Pünktlich, fast wie bestellt, hatte sich zu unserem Schesaplana-Wochenende endlich wieder mal stabiles und strahlendes Bergwetter angekündigt. Nach dem bisherigen Verlauf des Bergsommers, anfangs noch ausgebremst durch Corona, dann wettermäßig sehr wechselhaft, waren wir alle froh, dass dieses Mal das Wetter- und Tourenglück auf unserer Seite war.
Als Höhepunkt hatten wir uns für den Sonntag die Besteigung der Schesaplana, 2965 m, vorgenommen. Allerdings nicht auf der bekannteren und häufiger benutzten Route von Norden über die Totalphütte sondern von der Südseite, der Schweizer Seite. Unser Stützpunkt für die Übernachtung war deshalb die an der Südseite des Alpsteins gelegene Schesaplanahütte des SAC. Dahin mussten wir aber am ersten Tag erst mal die Schesaplana auf einer landschaftlich äußerst reizvollen Wegstrecke umrunden.
Um das Wetter mussten wir uns für das bevorstehende Wochenende also nicht sorgen und so trafen wir uns in bester Laune und voller Erwartung am Samstagmorgen am Treffpunkt in Lindau zur gemeinsamen Anfahrt ins Brandnertal zur Talstation der Lünerseebahn. Im Gegensatz zu der Gruppe der Senioren um Siggi Wehrle, die bereits ein paar Tage vorher hier gewesen waren, benutzten wir für den Anfang die Bahn, die uns rasch auf die Staumauer am Lünersee beförderte.
Punkt 10:30 Uhr starteten wir zur Wanderung. Entlang der Ostseite des Lünersees ging es gemütlich bis zur Lüner – See – Alpe und danach über Almmatten aufsteigend zum Gafalljoch, 2239 m hoch gelegen. Auf einem Teilabschnitt des Prättigauer Höhenwegs schlenderten wir dann, immer begleitet von den herrlichen Ausblicken in die Graubündner Bergwelt, hinüber zur Schesaplanahütte des SAC wo wir gegen 15:30 Uhr eintrafen.
Unter Einhaltung der Coronaregeln haben wir uns dann einquartiert und noch einige Stunden auf der Sonnenterrasse vor der Hütte verbracht. Die Bewirtung auf der Hütte war ausgezeichnet, man kann sie getrost weiterempfehlen. Nach einer sternenklaren Nacht hieß es gegen 8:00 Uhr Aufbruch zum Einstieg in die riesige Südflucht der Schesaplana.
Steiles Gelände, sehr anspruchsvoll und ausgesetzt, nahm uns für die nächsten dreieinhalb Stunden voll in Anspruch. Erst auf einem Geländerücken empor zum Wandfuß, dann führen uns ein Tobel und steiles Felsgelände empor zum „ Schwarzen Gang“, einem Geröllband. Danach geht es über das Band und weitere Geländerippen hinüber zum Schesaplanasattel, 2739 m. Hier bietet sich freie Sicht nach Norden und auf den Brandner Gletscher bzw. das, was von ihm noch übrig ist und auf die Mannheimer Hütte. Bereits hier ein großes Lob an die Gruppe, die alle Schwierigkeiten und Anstrengungen tadellos gemeistert und hervorragend mitgezogen hat.
Der Gipfel der Schesaplana ist nun ebenfalls in Reich- und Sichtweite. Noch ca. 45 Minuten über unangenehmen Schieferschutt zum Gipfel. Das Wetter hatte freundlicherweise gehalten, so dass uns eine herrliche Rundumsicht erwartete. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast traten wir den Abstieg über die Nordflanke Richtung Totalphütte an. Während des Abstieges beschlossen wir dann, den Abschluss der Tour bereits bei einer Einkehr auf der Totalphütte zu machen. Den von Einigen erhofften Kaiserschmarren gab es zwar nicht, aber die Topfenlasagne mit Zwetschengröstl war auch nicht ohne.
Der restliche Abstieg ging danach ebenfalls noch gut voran, so dass wir gegen 17:00 Uhr wohlbehalten, müde, aber glücklich wieder am Parkplatz ankamen und die Heimreise antreten konnten.
Bericht: Karl – Heinz Schmid
Bilder: Teilnehmer