Zehn Wanderer trafen sich beim Olympia Stadion Laupheim zur Senioren-Wandertour.
Mit vier PKWs ging es nach Offenhausen. Da die Tour keine Rundtour ist, stellten wir ein Auto am Endpunkt in Schelmenbühl ab.
Die Lauterquelle befindet sich im Innern der alten Klostermauern vom früheren Nonnenkloster „Maria Gnadenzell“ des Dominikaner Ordens. Heute gehört fast das ganze Areal zum Gestüt Marbach. Der kleine Quellsee lieg scheinbar unbeweglich da, dennoch wird er aus vier Quellen mit ca. 200 l pro Sekunde gespeist. Gleich hinter der Klostermauer fällt die junge Lauter 3,65 m ab und treibt dort eine Turbine an, die 20 Haushalte mit elektrischer Energie versorgt.
Weiter ging es jetzt steil bergauf auf schmalen, teils matschigen Pfaden zum 844 m hohen Sternberghaus des Schwäbischen Albvereins. Nach einer kurzen Trinkpause bestiegen wir den 32 m hohen Sternbergturm. Eine überwältigende Aussicht bot sich den Wanderern über die Albhochfläche. Weiter ging es durch Wälder und typische Alblandschaft zum Landes-Gestüt in Marbach. Um den Ort herum waren überall noch die Absperrungen vom vergangenen Sonntag zu sehen, denn nach der Coronapause fand hier wieder die erste Hengstparade statt.
Nach der Besichtigung des Paradeplatzes und verschiedenen Stallungen führte uns der Weg zu „Julmonds Grab“. Julmond, ein Trakehner Zuchthengst, der nach dem Zweiten Weltkrieg aus Ost-Preußen zum Gestüt, kam, war zwischen 1961 und 1965 der „Stammvater“ der heutigen weltbekannten Trakehner Zucht. Weiter ging es an Pferdekoppeln vorbei zum Parcour des Military Geländes. Heute überwiegend Vielseitigkeit-Reiten genannt. Diese Sportart steht heute oft als Tierquälerei in der Kritik, siehe auch jüngst bei der Olympiade. Der Parcour scheint länger nicht mehr benutzt worden zu sein, sei es wegen Corona oder aus anderen Gründen. Wir nutzten das Gelände und die Sprunghindernisse für unsere Mittagspause in der Sonne.
Das nächste Ziel war Schloss Grafeneck, bei dem wir erneut einen herrlichen Ausblick auf die Große Lauter genossen. Das Gebäude und das ganze Areal gehört seit 1928 der Samariterstiftung Stuttgart. Das Schloss wird heute vorwiegend als Tagungs- und Schulungsstätte genutzt. In den übrigen, zahlreichen Gebäuden sind Wohngruppen für behinderte Menschen untergebracht.
Nun gingen wir an die Gedenkstätte der Tötungsanstalt Grafeneck. Wo heute die Gedenkstätte steht, stand bis 1965 die Holzgarage in der im Jahr 1940 10654 behinderte Menschen aus der Region mit Kohlenmonoxid getötet wurden. Um die Stimmung nicht zu sehr herunter zu ziehen, schauten wir nur kurz in die Gedenkstätte und ich empfahl, diesen Ort einmal privat mit mehr Zeit zu besuchen.
Weiter wanderten wir in Richtung Schelmenbühl durch herrliche Alleen mit prächtigen alten Bäumen. Auf schmalen Waldwegen erreichten wir unser Tagesziel.
Auf der Rückfahrt machten wir noch Halt in der Albkorn Bäckerei Glocker in Gomadingen und ließen die Wanderung bei Kaffee und Kuchen ausklingen.
Bericht: Benno Hagel
Bilder: Teilnehmer