Bei wolkenlosem Himmel mit strahlendem Sonnenschein machten sich 20 Wanderer auf den Weg ins Ostallgäu. Je näher sie Bernbeuren, dem Ausgangspunkt der Wanderung auf den Auerberg kamen, desto länger wurden die Gesichter, denn hier lag dichter Nebel über der Landschaft und die Temperatur erreichte knapp den Gefrierpunkt.
Dick eingepackt machte sich die Gruppe auf den Weg zur Feuersteinschlucht, wo sie von einem römischen Legionär begrüßt wurde, der sie zusammen mit dem römischen Händler Crispus auf der Via Damasia durch die Schlucht begleitete. Durch den Herbstwald schlängelte sich der Weg durch die Schlucht, überquerte zahlreiche Brücken und gewann stetig an Höhe. Am Ende der Schlucht wurden die Wanderer am Wildgehege von Damwild und Hirschen erwartet und über Bernbeuren ließ sich durch die Wolken die Sonne erahnen. Bei Erreichen des Honeleshofes konnte man die ersten Sonnenstrahlen genießen, dann begann wenig später der steile Aufstieg auf dem Jägersteig. Spätestens hier war klar, dass der Winter nicht mehr weit ist, denn dicker Raureif hatte die Bäume überzogen, der jetzt in der Sonne taute und als Niederschlag zu Boden fiel. Da gleichzeitig aus der Nebelschicht die ersten Berggipfel sichtbar wurden, störte das niemand, denn alle genossen den Blick zu Wetterstein, Ammergauer Alpen und zu den Tannheimer Bergen.
Nach zwei Stunden war das Ziel des Tages, der Gipfel des Auerberges erreicht.
Der 1055 m hohe Auerberg ist wohl der schönste Aussichtspunkt im Pfaffenwinkel. Besonders an klaren Föhntagen ist er mit seiner mittelalterlichen Kirche St. Georg und seinem gemütlichen Panoramagasthof Ziel vieler Autofahrer und Wanderer. Von der Aussichtsplattform des Kirchturms hat man einen weiten Blick über die gesamte deutsche Alpenkette. Im Gipfelbereich liegt auch die älteste dörfliche Siedlung der Römer in Bayern – »einer Akropolis gleich«, wie der römische Geograph Strabo befand.
Auf der Sonnenseite der Kirche fanden die Laupheimer Senioren genügend Bänke für die Mittagspause, während der in kleinen Grüppchen auf engen, steilen Treppen die Aussichtsplattform des Turmes bestiegen wurde, um von dort das Panorama zu genießen.
Der Rückweg führte zunächst zum „Buffernandel“, nochmals mit grandiosem Blick auf die Alpenkette, dann ging es auf asphaltierten Wirtschaftswegen hinab nach Helmer und zum Sennhof. Von dort war es nicht mehr weit zum Wanderparkplatz bei Bernbeuren.
Zur obligatorischen Schlusseinkehr fuhr man mit den Autos nochmals hinauf zum Auerberg, wo jetzt der Genuss von Kaffee und Kuchen im Mittelpunkt des Interesses stand.
Bericht + Bilder: Konne