen uns schnell um und starten den langen Heimweg.

Der gute Kuchen wartet in Kirchberg wieder, dann verteilen wir uns auf die Autos und „fahrn fahrn fahrn auf der Autobahn“ heimwärts.

Schön wars, „ hot scho passt“, TOP gwea.

Bericht: Gerda Rieder
Bilder: Teilnehmer

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